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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 08.11.2014, 22:55 
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WOW...... pure Erotik und Leidenschaft! Das hast du so Zauberhaft geschrieben,
für dieses Kapitel 1000 mal :danke: und natürlich auch für die anderen. :knuddelknutsch:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 08.11.2014, 22:55 


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 09.11.2014, 11:29 
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WOW ... bin gerade sprachlos der tollen gefühlvollen Fortsetzung :danke: Bitte schreibe weiterhin so genial


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 09.11.2014, 18:45 
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Danke für euer Feedback!
Und hier gleich noch was zum Ende des Wochenendes. Viels Spass!

Kapitel 17

Als Jasmin am nächsten Morgen erwachte, war alles noch still und friedlich. Sie drehte sich um und wollte sich gerade nochmals an Anni kuscheln, als sie merkte, dass das Bett neben ihr kalt und leer war. Überrascht blickte sie auf und suchte ihre Uhr, gerade 06:00 Uhr in der Früh. Naja, vielleicht war Anni ja nur kurz im Bad. Sie legte sich wieder hin und lauschte, ob sie Anni hörte. Aber es blieb still in der Hütte. Jasmin setzte sich wieder auf.
„Anni?“ Sie bekam jedoch keine Antwort. Dann, ganz leise, hörte sie Musik. Neugierig geworden stand Jasmin auf, zog rasch ihren Slip und ihr Männerschlafhemd an und ging nach unten. Tatsächlich stand die Verandatür offen und Anni’s Gitarrenkoffer lag offen neben dem Sofa. Barfuss tapste Jasmin nach draussen und blieb an die Brüstung gelehnt stehen. Ihr Blick schweifte über die Umgebung und blieb am Bootssteg hängen. Dort sass Anni, den Rücken an einen Holzpfeiler gelehnt, die Beine baumelten über dem Wasser. Sie trug nur ihre Panty und ein Top, dazu hatte sie ihre Gitarre in den Händen und spielte gedankenverloren eine Melodie. Die Sonne kam gerade über den Baumgipfeln hervor und so war Anni in orange-gelbes Licht gehüllt. Jasmin blieb noch einen Augenblick stehen, um diesen perfekten Moment noch ein wenig länger zu geniessen. Dann ging sie die Stufen hinunter zu Anni hin. Anni spürte die Anwesenheit von Jasmin, drehte sich um und lächelte ihrer Freundin zu.
„Hey, hab ich dich geweckt?“
Jasmin schüttelte den Kopf. „Nein, aber du warst plötzlich nicht mehr da. Und dann habe ich die Musik gehört.“ Jasmin setzte sich zu Anni auf die Holzplanken, beugte sich zu ihr rüber und küsste sie zärtlich.
„Hast du gut geschlafen?“
„So gut wie schon lange nicht mehr.“ Anni grinste breit. Dann griff sie nach Jasmin’s Hand, verschränkte diese mit ihrer eigenen und einige Minuten genossen die beiden einfach die Ruhe und Zweisamkeit.
„Oh, ich habe was für dich“, unterbrach Anni die Stille. Jasmin blickte sie fragend an.
„Ich hab einen Song vorbereitet. Er ist zwar leider nicht von mir, aber er passt trotzdem sehr gut.“
„Einen Song? Für mich? Du bist so toll Anni!“ Stürmisch umarmte Jasmin ihre Freundin.
„Achtung die Gitarre“, lachte Anni, „sonst wird das nichts mit Singen.“ Jasmin liess sie los und schaute sie gespannt an. Anni begann zu spielen und die ersten Töne erklangen. Jasmin kam die Melodie wage bekannt vor, konnte sie aber noch nicht zuordnen. Dann fing Anni an zu singen und ihre klare, schöne Stimme hallte über den See. Total gefesselt konnte Jasmin ihren Blick nicht von ihrer Freundin wenden. Die Akustik war erstaunlich gut hier draussen.

https://www.youtube.com/watch?v=33p4DhrnzUw

Her eyes her eyes
Make the stars look like they’re not shining
Her hair her hair
Falls perfectly without her trying
She’s so beautiful
And I tell her every day

I know I know
When I compliment her she won’t believe me
And it’s so it’s so
Sad think that she don’t see what I see
But every time she asks me do I look ok I say

When I see your face
There’s not a thing that I would change
‘cause you’re amazing
Just the way you are
And when you smile
The whole world stops and stares for a while
‘cause girl you’re amazing
Just the way you are

Die Stimme von Anni ging ihr noch immer durch Mark und Bein und sie bekam eine Gänsehaut. Sie lauschte den Worten und war tief berührt durch diese Liebeserklärung durch Anni. Ohne es kontrollieren zu können, bahnten sich Tränen ihren Weg über die Wange.

Her lips her lips
I could kiss them all day if she’d let me
Her laugh her laugh
She hates but I think it’s so sexy
She’s so beautiful
And I tell her every day

Oh you know you know you know
I’d never ask you to change
If perfect’s what you’re searching for
Then just stay the same
Don’t even bother asking if you look okay
You know I’ll say

When I see your face
There’s not a thing that I would change
‘cause you’re amazing
Just the way you are
And when you smile
The whole world stops and stares for a while
‘cause girl you’re amazing
Just the way you are

