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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 29.08.2014, 06:43 
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:bigsuper:
Ich kann mich nur anschließen, wirklich supi geschrieben. Bitte mehr davon :D


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 29.08.2014, 06:43 


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 02.10.2014, 18:23 
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Sorry für die lange Wartezeit, jetzt geht es aber weiter.

Kapitel 11

Die anderen waren alle weg, so dass Jasmin das Wohnzimmer für sich alleine hatte. Sie war froh über ein wenig Ruhe. In den letzten 24 Stunden war so viel passiert, dass Jasmin noch gar nicht alles richtig verarbeiten konnte. Sie machte frischen Kaffee und setzte sich mit einer dampfenden Tasse auf’s Sofa. Da war mal die Tatsache, dass sie nun mit Anni zusammen war. Schon allein der Gedanke an Anni zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht und ungläubig schüttelte sie den Kopf. Nele’s Plan hatte also doch funktioniert. Sie hatte am Anfang ihre Zweifel gehabt, doch eine bessere Idee hatte auch sie nicht gehabt und so hatte sie sich darauf eingelassen. Dann etwas überraschend der Sex vorhin mit Anni. Wow, sie hatte nicht gewusst, wie sehr sie Anni vermisst hatte, bis diese sie berührte. Von da an konnte sie sich nicht mehr zusammenreissen. Jasmin schloss die Augen und stellte sich nochmals Anni’s Hände auf ihrem Körper vor. Es war so schön gewesen, Anni nach so langer Zeit wieder zu spüren, auf ihr und in ihr. Und dann war da noch der schreckliche Unfall. Sie musste ständig daran denken, was wäre, hätte Anni nicht so viel Glück gehabt und wäre nicht so glimpflich davongekommen. Boah, daran wollte sie nun wirklich nicht denken. Sie dankte Gott, dass Anni wieder gesund werden würde.

Das Klingeln an der Haustüre liess sie zusammenfahren. Jasmin lag noch auf dem Sofa, sie musste eingenickt sein. War ja nicht weiter verwunderlich, die paar Stunden im Krankenhaus waren auch nicht gerade erholsam gewesen. Sie rappelte sich auf und öffnete die Türe.
„Hallo Jasmin.“
„Didi? Was machst du…? Scheisse, dich habe ich total vergessen.“ In dem ganzen Chaos hatte sie total vergessen, Didi zu informieren. Diese musste sich die halbe Nacht Sorgen um Anni gemacht haben, da sie nicht nach Hause gekommen war.
„Hey, alles ok bei dir?“ Ein sorgenvoller Blick traf Jasmin. „Keine Sorge, Nele hat mich gestern über euren Plan informiert. Ich konnte mir also denken, wo Anni die ganze Nacht war. Darf ich kurz reinkommen?“
„Natürlich.“ Jasmin trat zur Seite. Erst da bemerkte sie, dass Didi eine Tasche und Anni’s Gitarrenkoffer bei sich trug. „Willst du einen Kaffee?“
„Ja, das wäre super.“ Didi stellte das Gepäck auf den Boden und setzte sich. Gleich darauf kam Jasmin mit frischem Kaffee. Didi war nicht gerade Jasmin’s beste Freundin, doch sie war ihr dankbar, dass sie Anni die letzten Wochen bei sich wohnen liess. Nach kurzem Schweigen begann Didi.
„Nele hat mich zudem heute Morgen über Anni’s Unfall informiert. Da dachte ich, ich bring ihre Sachen vorbei und frag mal kurz, wie es ihr gut.“ Fragend blickte sie zu Jasmin.
„Danke, das ist echt lieb von dir. Anni geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Der Arzt meint, sie brauche ein paar Tage Ruhe und dann ist sie wieder auf dem Damm. Momentan schläft sie gerade. Sie hatte verdammtes Glück.“
„Ja, das kann man wohl sagen. Und bei dir, alles ok?“ Sie nickte mit dem Kopf in Richtung von Jasmin’s Händen.
