Seraphina hat geschrieben:
Sooo, wann gehts weiter?
Jetzt.
Das ist mein absoluter Lieblingsteil. Da muss ich mich glatt selbst loben.
Teil 21
Laura hatte in dieser Nacht einen Alptraum. Sie war wieder mit Carla im Planet, auch Marina und Manu waren da.
„Und Carla, wie war euer erstes Mal?“, fragte Marina.
„Ganz nett.“, antwortete Carla gelangweilt.
„Ich habe dir ja direkt gesagt, dass so ein Küken es nicht bringt. Nimm lieber mich, da bist du besser bedient.“, Carla und Marina gingen gemeinsam davon.
Manu sagte an Laura gewandt: „Habe ich es doch gewusst, sie ist eine Nummer zu groß für dich.“
Schweiß gebadet wachte Laura auf. Was träumte sie denn für einen Mist? Aber was war, wenn es Carla wirklich nicht gefallen würde? Carla hatte schließlich fast zehn Jahre mehr Erfahrung als sie. Jetzt konnte sie nicht mehr einschlafen, ihre Anspannung wuchs immer mehr. Der Gedanke Carla nicht zu gefallen, ließ sie nicht mehr los.
Auch Carla war schon wach. Aber im Gegensatz zu Laura war sie quietsch vergnügt und lief pfeifend durch die Suite. Sie suchte ein paar Sachen zusammen. Brauchte sie einen Schlafanzug? Bestimmt nicht, den konnte sie schon mal zu Hause lassen. Also nur ein paar Sachen zum Wechseln.
Laura versuchte sich währenddessen zu beruhigen. Auch sie packte ihre Sachen. Ihr Schlafshirt nahm sie doch lieber mit. Außerdem packte sie mal die 1. Staffel von The L-Word ein, damit konnte sie Carla wenigstens ein bisschen ablenken.
Schließlich war es Zeit los zu fahren. Sie hielt noch schnell an einem Supermarkt und kaufte etwas zu Essen ein. Nervös fuhr sie auf den Parkplatz und wartete auf die anderen.
Carla rutschte währenddessen unruhig auf dem Rücksitz rum.
„Carla, entspann dich.“
„Ich kann nicht Leo. Ich freu mich so.“ Dann beugte sie sich zu Sophia „Mein Schatz, ich wünsche dir ganz viel Spaß mit Leo, Sarah und den Hunden.“, sie küsste ihre Tochter auf die Stirn.
„Mama, warum kommst du nicht auch mit?“
„Mama hat mit Laura etwas anderes vor. Aber am Meer ist es bestimmt auch ganz toll.“
Endlich fuhr das Auto auf den Parkplatz und es stand noch nicht ganz, da war Carla schon ausgestiegen und ging auf Laura zu. Das wirkte nicht gerade beruhigend auf Laura. So elegant und sexy wie Carla auf sie zu kam, kam sie sich vor wie ein kleines Entchen. Carla sah Lauras erschreckten Gesichtsausdruck und blieb etwas entfernt stehen.
„Hallo Süße. Ist alles okay bei dir? Du guckst so verschreckt.“
„Ja, alles bestens.“, antwortete Laura hastig.
„Du bist nervös.“, Carla warf Laura ein strahlendes Lächeln zu.
„Vielleicht ein kleines bisschen.“, antwortete Laura schüchtern.
Carla ging auf Laura zu und nahm sie in die Arme. „Du brauchst nicht nervös sein, alles ist gut.“
Laura atmete Carlas Duft ein, schmiegte sich etwas an sie und ihre Anspannung ließ ein kleines bisschen nach.
Leonard hatte in der Zwischenzeit geparkt und kam auf die beiden zu.
„Na, ihr Turteltauben. Laura, bevor ich dir meine Schwester überlasse, will ich dir noch was sagen, mach sie bloß glücklich.“, damit hatte Leo eine Arschbombe ins Fettnäpfchen gemacht, dieser Kommentar ließ ihre Anspannung wieder ins Unermessliche wachsen.
„Leo, setz sie doch nicht so unter Druck. Ich bin auch so sehr glücklich.“, Carla hatte Lauras Reaktion genau bemerkt und wollte ihr bei stehen. Doch das war auch nicht das, was Laura hören wollte. Für sie war das nur ein Zeichen, dass Carla auch keine Glanzleistungen erwartete. Sie löste sich von Carla, ging zum Auto und holte die Hunde und deren Sachen aus dem Auto.