Die letzten Töne verklangen und Anni getraute sich nicht, Jasmin anzusehen.
„Anni, das war… ich meine, du bist….also…“ Jasmin stotterte unkontrolliert herum. Anni musste grinsen und blickte auf.
„Hey Süsse, krieg dich wieder ein. So toll war das nun auch wieder nicht.“ Jasmin griff nach Anni’s Händen und hielt diese fest.
„Nein, es war nicht toll, es war sensationell! So etwas hat noch nie jemand für mich gemacht. Klar, ich war mal die Vorlage für einen Song von Kurt“, Jasmin winkte entnervt ab, „aber ein Song als Liebeserklärung für mich, das ist der absolute Wahnsinn! Ich bin noch immer total gerührt, das ist so süss von dir.“ Anni wurde vor lauter Verlegenheit langsam rot.
„Jetzt hör aber auf, ja? Sonst sing ich nie wieder.“
„OK, ich danke dir dafür Anni, ich danke dir von ganzem Herzen! Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich auch.“ Anni legte die Gitarre beiseite, schnappte Jasmin am Kragen ihres Hemdes und zog sie zu sich heran. Sie sahen einander tief in die Augen und vergassen die Welt um sich herum. Langsam näherten sich ihre Lippen und sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss. Anni drückte Jasmin auf den Steg und legte sich auf sie. Noch während sie Jasmin küsste, öffnete sie Knopf für Knopf an Jasmin’s Hemd und berührte die seidige Haut darunter. Dann streifte sie es ihr von den Schultern und küsste Jasmin’s nackten Oberkörper. Über die Halsbeuge zum Schlüsselbein und weiter nach unten, zwischen den Brüsten hindurch und weiter am Brustansatz entlang. Dann schnappte sie sich mit ihren Lippen eine Brustwarze und saugte und leckte, bis diese vor Erregung ganz hart wurde. Jasmin seufzte selig über ihr. Anni wechselte zur anderen Brust und verwöhnte auch diese. Schliesslich schob sie sich wieder nach oben und küsste Jasmin auf die Lippen. Gleichzeitig umfasste sie die Brüste und massierte diese zärtlich. Die erregten Brustwarzen rieben über ihre Handflächen.
„Oh Gott Anni, was machst du nur?“ Jasmin war bereits wieder sehr erregt doch nicht untätig. Mit ihren Händen fuhr sie unter Anni’s Top und streichelte die zarte Haut. Dann schob sie das Top nach oben und Anni half nach, es sich abzustreifen. Anni legte sie sich wieder auf Jasmin, suchte und fand ihre Lippen. Währenddessen wanderte ihre Hand nach unten, streifte nochmals die Brüste und schob sich in das Höschen, welches kein grosses Hindernis darstellte.
„Mmhh.“ Anni leckte sich genüsslich über die Lippen, als sie spürte, wie feucht Jasmin bereits war. Jasmin’s Hände hatte in der Zwischenzeit ihr Ziel gefunden und sie massierte zärtlich Anni’s Brüste. Anni streichelte kurz die Perle und drang dann mit einem Finger in Jasmin ein. Ein tiefes Stöhnen drang aus Jasmin’s Kehle. Noch während Anni ihren Hals küsste und sich daran festsaugte, schob sie einen zweiten Finger in Jasmin. Jasmin befand sich bereits kurz vor dem Höhepunkt und so verringerte Anni ihr Tempo ein wenig. Mit der freien Hand streichelte sie Jasmin’s Gesicht.
„Schau mich an“, bat sie. „Ich möchte dir in die Augen sehen, wenn du kommst.“
Mühsam öffnete Jasmin ihre Augen und blickte direkt in Anni’s. „Hey mein Schatz“, hauchte diese, dann schnappte sie überrascht nach Luft. Von Anni unbemerkt war Jasmin’s Hand nach unten gewandert und direkt in den Panty geschlüpft.
„Da ist aber jemand bereits wieder feucht“, kam es von Jasmin, als sie mit ihren Fingern über Anni’s Lustzentrum strich.
„Bereits wieder?“ Anni grinste frech. „Ich würde eher sagen: noch immer.“
„Du bist unersättlich.“
„Wenn es darum geht: ja!“ Dann keuchte sie auf als Jasmin direkt mit zwei Fingern in sie hineinstiess. Sie fanden einen gemeinsamen Rhythmus und schon bald spürten beide, dass der Höhepunkt kurz bevorstand. Ein letzter Stoss und Jasmin wurde vom Orgasmus überrollt. Sie schrie Anni’s Namen und das reichte aus, um auch ihre Freundin zum Höhepunkt zu bringen. Anni keuchte schwer und liess sich auf Jasmin niedersinken. Nach einigen Minuten blickte sie in Jasmin’s Gesicht, welches vor Erregung glühte. Sie schaute in Jasmin’s Augen und Jasmin blickte sie voller Liebe und Zärtlichkeit an.
„Wow, was für ein Start in den Tag. Das sollten wir öfters machen.“
„Oh ja, unbedingt“, grinste Anni. Dann legte sie ihren Kopf auf Jasmin’s Schulter und die beiden genossen noch einen Moment die Nähe des anderen.

„Frühsport hätten wir also bereits hinter uns.“ Anni setzte sich auf, schnappte sich ihr Top und zog es sich über.
„Ich dachte, der Arzt hätte dir Sport verboten wegen deinen Rippen? Wie geht es dir damit eigentlich?“ Jasmin setzte sich ebenfalls auf und fischte sich ihr Hemd.
„Es geht von Tag zu Tag besser. Und keine Angst, diese Art von Sport vertrage ich mittlerweile wieder bestens.“ Anni grinste breit. „Komm, lass uns frühstücken. Ich hab einen Bärenhunger.“ Und wie auf Kommando machte sich ihr Magen lautstark bemerkbar. Sie schnappte sich ihre Gitarre, mit der anderen Hand ergriff sie Jasmin’s Hand und die beiden liefen zurück zur Hütte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 10.11.2014, 21:40 
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Wie du schreibst, das ist einfach nur Genial und verdient meinen :respekt:
:danke: das du so Toll schreibst und uns alle daran teilhaben lässt. :knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 14.11.2014, 11:18 
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osthessin hat geschrieben:
Wie du schreibst, das ist einfach nur Genial und verdient meinen :respekt:
:danke: das du so Toll schreibst und uns alle daran teilhaben lässt. :knuddel:

Dem kann ich mich nur anschließen, Du schreibst so wunderschön. :bigsuper:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 15.11.2014, 15:08 
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Kapitel 18

Nach einem ausgiebigen Frühstück, welches sie auf der Veranda einnahmen, wollten die beiden die Gegend ein wenig erkunden. Zu Fuss zogen sie weniger später los und spazierten Hand in Hand über den schmalen Uferweg, der kurz darauf in den Wald führte. Dort war es angenehm kühl und schattig. Sie wanderten einige Zeit schweigend, genossen einfach die Natur und ihre Klänge.
„Ich liebe es, der Musik der Natur zu lauschen. Wir sollten so etwas viel öfters machen.“
Jasmin blieb stehen und nickte bestätigend. „Du hast Recht. Komm, lass uns hier eine Pause machen.“ Sie deutete auf einen am Boden liegenden Baumstamm. Sie setzten sich ins Gras und lehnten mit dem Rücken an den Stamm. Anni packte das Picknick aus dem Rucksack.