„Ja, ein paar Hautabschürfungen, aber sonst alles ok.“
Bevor sich erneut eine unangenehme Stille verbreiten konnte, sagte Didi: „Ich weiss, wir werden wahrscheinlich nie beste Freunde werden. Aber ich mag Anni sehr und ich will nicht, dass sie nochmals so enttäuscht wird. Ich war etwas verschossen in Anni und wollte mehr von ihr. Aber sie war immer ehrlich und fair zu mir und hat mir klar gesagt, dass eine Beziehung für sie nicht in Frage käme. Sie war schon länger in dich verliebt. Und du hast sie mit deinem Verhalten extrem verletzt.“
Jasmin senkte beschämt den Kopf und blickte zu Boden. „Ich weiss“, gab sie kleinlaut zu.
„Hast du echt nicht gemerkt, wie verliebt Anni war? Ich meine, alle haben es gemerkt, nur du nicht?“ Ungläubig schaute Didi zu Jasmin.
Diese hob den Kopf und zuckte etwas verzweifelt mit den Schultern. „Ich war zu sehr mit mir selbst und mit diesen unbekannten Gefühlen beschäftigt, um zu merken, was mit Anni los war. Ich war echt ein wenig verpeilt.“
„Das kann man wohl sagen.“ Didi musste schmunzeln. „Aber egal, Hauptsache ist, dass ihr zwei jetzt zueinander gefunden habt.“
„Ja, ich bin wirklich froh, dass mir Anni nochmals eine Chance gibt.“ Jasmin’s Augen begannen zu leuchten, wenn sie von Anni sprach.
„Und wehe ich höre nochmals irgendwelche Klagen. Dann komme ich vorbei und verhaue dich persönlich.“ Didi hob mahnend den Zeigfinger. Jasmin brach in Lachen aus.
„Ok, ich will’s mir merken. Aber keine Angst, ich habe nicht vor, Anni wieder ziehen zu lassen.“
„Gut. Ich muss dann auch langsam mal los. Richtest du Anni liebe Grüsse und gute Besserung von mir aus?“
„Natürlich, das mach ich gern. Und vielen Dank nochmals, dass du dich die letzten Wochen um Anni gekümmert hast.“
„Kein Ding.“ Didi ging zur Tür und wurde zum Abschied kurz von Jasmin in die Arme genommen.
„Tschüss.“
***
„Wo bleibst du?“ Die Worte hallten in Anni’s Ohren. Jasmin rannte auf die Strasse zu, ohne auf den Verkehr zu achten. Anni wollte Jasmin warnen, doch ihre Stimme versagt. Sie wollte losrennen und Jasmin retten, doch sie blieb wie angewurzelt stehen. Jasmin war mittlerweile an der Strasse angekommen, blickte wieder zurück zu Anni und sah das Auto nicht, welches auf sie zuraste. Dann wurde Jasmin von dem Wagen erfasst.
„Jasmin!“ Endlich hatte Anni ihre Stimme wiedergefunden. Aber es war zu spät.
„Jasmin!!!“
„Anni, hey Anni, wach auf.“ Jasmin schüttelte sanft Anni’s Schulter. „Anni, wach auf.“ Durch Anni’s Schrei aufgeschreckt, war Jasmin direkt in Anni’s Zimmer gelaufen. Doch wider Erwarten lag Anni im Bett und träumte, wobei sie immer wieder Jasmin’s Namen rief. Jasmin hatte Mühe, Anni zu wecken. Endlich blinzelte Anni und schaute verwirrt zu Jasmin.
„Jasmin, du…?“
„Hey alles ok Anni. Du hast nur schlecht geträumt. Ich bin ja da.“ Vorsichtig setzte sich Anni auf und blickte noch immer verschlafen und verwirrt auf Jasmin. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.