„So, hier hast du die drei und das sind die Impfausweise und das Futter. Wenn was ist, ruft an.“
„Laura, wir kümmern uns schon um die drei. Kümmer du dich lieber um Carla.“, Leo grinste sie aufmunternd an. „Und wenn bei euch was ist, könnt ihr uns auch anrufen.“
Damit ging Leo zurück zum Auto, lud die Hunde und stieg dann selber ein und fuhr davon. Carla und Laura winkten dem Auto noch hinterher.
„So, können wir los?“, Carla sah Laura auffordernd an.
„Ja, ich habe alles. Da geht es lang.“ Laura machte sich auf den Weg. Carla lief hinter ihr her und wunderte sich über Lauras seltsames Verhalten. Was war nur mit ihr los? Wenn sie wirklich so nervös ist, ist das ja schon irgendwie süß. Sie holte schnell auf und nahm Lauras Hand. Gemeinsam wanderten sie durch den Wald. Komisch, irgendwas habe ich vergessen, dachte Carla auf einmal.
„Oh Mist, ich habe meine Tasche im Auto gelassen.“
„War was Wichtiges drin?“
„Naja, Klamotten, Waschzeug und alles so was.“
„Ich habe alles dabei. Du darfst auch meine Zahnbürste benutzen.“
„Oh, wie großzügig von dir. Sag mal, sieht es nicht ein bisschen nach Regen aus?“, Carla sieht zweifelnd nach oben.
„Ja, ich glaube wir legen mal lieber einen Zahn zu.“ Aber es half nichts, kurze Zeit später öffnete der Himmel die Schleusen und die Beiden waren vollkommen durchweicht als sie an der Hütte ankamen.
Laura ging rein. Stellte ihre Tasche ab, zog die nasse Jacke aus und machte sich daran ein Feuer im Kamin zu machen. Währenddessen zog Carla ihre nassen Klamotten aus. Nur ihre Unterwäsche war noch trocken. Laura drehte sich um und blieb erschreckt stehen.
„Ist irgendwas?“, fragte Carla.
„Ähm, du hast nichts an.“
„Ich weiß. Meine Anziehsachen sind nass. Du solltest deine auch besser ausziehen, sonst erkältest du dich noch.“, sie guckte Laura herausfordernd an.
„Also, ich weiß nicht…“
„Sag mal Süße, was ist denn mit dir? Du bist doch sonst nicht so schüchtern.“
Laura zweifelte, sollte sie Carla von ihren Bedenken erzählen. Sie holte tief Luft: „Ich habe Schiss.“
„Vor mir?“, fragte Carla. Was wollte Laura ihr bloß sagen.
„Eher vor dem, was du vielleicht von mir erwartest.“, Laura schaute betreten zu Boden.
„Laura kannst du mal deutlicher werden. Ich weiß echt nicht, was du mir sagen willst.“
„Okay, ich habe Angst mit dir zu schlafen, weil ich nicht weiß, ob es dir gefällt.“ Puuh, jetzt war es raus. Laura fühlte sich irgendwie erleichtert. Vorsichtig hob sie den Blick.
Carla guckte ihre Freundin liebevoll an: „Laura, wie könntest es mir nicht gefallen?“
„Du hast wahrscheinlich viel mehr Erfahrung als ich. Jetzt denkst du bestimmt, ich zieh im entscheidenden Moment den Schwanz ein.“
„Ich hoffe, du hast keinen.“, die Vorlage konnte Carla sich nicht entgehen lassen.