„Erzählst du mir, was es mit „Far away“ auf sich hatte? Der Song war sicher nicht für irgendeine Frau, in die du verliebt warst, oder?“ Skeptisch schaute Jasmin zu Anni.
„Doch natürlich, das habe ich dir ja damals schon gesagt.“ Anni hielt den Blick stur geradeaus gerichtet und kaute gedankenverloren auf ihrem Brot.
„Ach komm schon, du kannst ruhig zugeben, dass der Song für mich, oder besser gesagt über mich war.“
Nun drehte Anni den Kopf und schaute Jasmin an. Sie schaute sie intensiv an und versuchte, in ihren Augen zu lesen. Sie sah darin nur aufrichtige Liebe und Ehrlichkeit und so gab sie sich mit einem Seufzer geschlagen.
„Ja, ich gebe zu, der Song war über dich. Du kannst dir nicht vorstellen, wie hart es für mich war. Du und Kurt, ständig habt ihr rumgeknutscht und nächtelang musste ich euch beim Sex zuhören. Das tat echt weh! Und dann, wenn du wieder mal Stress mit ihm hattest, hast du immer meine Nähe gesucht, dich bei mir ausgeheult, mich umarmt, mit mir gefeiert, ja du hast sogar bei mir im Bett geschlafen. Du warst mir so nah und doch so fern. Mit dem Lied habe ich mir den Frust von der Seele geschrieben. Wie konnte ich es nur zulassen, dass ich, die Ober-Lesbe, mich in dieses Tussi verknallt hatte, die dazu noch hetero war. Ich hasste mich selbst dafür, konnte aber dieses Verliebtsein einfach nicht abschalten.“
Jasmin hörte schweigend zu. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr Anni unter ihrem Verhalten gelitten hatte. „Aber du hast doch immer abgestritten, in mich verliebt zu sein?!? Da konnte ich ja nicht ahnen, wie sehr du darunter leidest.“
„Ja, da hast du wohl Recht. Es war sicher auch mein Fehler. Aber ich wusste, wenn ich dir von meinen Gefühlen erzählen würde, würde unsere Freundschaft darunter leiden. Und das wollte ich auf keinen Fall. Wenn ich dich schon nichts ins Bett bekam, wollte ich dich wenigstens als Freundin nicht verlieren.“
„Ok, das verstehe ich. Und wann genau hast du dich den in mich verliebt?“ Jasmin blickte Anni neugierig an.
„Du willst aber alles genau wissen?“ meinte sie schmunzelnd.
„Natürlich.“ Jasmin strahlte sie an.
„Okay, lass mich überlegen. Als wir im letzten Sommer die Nacht durchgefeiert und am Morgen ins Schwimmbaden eingebrochen sind“, Jasmin brach in Lachen aus bei dem Gedanken an jene Nacht, „und du dann unter dieser Dusche standst, dir einfach dein Oberteil abgestreift hast, da konnte ich meinen Blick echt nicht abwenden. Seit dieser Nacht sehe ich dich mit anderen Augen.“ Liebevoll blickte sie Jasmin an, hob ihre Hand und strich ihr zärtlich über die Wange. Sofort schloss Jasmin die Augen und genoss die Berührung. Sie war noch immer überrascht, wie extrem ihr Körper auf Anni reagiert. Dies war ihr bei einem Mann nie passiert. Sie öffnete die Augen und blickte in die braunen von Anni.
„Und wie war das jetzt bei dir, von wegen, kein Sex ohne Gefühle?“
Jasmin schluckte heftig und griff nach Annis Hand, welche noch auf ihrer Wange lag. Sie hatte geahnt, dass dieses Thema irgendwann nochmals zur Sprache kommen würde. Sie streichelt mit dem Daumen Annis Handrücken. Dann blickte sie auf.
„Unser zweiter Kuss im Club und dann die Sache mit der Sexwette… da war sehr viel Spass und Neugierde dabei. Es war für mich ja das erste Mal, dass ich eine Frau küsste. Und alles Neue und Unbekannte ist ja bekanntlich spannend. Während der Wette, als du immer wieder mit mir geflirtet hast, da haben sich die Gefühle langsam entwickelt. Also ja, ich hatte Gefühle für dich, als wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben. Ich konnte mir das zu diesem Zeitpunkt nur nicht eingestehen. Ich wollte einfach nicht darüber nachdenken und so hab ich einfach die Zeit mit dir genossen. Ich hab mir keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht. Was dabei rausgekommen ist, wissen wir ja.“ Jasmin streichelte noch immer Annis Hand.
“Nach unserem ersten Mal hatte ich mir Hoffnungen gemacht, dass du doch mehr für mich empfindest. Aber als du mich dann im Mauerwerk hast abblitzen lassen… dass tat echt weh.“ Anni sah Jasmin an.
Diese nickte. „Ja, das ist mir mittlerweile auch klar. Aber du hattest mir ja da gesagt, dass du keine Beziehung willst und ich dir nicht dein Herz gebrochen habe.“ Jasmin sah in Annis Blick die Verletztheit von damals aufblitzen. „Aber ich habe dir da schon ein wenig das Herz gebrochen, oder?“
Anni nickte stumm.
„Als wir dann gemeinsam mit Nele in den Wellnessurlaub sollten, da hab ich Panik gekriegt. Zwei Tage mit dir zusammen, auf engstem Raum… ich konnte das nicht.“
Anni nickte. „Mir ging es da ähnlich. Dich so nah zu haben und doch nicht berühren zu dürfen, ich hätte das nicht ertragen. So haben wir dann beide bei Nele abgesagt.“
Beim Gedanken daran musste Anni doch schmunzeln. Dann schüttelte sie ungläubig den Kopf.
„Oh Mann, ich bin einfach froh, dass wir es doch noch irgendwie auf die Reihe bekommen haben.“ Glücklich sah sie Jasmin an. Jasmin hob ihre Hand und fuhr zaghaft die feine Narbe über Annis Auge, die noch vom Unfall stammte, nach.
„Ja, ich bin so froh, dass du nie aufgehört hast, an uns zu glauben. Ich kann mich echt nur bei dir entschuldigen für mein doofes Verhalten.“
„Ok, jetzt ist aber genug mit Entschuldigungen. Ich denke, die Sache ist nun ein für alle Mal geklärt.“ Mit diesen Worten küsste sie Jasmin kurz auf die Lippen. „Ich habe dir verziehen und damit lassen wir die Geschichte jetzt ruhen.“ Jasmins Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
„Gut, damit kann ich leben.“ Dann drückte sie ihre Lippen kurz auf Annis. Doch Anni hielt sie zurück und ihre Lippen trafen sich wieder, diesmal langsam und zärtlich. Sanft küssten sie sich, hingebungsvoll und voller Gefühl. Dann trennten sie sich und Anni schaute Jasmin tief in die Augen.
„Ich liebe dich“, sagte sie und ihre Stimme war geprägt durch Aufrichtigkeit und Liebe.
„Ich liebe dich auch.“ Auch Jasmins Stimme war fest, als sie die Worte aussprach. Dann lehnte sie sich zurück, legte einen Arm um Anni und zog sie näher an sich heran. Anni blinzelte in die Sonne, ehe sie für einen kurzen Augenblick die Augen schloss.
„Mir ist heiss, lass uns baden gehen.“
Jasmin hob überrascht ihre Augenbraue und sah ihre Freundin an.
„Du willst hier und jetzt baden gehen?“
„Ja, der See ist nicht weit da vorne.“ Anni streckte den Arm aus und zeigte in die Bäume.
„Hast du denn deinen Bikini dabei?“
„Nööö, aber sowas brauchen wir ja nicht.“ Anni grinste verschmitzt.
„Du willst nackt baden?“ Jasmins Augen wurden vor Überraschung gross.
„Ja, warum nicht?“ Anni zuckte nur mit den Schultern. „Wir sind ja hier ganz alleine, was spricht also dagegen? Oder hast du ein Problem damit?“ Sie blickte Jasmin herausfordernd an. Dann hängte sie noch ein „Tussi“ an. Das liess Jasmin natürlich nicht auf sich sitzen.
„Nein, es gibt ja nichts zu sehen, was du nicht bereits kennst, oder?“ Sie stand auf und packte den Rucksack zusammen.
„Kommst du nun, Lesbe?“ Annis Grinsen wurde immer breiter und so stand sie auf und folgte Jasmin durch die Bäume hindurch.