„Ich habe dich gesehen, wie du auf die Strasse gerannt bist, aber ich konnte dir nicht helfen. Ich wollte rufen und rennen, aber es ging einfach nicht. Dann hat das Auto dich erwischt. Ich…“ Anni brach ab. Jasmin hatte sich zu ihr aufs Bett gesetzt. Erst als diese ihr jetzt sanft über die Wangen strich, merkte sie, dass sie weinte.
„Anni, es ist alles gut. Mir ist nichts passiert. Dank dir.“ Eindringlich schaute Jasmin Anni an.
„Es hat sich so real angefühlt. Ich hatte solche Angst um dich.“ Anni wollte nicht weinen. Sie wollte keine Schwäche zeigen und nicht vor anderen Menschen losheulen. Aber die Anspannung und Ungewissheit der letzten Wochen, die Tatsache, dass sie nun doch noch mit Jasmin zusammengekommen war und dann noch der Unfall… es war zu viel für Anni. Mit einem lauten Schluchzer schlug sie die Hände vors Gesicht und weinte bitterlich. Jasmin war bei ihr und sie wusste, sie musste bei ihr nicht immer die starke, coole Anni sein. Sie durfte auch ihre Gefühle zeigen. Und zum ersten Mal war sie froh darüber. Ihre Rippen schmerzten beim Weinen, aber momentan war der seelische Schmerz grösser als der körperliche. Jasmin nahm Anni in den Arm und wiegte sie sanft.
„Ich bin hier, ich bin bei dir“, flüsterte sie leise und strich dabei zärtlich und beruhigend über Anni’s Rücken. Anni so weinen zu sehen zerriss ihr fast das Herz und auch ihr rannen ein paar Tränen über die Wange.
Nach einiger Zeit wurden die Schluchzer an Jasmin’s Schulter leiser und langsam versiegten die Tränen. Doch es schien, als wolle Anni Jasmin nie mehr loslassen.
„Geht’s wieder?“ fragte Jasmin sanft. Anni nickte und löste sich dann doch vorsichtig aus der Umarmung. „
Hast du Schmerzen?“ Anni wischte sich mit dem Handrücken die letzten Spuren der Tränen weg.
„Naja, es ist erträglich. Ich will mich nicht ständig mit diesen Schmerztabletten vollpumpen. Die hauen mich jedes Mal k.o.“
„Ok, das kann ich verstehen. Dann ähm…“ Unschlüssig schaute Jasmin zu Anni und dann auf ihre Hände, welche noch immer mit dem Verband bedeckt waren. „Soll ich noch ein wenig bleiben?“ Anni’s Gesicht hellte sich auf.
„Ja, das wäre wunderbar“, antwortete sie leise.
„Na komm, dann rutsch ein wenig rüber.“ Jasmin schlüpfte zu Anni unter die Decke und legte den Arm um ihre Freundin. Sofort kuschelte sich Anni näher an Jasmin, legte den Kopf auf die Brust und schloss entspannt die Augen. Sie seufzte zufrieden.
„Das ist viel besser als jede Schmerztablette.“ Jasmin lachte leise, was den Brustkorb, den Anni als Kissen benutzte, leicht zum Vibrieren brachte.
„Jetzt sollen die bösen Träume ruhig kommen. Die haben keine Chance mehr.“ Sanft strich Jasmin über das Pflaster an Anni’s Stirn. „Didi war heute Morgen übrigens hier. Sie hat deine Sachen und deine Gitarre vorbeigebracht.“ Jasmin streichelte weiter Anni’s Gesicht.
„Du magst Didi nicht besonders, richtig?“ Auch Anni konnte ihre Hände nicht stillhalten und suchte nach zarter Haut, welche sie berühren konnte. Unter dem Pullover wurde sie fündig.
„Naja, Didi ist schon in Ordnung. Wir hatten sowas wie ein klärendes Gespräch.“
„Ja?“ Interessiert hob Anni eine Braue.