„Ha ha. Mir ist gerade echt nicht nach Scherzen zu Mute.“
„Entschuldigung. Aber jetzt mach dich mal locker. Ich zeig dir schon was mir gefällt. Und wenn du gar nicht willst, können wir auch noch warten.“, Carla geht auf Laura zu und legt die Arme um sie: „Wie kommst du überhaupt auf solche Ideen?“
„Ich hatte heute Nacht einen total doofen Traum.“
„Willst du ihn mir erzählen?“
„Aber nicht lachen, eigentlich war der Saudoof. Wir waren im Planet und Marina und Manu waren auch da. Irgendwie wollte Marina wissen, wie unser erstes Mal war und du meintest total gelangweilt, ganz nett. Darauf meinte Marina, sie hätte direkt gewusst, dass ich es nicht bringen würde und du solltest lieber mit ihr mitgehen, da wärst du besser dran. Und du bist echt mitgegangen.“
„Ach Laura, dein Unterbewusstsein hat dir einen Streich gespielt und deine Ängste aufgenommen. Und glaubst du ernsthaft, ich würde mit Marina mitgehen, nur weil unser erstes Mal vielleicht nicht so berauschend war? Nicht das ich denke, dass es nicht berauschend wird. Ich bin mir sogar sicher, dass es ganz fantastisch wird.“, sie strich Laura beruhigend über die Haare.
„Ich weiß doch auch nicht. Einerseits will ich dich total, ich meine, wow, wer würde diesem Anblick widerstehen können und andererseits sitzt mir diese Angst im Nacken.“
„So Laura, jetzt holst du mal tief Luft und vertreibst diesen Gedanken aus deinem Kopf. Ich bin doch kein sexsüchtiges Monster, das nur darauf wartet dich in seine Höhle zu ziehen und zu vernaschen. Wir gehen es ganz langsam an und wenn du dich unwohl fühlst, hören wir auf. Und jetzt zieh endlich diese nassen Sachen aus, mir ist schon ganz kalt.“
Laura entspannte sich langsam, scheinbar verstand Carla sie doch ein bisschen. Gehorsam zog sie ihre nassen Sachen aus, dann ging sie zu Carla zurück und hauchte ihr einen scheuen Kuss auf die Lippen. Carla war sich jetzt auch nicht mehr sicher, was sie tun sollte, sie wollte Laura schließlich nicht überfordern, auch wenn ihr Anblick nur in Unterwäsche ihr wohlige Schauer durch den Körper jagte. Sie schaute Laura fragend an: „Sag mir was du gerne tun möchtest?“
„Ähm, also, vielleicht können wir uns erstmal aufs Sofa setzen und ein bisschen The L-Word gucken?“
„Du hast The L-Word mitgebracht?“
„Ja, ich dachte, vielleicht brauch ich doch ein bisschen Nachhilfe von Shane bevor wir, na ja, du weißt schon.“
„Ach so. Dann lass mal sehen.“
Laura legte die DVD ein, dann setzte sie sich zu Carla aufs Sofa und breitete eine Decke über die Beiden. Die erste Folge beginnt und Shane legt direkt die Erste flach.
„Es ist ja kein Wunder, dass du dir Druck machst, wenn du dir solche Vorbilder suchst.“, Carla lehnt sich etwas vor und küsst Laura hinters Ohr. Laura erschaudert merklich. Ermutigt durch ihre Reaktion, macht Carla weiter und küsst sich ihren Weg an Lauras Hals entlang.
„Carla, bitte, ich bin noch nicht so weit.“
„Okay.“, Carla lässt sich zurückfallen und versucht sich auf den Fernseher zu konzentrieren.
Laura kommt ein bisschen näher und kuschelt sich an sie: „Ich darf doch?“
„Alles was du willst.“
Carla versuchte sich ernsthaft zu konzentrieren, aber Laura hatte sich genau zwischen ihren Beinen platziert und jede noch so kleine Bewegung jagte Lustwellen durch ihren Körper. Als Laura sich erneut bewegte, stöhnte sie auf.
Laura guckte sie irritiert an.
„Was ist, noch nie eine Frau stöhnen hören?“, sagte Carla heiser.
Laura bewegte sich etwas und Carla schnappte nach Luft. Sie legte den Kopf in den Nacken und bot Laura ihren Hals an. Jetzt konnte Laura auch nicht mehr widerstehen und biss ihr zart in die Kehle. Carla schlang die Beine um sie und zog sie fest an sich.
Kurze Zeit später war Carla schon in andere Sphären entschwebt. Laura beobachtete sie fasziniert.
„Hey, alles klar?“, sie küsste Carla vorsichtig.
Carla öffnete unwillig ein Auge: „Sei leise, ich genieße. Und du hattest Angst, dass es mir nicht gefällt.“, Carla grinste zufrieden und machte die Augen wieder zu…