***

Anni hatte Recht. Sie gingen ein kurzes Stück durch die Bäume und schon konnten sie den See erkennen. Jasmin legte den Rucksack am Ufer nieder und blickte sich um. Anni war bereits dabei, ihr Top und die Shorts abzustreifen.
„Na los, komm schon“, forderte sie Jasmin auf. Im Nu hatte sich Anni auch ihres Slips und BHs entledigt und hüpfte in den See. „Die Letzte im See macht heute den Abwasch“, konnte Jasmin noch hören, ehe Anni mit einem eleganten Kopfsprung im See untertauchte.
‚Naja, war ja klar, der Abwasch bleibt wieder an mir hängen‘ dachte Jasmin ein wenig genervt, aber doch amüsiert. Anni überraschte sie immer wieder. So begann auch sie, sich ihrer Klamotten zu entledigen.
„Wo bleibst du denn?“ Anni war wieder aufgetaucht.
„Das Wasser ist wunderbar.“ Sie blickte zurück zum Ufer und konnte gerade noch sehen, wie Jasmins knackiger Hintern im Wasser verschwand. Sie schwamm ein wenig zurück, wo das Wasser weniger tief war und sie noch stehen konnte. Mit wenigen Zügen war auch Jasmin bei Anni angekommen und umschlang sogleich ihre Hüften.
„Hallo schöne Frau“, wurde sie von Anni begrüsst. „So nackt sein hat auch seinen Vorteil.“
„Oh ja, da stimme ich dir vollkommen zu.“ Und mit diesen Worten zog Jasmin Anni noch näher an sich heran, was diese aufseufzen liess.
„Mmhh, ich liebe es, dein Haut an meiner zu spüren“, hauchte sie Anni ins Ohr. Dann liess sie ihre Zunge über Annis Ohr gleiten, was dieser, trotz des warmen Wassers, eine Gänsehaut bereitete.
„Du weisst, dass wir noch etwas offen haben, oder?“ Jasmin blickte Anni erwartungsvoll an.
„Sex im Wasser?“ fragte Anni ungläubig.
Jasmin nickte begeistert. „Oh ja, und wenn nicht jetzt, wann dann?“
Anni lachte laut heraus. „Solche Gedanken kenn ich gar nicht von dir. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“ Anni legte ihre Arme um Jasmins Nacken.
„Das ist deine Schuld. Ich bin erst durch dich so geworden.“
„Ah, jetzt ist es meine Schuld, dass du eine sexbesessene Tussi geworden bist?“ Anni grinste breit und ihre Grübchen kamen zum Vorschein.
„Natürlich. Früher war ich nie so.“ Dann beugte Jasmin sich vor und küsste Anni leidenschaftlich, während ihre rechte Hand unter Wasser über Annis Brust streichelte und die Brustwarze sanft stimulierte. Sie strich mit ihrer Zunge über Annis Lippen und diese gewährte ihr Einlass. Auch Annis Hände wanderten nun über den Körper ihrer Freundin, streichelten und erkundeten die sanfte Haut. Heftig atmend lösten sie sich voneinander.
„Ich liebe es, deine zarte Haut zu streicheln.“ Anni beugte sich vor und küsste Jasmin erneut. Gleichzeitig drang sie mit zwei Fingern in Jasmin ein. Das erregte Stöhnen wurde durch den Kuss gedämpft. Auch Jasmin wollte ihre Freundin nun verwöhnen und fand mit ihren Fingern das Ziel. Sie fanden einen gleichen Rhythmus und als Jasmin über die Perle strich, schrie Anni auf.
„Jasmin, ich halt nicht mehr lange durch“, presste sie abgehackt hervor. Trotz ihres vernebelten Verstands schaffte sie es, Jasmins Kitzler mit ihrem Daumen zu streicheln. Dann spürte sie, wie sich die Muskeln um ihre Finger langsam verkrampften. Auch Jasmin stöhnte nun laut auf und intensivierte ihre Berührungen. Ein letztes Mal stiess sie in Anni hinein und berührte die Perle. Dann wurde Anni vom Höhepunkt überrollt und sie schrie laut Jasmins Namen. Als würde der Orgasmus auf Jasmin überschwappen, wurde auch sie vom Höhepunkt überrollt. Sie stöhnte laut auf und lag keuchend ins Annis Armen. Langsam erholten sie sich.
„Wow, das war gigantisch. Zum Glück sind wir hier alleine, wir waren doch etwas laut.“ Anni schaute Jasmin verliebt an und streichelte ihr Gesicht.
„Ich mag es, wenn du laut wirst“, antwortete Jasmin mit einem verruchten Lachen.
„Ach ja?“ Anni lächelte breit.
„Ja!“ Jasmin nickte heftig, ein Lachen umspielte ihre Lippen.
„Dann sollten wir vielleicht unsere Zimmer in der WG schalldicht machen.“ Anni sah Jasmin noch immer verliebt an und wurde zum Dank von dieser geküsst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 17.11.2014, 07:18 
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Was für eine tolle gefühlvolle Fortsetzung, Du schreibst einfach wunderbar. Ich freue mich immer wieder einen neuen Teil Deiner Geschichte zu lesen. Das warten ist oftmals hart. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 17.11.2014, 17:32 
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Aber das Warten lohnt sich immer egal wie lang es dauert.
Ich finde fast keine Worte mehr und ein einfaches Danke reicht gar nicht mehr aus.....
deshalb :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :danke: :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 22.11.2014, 20:02 
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Hallo zusammen

