Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr und freue mich natürlich weiterhin auf viel anspornendes und liebes Feedback :liebe2:
Dicken Kuss an alle
Part 14
Der Entscheid, dass Carla den Job in Kanada annehmen sollte und sie von Stella und Sophia begleitet wurde, war schnell getroffen. Carla und Stella hatten die Angelegenheit ausführlich besprochen, die Vor- und Nachteile abgewogen und waren zu dem Schluss gekommen, dass es auf einen Versuch ankam. Stella würde vorerst keinen Job annehmen und da Carla immer nur halbtags am Morgen arbeiten sollte, hatten sie genügend Zeit, am Nachmittag jeweils etwas gemeinsam zu unternehmen. Stella würde den Morgen mit Sophia verbringen, was Stella sehr freute, da sie die Kleine schon in ihr Herz geschlossen hatte. Falls sich zu einem späteren Zeitpunkt etwas an der Situation ändern sollte, hatten sie vereinbart, mit Anja, dem bisherigen Kindermädchen, Kontakt aufzunehmen und sie wieder einzustellen. Somit waren die wichtigsten Dinge geklärt. Es blieb jedoch noch einiges Organisatorisches zu erledigen und so waren die Beiden die nächsten Wochen ziemlich viel unterwegs unter hatten wenig Zeit füreinander.
***
Ende November war es endlich soweit. Alles war organisiert, die Flugtickets lagen abholbereit am Flughafenschalter und der Flug sollte in vier Stunden gehen. In Montreal sollte sie Karen dann vom Flughafen abholen und in ihr neues Heim führen, welches sie selbst für die kleine Familie ausgesucht hatte. Stella stand mit ihrem Handgepäckkoffer in der Halle und wartete auf Carla und Sophia. Zum grossen Abschied waren Stellas Cousins Christian und Gregor sowie deren Lebenspartner Olli und Luise erschienen. Nathalie und Charlies liessen es sich ebenfalls nicht nehmen, den Beiden auf Wiedersehen zu sagen. Komplettiert wurde die Runde durch Elisabeth. Stella schaute beinahe alle 30 Sekunden nervös auf die Uhr. Christian und Gregor grinsten. „Unsere liebe Cousine war schon immer etwas nervös vor grossen Reisen“, meinte Christian schmunzelnd. „Das ist nicht lustig“, antwortete Stella leicht gereizt. „Hey, kein Problem. Euer Flieger geht erst in vier Stunden. Das reicht noch allemal.“ In diesem Moment kam Carla mit Sophia die Treppe hinunter. „Hey, da bist du ja endlich.“ Stella fiel Carla um den Hals und gab ihr einen Kuss. Carla lachte. „Keine Bange, der Flieger wird schon nicht ohne uns starten.“ Sie liebte es, wenn Stella nervös war. Ein Blick in die Runde verriet ihr, dass Ansgar und Francesca auf eine Verabschiedung verzichteten. Ihr war es egal.
„So, dann sollten wir uns so langsam verabschieden“, meinte Carla, die ihre Tochter auf den Boden setzte und reihum jeden umarmte. „Meldet euch mal, wenn ihr da seid.“ „Schreibt uns eine Karte.“ „Wir werden euch vermissen.“ Der Abschied fiel Beiden schon ein wenig schwer und manchmal wurde auch verstohlen eine Träne weggewischt. „Nun müssen wir aber wirklich los“, drängelte Stella. Sie griff nach ihrem Koffer und nahm Sophia an die andere Hand. Draussen wartete bereits ein Taxi, welches sie an den Flughafen bringen sollte. Ein letztes Winken, dann stiegen sie in das Fahrzeug und verliessen Königsbrunn.
***
Erschöpft liess sich Stella in den bequemen Sitz der Businessclass fallen. Carla musste lachen. „Was gibt es denn da zu lachen?“ „Ich finde dich einfach süss, wenn du so nervös bist. So kenne ich dich gar nicht. Auf dem Schloss warst du immer absolut cool und hattest alles unter Kontrolle. Aber wenn es ums Reisen geht, bist du ein richtiges Nervenbündel. Sophia hatte den Platz neben ihr und blickte gespannt aus dem Fenster. Das Flugzeug stand noch immer auf der Rollbahn, es sollte aber in wenigen Minuten losgehen. „Ich muss dir etwas gestehen“, sagte Stella. „Ja?“ Carla schaute sie erwartungsvoll an. „Ich habe Flugangst.“ Stella liess den Kopf hängen. „Hey Süsse, ich bin doch bei dir. Du brauchst keine Angst zu haben. Nimm einfach meine Hand und entspann dich. Du wirst sehen, es wird alles gut gehen.“ Carla griff nach Stellas Hand und drückte sie. „Und vielleicht kannst du auch etwas schlafen, dann vergeht die Zeit schneller.“ Liebevoll und dankbar blickte Stella sie an. „Danke.“ Sie beugte sich hinüber und küsste Carla zärtlich.
Das Flugzeug befand sich nun auf der Startbahn. Alle Passagiere waren angeschnallt und es konnte losgehen. Stella umklammerte Carlas Hand und gab sich tapfer. Sophia schien das ganze nichts auszumachen. Das Flugzeug beschleunigte, sie wurden heftig in die Sitze gedrückt und sanft hob es vom Boden ab. Sie waren unterwegs. Carla konnte es noch immer nicht richtig fassen. Sie flog einer wunderbaren Zukunft mit ihrer Tochter und der Frau, die sie über alles liebte, entgegen.