Ich danke meinen zwei treuen Feedback-Schreibern :danke: Hier kommt der nächste Teil, viel Spass!

Kapitel 19

Die beiden sassen mit einem Glas Rotwein auf der Veranda. Die Dämmerung brach bereits herein und die nächtlichen Geräusche des Waldes waren atemberaubend. Jasmin lehnte ihren Kopf an Annis Schulter.
„Oh Mann, ich bin pappsatt. Ich habe das Gefühl, als würde ich gleich platzen. Aber die Pasta war echt der Hammer.“ Anni hatte sich bereit erklärt zu kochen.
„Danke. Freut mich, dass es dir geschmeckt hat.“
„Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst?“ Jasmin sah sie fragend an.
„Tja, ich habe eben noch viele, geheime Talente, die du nicht kennst.“ Anni sah Jasmin mit einem breiten Grinsen an. Dann fügte sie hinzu: "Meine Oma hat mir das Kochen beigebracht.“
„Deine Oma steigt in meiner Beliebtheitsskala höher und höher.“ Jasmin lächelte und auch Anni lächelte beim Gedanken an ihre Grossmutter.
„Es ist so schön hier, ich würde am liebsten bleiben. Ich mag gar nicht daran denken, dass wir morgen Abend bereits wieder zurück müssen.“ Anni nippte an ihrem Wein.
„Ja, du hast Recht. Wir sollten uns öfters eine Auszeit nehmen und dem Alltag entfliehen. Die Hütte gehört ja deinem Ex-Stiefpapa. Da sollte es doch möglich sein, dass wir öfters herkommen können.“
„Ich denke, ich werde mal mit Jo reden, wenn wir zurück sind.“
„Gut. Lass mich kurz mal aufstehen.“ Widerwillig löste sich Jasmin von Anni, welche aufstand und kurz im Wohnzimmer verschwand. Als sie zurückkam, hatte sie ihre Gitarre dabei.
„Ich dachte mir, diese romantische Stimmung könnten wir ein wenig ausnützen. Das mit dem Lagerfeuer lassen wir mal lieber, bevor wir den ganzen Wald abfackeln.“ Anni setzte sich hin und Jasmin schaute sie gespannt an.
„Was willst du hören?“ Jasmin grinste.
„Lagerfeuerromantik.“
„Ok, mal sehen, was wir da haben.“ Anni hielt ihren Kopf leicht schief, so als würde sie angestrengt nachdenken. Dann begannen ihre Augen zu leuchten und sie spielte die ersten Töne auf der Gitarre. Jasmin kannte die Melodie, aber sie konnte sie nicht zuordnen. Als Anni zu singen begann, brach Jasmin in lautes Gelächter aus.

Damals vor unendlicher langer Zeit
Da machten wir Friesen am Wasser uns breit
Die Jahre vergingen wie Saus und wie Braus
Aber breit sehn wir Friesen auch heute noch aus

„Hey, es wird nicht gelacht.“ Anni unterbrach ihren Gesang und hatte selbst grösste Mühe, das Lachen zu unterdrücken. Dann setzte sie zum Refrain an. Ziemlich laut und falsch begann sie zu singen:

An der Nordseeküste
Am Plattdeutschen Strand
Sind die Fische im Wasser
Und selten an Land

Jasmin stimmte mit ein und die beiden sangen den Refrain gleich noch ein zweites Mal. Dann war es jedoch um die Beherrschung der beiden geschehen. Jasmin hielt sich den Bauch und hatte bereits Tränen vor Lachen im Gesicht. Anni versuchte irgendwie, das Lachen ein wenig zu dämpfen, um ihre Rippen zu schonen. Nur langsam beruhigten sie sich wieder.
„Oh mein Gott Anni, das war perfekt.“ Jasmin wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Wie lange ist es her, dass ich dieses Lied zum letzten Mal gesungen habe?“
„Ich weiss es auch nicht. Aber es kam mir grad so spontan in den Sinn.“ Anni grinste breit. Es freute sie jedes Mal, wenn sie Jasmin zum Lachen bringen konnte. ‚Ich mag dieses Lachen so sehr und wenn ich der Grund bin, ist es noch viel schöner.‘ Annis verliebter Blick blieb an Jasmin hängen, dann senkte sie leicht den Kopf und schüttelte diesen unmerklich. Sie kam sich vor wie ein verliebter Teenager. Dabei war sie aus diesem Alter doch raus. Anni, die ach so coole und taffe Lesbe, die nie eine Beziehung wollte, war bis über beide Ohren verliebt. Doch es fühlte sich unglaublich gut und absolut richtig an. Und solche Gefühle konnten einfach nicht falsch sein. ‚Wahrscheinlich habe ich bisher einfach nicht die Richtige getroffen‘ ging ihr der Gedanke durch den Kopf.
„Anni?“ kam es von Jasmin und riss Anni aus ihrer Gedankenwelt.
„Sorry, ja natürlich, ich war grad in Gedanken. Gut, vielleicht kann ich noch was anderes spielen.“ Wieder tat Anni so, als würde sie angestrengt nachdenken. Dann legte sie ihre Hand an die Saiten und legte los.

I am sailing
I am sailing
Home again
Across the sea

I am sailing
Stormy waters
To be near you
To be free

Jasmin hatte die Augen geschlossen, wiegte sich sanft zur Melodie des Liedes und lauschte dem Gesang ihrer Freundin. Der Song passte perfekt zur romantischen Stimmung am See.

I am flying
I am flying
Like a bird
Cross the sky

I am flying
Passing high clouds
To be near you
To be free

Can you hear me?
Can you hear me?
Through the dark night
Far away

I am dying
Forever trying
To be with you
Who can say?

Anni liess den Song an dieser Stelle ausklingen.
„Oh, Rod Stewart mit Sailing, ich liebe diesen Song.“ Anni nickte.
„Ja, das war das erste Lied, das mir meine Oma auf der Gitarre beigebracht hatte. Ok, jetzt vielleicht etwas schnelleres?“
„Oh ja. Ich bin schon gespannt.“ Jasmin schaute Anni erwartungsvoll an.

My love is stronger now
Than you’ll ever know
And I won’t ever let you go
My love is wider than the ocean can be
And it’s deeper than the deep blue sea

My love goes higher than a mountain can rise
And I see it there in your eyes
My love gets tougher when the going gets rough
And believe me, I’ve got more than enough
Keep tryin’ babe, keep holding on
There’s a place we belong
Where things are good, where love is strong

I’m never ever gonna leave you to cry on your own
Never ever gonna not go and pick up the phone
I’m never ever gonna let you be chilled to the bone
No, no, never
No, no, never

“Ah natürlich, Texas Lightning, waren die nicht mal am Eurovision Song Contest mit diesem Lied?” Anni nickte bestätigend.
„Hey, du hast ja doch etwas Ahnung von Musik, ich bin beeindruckt.“
„Hey, jetzt nicht frech werden, ja?“ Gespielt entrüstet schaute Jasmin Anni an.
„Gut, dann machen wir es jetzt ein wenig schwieriger. Bin mal gespannt, ob du diesen Song kennst.“

Just when you think
Hope is lost
And giving up
Is all you got

And blue turns black
Your confidence is cracked
There seems no turning back
From here

Sometimes there isn’t an obvious explanation
Why the holiest hearts can feel the strongest palpitations

That’s when you can build a bridge of light
That’s what turns the wrongs all right
That’s when you can’t give up the fight

That’s when love turns night time into day
That’s when loneliness goes away
That’s why you gotta be strong tonight

Only love can build us a bridge of light

Anni blickte auf und wartete auf Jasmins Antwort.
„Okay, der Song ist echt schön, aber… ich kenn ihn leider nicht.“ Jasmin zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Das Lied ist aus dem Film „Happy Feet 2“ und wird von Pink gesungen. Du weisst schon, der Animationsfilm mit den tanzenden Pinguinen.“
„Ja klar, ich weiss welchen Film du meinst. Aber gesehen hab ich ihn nicht. Deshalb kenn ich auch das Lied nicht.“
„Naja, ist ja nicht weiter schlimm. Also, kommen wir zum letzten Song des heutigen Abends.“
„Darf ich einen Song wählen, och bitte?“ Jasmin sah Anni mit ihrem treuen Hundeblick an, dem Anni nicht widerstehen konnte.
„Na gut“, meinte sie grinsend, „was willst du hören?“
„Far away“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Jasmin. „Ich möchte, dass du ihn für mich singst, ok?“ Jasmin streckte ihre Hand aus und schob Anni eine Haarsträhne hinters Ohr. Diese blickte bei der Berührung auf und sah direkt in Jasmins braune Augen.
„Also gut“, gab sich Anni geschlagen, „Far away, nur für dich. Aber dafür will ich noch nen Kuss.“ Sie beugte sich zu Jasmin und ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlichen Kuss. Sanft zupften die Lippen aneinander und Jasmin hielt Annis Kopf fest. Nur langsam lösten sie sich voneinander. Dann platzierte Anni ihre Gitarre wieder auf ihrem Schoss und begann zu spielen.

Love is still, loud and clear
We are young, we stay here
So we fall into the light, into the light.

Love is poetry and porn
Sometimes I am torn
Love is blind and bitter sweet

Jasmin kullerte bereits nach der ersten Strophe eine Träne über die Wange. Beim Refrain setzte sie leise mit ein.

Far away, you’re far away
Sometimes my life gets bolder
So lay your head on my shoulder
Far away, you’re far away
Sometimes my life gets bolder
So lay your head on my shoulder

Anni sang ihren Song zu Ende, dann stellte sie die Gitarre neben sich auf den Boden und beugte sich zu Jasmin.
„Hey Süsse, nicht weinen, ja?“ Sie nahm Jasmins Gesicht in ihre Hände und wischte die Tränen weg. Jasmin schluchzte noch immer leise.
„Dieses Lied, es ist einfach… ich meine, jedes Mal, wenn ich es höre, dann muss ich immer denken, dass du dieses Lied für mich geschrieben hast. Und ich war so bekloppt, es nicht mal zu merken.“
„Ich hatte ja auch immer abgestritten, dass das Lied für dich ist.“
„Aber ich hätte es spüren sollen“, blieb Jasmin beharrlich.
„Hauptsache, du spürst es jetzt.“ Anni lächelte sie liebevoll an. „Ich liebe dich“, sagte sie voller Überzeugung.
„Ich liebe dich auch.“
„Also, lass uns den letzten Abend hier noch ein wenig geniessen.“ Mit diesen Worten schenkte sie sich Wein nach. Dann lehnte sie sich zurück, schlang einen Arm um Jasmin und zog sie näher an sich heran. Sie griff mit der anderen Hand nach ihrem Weinglas und sie stiessen zusammen an.
„Auf uns!“
„Auf uns!“ Jasmins Tränen waren mittlerweile getrocknet und sie strahlte übers ganze Gesicht. Sie kuschelte sich an Anni und sie blieben noch eine Weile so sitzen.
„Ich beneide dich um deine Talente“, sagte Jasmin in die Stille hinein. „Du kannst singen, Instrumente spielen, Lieder komponieren, kochen, du bist ordentlich und ehrgeizig. Das kann ich von mir alles nicht behaupten.“
„Hey, sieh mich an.“ Anni griff nach Jasmins Kinn, damit diese sie ansehen musste. „Du hast andere Talente. Du kannst schneidern, Kleider designen, du bist ein wenig chaotisch, aber das liebe ich an dir.“
„Ja, aber du weisst genau, was du machen willst. Sieh mich an, ich kellnere und habe keinen Schimmer, was ich in Zukunft machen will.“
„Was bereitet dir den Spass? Ich mache schliesslich auch etwas, was mir Spass macht. Was ist mit Mode?“
„Mode interessiert mich einfach generell. Was mir Spass macht ist schreiben.“
„Schreiben?“ Etwas überrascht sah Anni Jasmin an.
„Ja, Schreiben“, gab diese etwas patzig zurück.
„Hey, nicht böse gemeint, aber davon weiss ja nicht mal ich etwas.“
„Ich hab es bisher auch nur für mich gemacht. Das weiss eigentlich niemand.“ Wieder wollte Jasmin den Kopf wegdrehen, doch Anni hielt sie fest.
„Aber darauf können wir ja aufbauen. Mode und Schreiben, wie wär’s, wenn du etwas in Richtung Journalismus machen würdest?“
„Dafür brauch ich ein Abi und das hab ich nicht.“
„Es gibt sicher Kurse, wo du dies nachholen kannst. Wenn wir zurück sind, schauen wir gleich mal.“ Anni war Feuer und Flamme über ihren Plan. Jasmin lächelte über Annis Euphorie.
„Danke! Danke, dass du an mich glaubst und mich unterstützt.“
„Ich unterstütze dich, weil du mir wichtig bist und ich dich liebe. Du kannst machen, was du willst, ich werde immer hinter dir stehen.“ Anni sah Jasmin eindringlich an. Dann beugte sie sich vor und küsste Jasmin leidenschaftlich, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 22.11.2014, 21:56 
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Wunderschön, wunderschön ... einfach toll wie Du schreibst. Bitte noch ganz viel mehr davon. Vielen lieben Dank :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 24.11.2014, 21:41 
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Beiträge: 335
Wohnort: Hessen
Wieder,wie immer Weltklasse geschrieben. :spitze: :spitze: :spitze: :danke: :danke: :danke: :happysmilie:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 27.11.2014, 15:00 
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Kapitel 20

Jasmin schlug die Augen auf und stellte fest, dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass es bereits halb elf war. Sie drehte sich vorsichtig zu Anni, um diese nicht zu wecken. Liebevoll betrachtete sie ihre Freundin, die noch tief und fest schlief. Sie liebte es, Anni beim Schlafen zu beobachten. Seit dem Unfall hatten sie nicht mehr im gleichen Bett geschlafen. Anni war der Meinung, sie würde durch ihren unruhigen Schlaf, verursacht durch die Schmerzen, Jasmin nur stören. Aber diese Zeit war jetzt endlich vorbei. Jasmin wollte keine Nacht mehr alleine sein und jeden Morgen neben Anni aufwachen. Ihr Gesicht war im Schlaf total entspannt und sie sah viel jünger aus. Jasmin streckte ihre Hand aus und strich Anni zärtlich von der Schulter über den Arm. Diese regte sich und Jasmin zog ihre Hand wieder zurück. Sie wollte Anni noch nicht wecken, sie sollte den Schlaf noch etwas geniessen. Erneut hob Jasmin ihre Hand und fuhr sanft Annis Gesichtskonturen nach. Die Augenbrauen, die Wangen, die Lippen, jede Stelle berührte sie nur ganz sanft und federleicht. Dann schob sie Anni eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr und zog ihre Hand zurück.
„Warum hörst du auf?“ kam es murmelnd von Anni, die nun ihre Augen aufschlug.
„Du bist wach? Wie lange denn schon?“
„Erst gerade wach geworden. So sanft wurde ich übrigens noch nie geweckt.“ Ihre Stimme klang noch leicht rau vom Schlaf und tönte in Jasmins Ohren unglaublich sexy.
„Weisst du eigentlich, dass du in diesen Gerade-wach-geworden-Momenten unwiderstehlich sexy aussiehst?“
„Ach ja, tu ich das?“ Anni blickte Jasmin liebevoll lächelnd an. Diese nickte bestätigend. „Das hat mir bisher noch keine Frau gesagt.“
„Dann hatten die einfach alle keine Ahnung.“ Jasmin grinste breit. Dann beugte sie sich zu Anni rüber und ihre Nasenspitzen berührten sich sanft. Anni hielt Jasmins Kopf fest und sie küsste erst deren Nasenspitzen und dann ihre Lippen. So blieben sie noch einige Minuten liegen, küssten sich, streichelten sich zärtlich, kuschelten und genossen einfach die Vertrautheit zwischen ihnen.
„Was wollen wir denn heute noch machen, bevor wir wieder zurück müssen?“ Anni lag an Jasmins Schulter gelehnt und diese fuhr zärtlich durch Annis Haare.
„Vielleicht noch ein wenig baden und in der Sonne liegen?“
„Ok, klingt gut. Dann sollten wir aber langsam mal aufstehen, sonst wird das heute nichts mehr.“ Anni löste sich von Jasmin, was diese leicht brummelnd quittierte.
„Na los Tussi, schwing deinen süssen Hintern aus dem Bett. Ich will dich im Bikini sehen.“ Anni war bereits aufgestanden und suchte ihre Badesachen zusammen. Fündig geworden machte sie sich sogleich daran, Top und Slip aus- und den Bikini anzuziehen. Jasmin pfiff anerkennend. Anni drehte sich zu ihr um und hob drohend den Zeigefinger. „Nur zusehen gilt nicht, Tussi. Ich will auch etwas sehen. Also los, raus aus den Federn.“ Jasmin krabbelte aus dem Bett und begann, ihr Hemd aufzuknöpfen. Derweil war Anni vor sie getreten und wollte ihr gerade aus dem Hemd helfen, als Jasmin innehielt.
„Ah, anfassen gilt nicht Lesbe, nur schauen.“ Mit diesen Worten und einem aufreizenden Lächeln im Gesicht machte sie einen Schritt zurück und streifte sich quälend langsam das Hemd von den Schultern. Anni zog scharf die Luft ein und biss sich auf die Unterlippe. Dann hatte Jasmin Erbarmen mit ihr und streifte sich rasch ihren Bikini über.
„So, es kann losgehen.“

Sie verbrachten den Tag mit Baden, in der Sonne liegen und hin und wieder einer zärtlichen Kuscheleinheit. Sie wollten am frühen Abend losfahren, so dass sie dem grössten Berufsverkehr ausweichen konnten. Rasch waren ihre Taschen gepackt, die Hütte wieder aufgeräumt und das Auto startklar für die Rückreise. Etwas wehmütig standen sie ein letztes Mal auf dem Steg. Anni legte die Arme um Jasmins Hüfte und zog sie näher an sich.
„Die letzten drei Tage waren die schönsten seit langem.“ Jasmin legte ihre Hände in Annis Nacken.
„Ja, da hast du Recht. Vielen Dank nochmals für die tolle Idee, hier rauszufahren und uns eine kleine Auszeit zu gönnen.“ Sie umarmten sich und nach einer gefühlten Ewigkeit liessen sie einander los.
„Alles Schöne hat mal ein Ende. Also los, ab nach Hause.“ Anni griff nach Jasmins Hand und Hand in Hand gingen sie zum Wagen.

„Wir sind wieder daaaa.“ Anni öffnete die Tür der WG, dicht gefolgt von Jasmin. Beide hatten ihr Gepäck im Schlepptau und liessen die Taschen nun zu Boden fallen. Nele stand in der Küche, drehte sich um und kam auf die beiden zu.
„Da seid ihr ja endlich. Ohh, lasst euch drücken.“ Nele umarmte erst Jasmin, dann Anni und schaute sich dann die beiden eindringlich an. „Gut seht ihr aus. Ihr seid ja richtig braun geworden. Habt ihr nur den ganzen Tag in der Sonne gelegen?“
„Nein, wir waren auch ein wenig im Wasser, stimmt‘s?“ Mit einem Augenzwinkern schaute Jasmin zu Anni, welche augenblicklich rot anlief.
"Ähhm ja, genau“, stotterte sie peinlich berührt herum, als sie an ihre Aktivitäten im Wasser dachte. Sie drehte sich schnell weg und rieb über ihre Wange. Doch Nele schien nichts bemerkt zu haben.
„Erzählt, wie war‘s?“ Jasmin holte sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und nahm einen grossen Schluck. Dann hielt sie Anni die Flasche hin, welche sie dankend annahm.
„Es war toll. Drei Tage Natur pur, viel Sonne, kein Stress, keine Hektik, nur wir zwei ganz alleine.“ Anni nickte bestätigend.
„Oh, ich werd gleich richtig neidisch. Aber ich freu mich so für euch, dass ihr ein paar Tage Ruhe hattet.“

„Ach übrigens, eure Post liegt auf dem Tisch.“ Nele deutete auf einen kleinen Stapel. “Ich muss jetzt los, ich bin noch mit Mesut verabredet, wir sehen uns morgen.“ Und schon war Nele zur Tür raus. Anni lümmelte auf dem Sofa rum, während Jasmin die Post durchblätterte.
„Rechnung, Rechnung, Werbung, Werbung, Rechnung“, murmelte sie leise vor sich hin. Dann entdeckte sie einen Brief, bei dem die Adresse von Hand geschrieben war. Er war für Anni. Sie drehte ihn um und las den Absender.
„Du hast einen Brief erhalten, von deiner Mutter.“ Anni zuckte gelangweilt mit den Schultern.
„Ich will ihn nicht lesen. Sie will mich bestimmt wieder nur zu einem Anti-Lesbisch-Sein Kurs überreden.“
„Du willst ihn nicht öffnen?“ Jasmin hielt Anni den Brief hin.
„Neee. Aber mach ruhig, wenn du willst.“
„Ok, wenn es für dich ok ist.“ Jasmin riss den Umschlag auf und holte den Inhalt heraus. Sie überflog, was darauf stand.
„Und, was ist es?“ fragte Anni amüsiert. „Wie wird ihre Tochter hetero in 4 Wochen?“ Jasmin lachte nicht.
„Anni, das ist…“ Jasmin brach ab. Dann holte sie tief Luft und setzte nochmals an.
„Es ist eine Todesanzeige.“


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 28.11.2014, 21:02 
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Ist Anni's Vater gestorben? Wenn ja,wird Anni zur Beerdigung fahren?Wird sie trauern,oder tut sie Cool und es berührt sie nicht?
Das glaub ich allerdings nicht,weil der Gefühlsausbruch auf seinem Geburtstag war doch heftig.
Jasmin steht ihr bei, das ist gut.
Auch das gehört in eine so tolle Geschichte wie du sie schreibst.
:danke: :danke: und :respekt:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 02.12.2014, 07:28 
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Das ist wirklich wieder ganz toll geschrieben. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. :danke: :danke: :danke:


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