„Ja, sie hat mir erzählt, dass sie mehr von dir wollte, aber schon damals hattest du nur mich im Kopf.“
„Du warst echt tierisch eifersüchtig auch Didi.“ Es war keine Frage, eher eine Feststellung. „Vor allem bei Nele’s Geburtstagsparty.“
„Ja, das stimmt. Du hattest die Wette einfach so verloren gegeben um mit Didi rumzumachen. Da war mein Ego schon etwas angeknackst.“
„Etwas?“ fragte Anni mit einem Grinsen.
„Ok, ja, ich war ziemlich beleidigt. Nach unserem Kuss warst du ja mit Didi abgehauen und ich musste die ganze Nacht daran denken. Mein Verlangen nach dir war so gross, dass ich deshalb am nächsten Tag diesen Schritt gewagt habe.“
„Ja, das war mir immer ein Rätsel gewesen. Da hattest du die Wette gewonnen und am nächsten Tag schmeisst du dich mir an den Hals.“
„Auf jeden Fall hat mir Didi heute nochmals klar gemacht, dass sie keine Konkurrenz ist. Sie wünscht dir gute Besserung.“
„Es war echt lieb von ihr, dass ich bei ihr wohnen durfte. Ich hätte nicht gewusst, wo ich sonst hinsollte.“
„Das habe ich ihr auch gesagt. Ich bin froh, konnte ich mit ihr reden.“ Anni legte ihren Arm um Jasmin und kuschelte sich noch etwas enger an sie. Jasmin hauchte Anni einen Kuss auf den Scheitel und schloss dann die Augen. Nach kurzer Zeit waren beide eingeschlafen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 02.10.2014, 20:14 
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:danke: :respekt: :happysmilie: :hüpf: Toll das es weiter geht!!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 10.10.2014, 16:10 
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Kapitel 12

Zwei Tage später klopfte es leise an Anni’s Zimmertür. Jasmin war im Mauerwerk.
„Ja?“ Anni sass aufrecht an die Wand gelehnt in ihrem Bett und spielte auf ihrer Gitarre. Nele steckte den Kopf zur Tür rein.
„Darf ich reinkommen?“
„Aber klar. Setzt dich doch.“ Mit diesen Worten klopfte Anni auf die freie Stelle neben sich auf dem Bett und stellte die Gitarre weg. Nele setzte sich und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Wie fühlst du dich?“ Anni lächelte.
„Soweit ganz gut. Die Kopfschmerzen und der Schwindel sind weg. Nur die Rippen machen mir noch zu schaffen. Und bei dir?“
„Alles klar soweit. Ich freue mich, dass es dir besser geht.“ Nele lächelte erleichtert. Etwas nervös spielte sie mit ihren Fingern, was Anni nicht entging.
„Nele, was ist los? Raus mit der Sprache.“
„Naja, du weisst ja sicher, dass die ganze Sache meine Idee war und jetzt, naja, jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen wegen dem Unfall.“ Nele senkte den Kopf, sie traute sich nicht, Anni anzusehen.
„Hey, du kannst doch nichts dafür. Niemand trägt Schuld an diesem Unfall. Im Gegenteil, ich muss mich bei dir bedanken. Das wollte ich die ganze Zeit schon machen.“ Fragend blickte Nele nun Anni an.
„Weswegen denn?“
„Naja, nach dem Streit zwischen Jasmin und mir warst du für Jasmin da. Du hast sie unterstützt und sie dazu gebracht, über ihre Gefühle klar zu werden.“
„Also eigentlich hab ich nicht viel gemacht“, gab Nele bescheiden zu. „Jasmin hat nur einen kleinen Schubser in die richtige Richtung gebraucht. Der Rest ging dann fast von alleine.“
„Ja, aber genau diese Unterstützung war wahnsinnig wichtig. Sonst wäre sie nie über ihren Schatten gesprungen. Und dann hast du noch die Idee beigesteuert, die dazu geführt hat, dass wir uns ausgesprochen haben.“ Nele grinste.
„Der Plan war ja nicht gerade hochstehend. Mir war klar, dass wir einfach dafür sorgen mussten, dass der Sturkopf Anni wieder mal aus seinem Loch kriecht und dann auf Jasmin trifft.“
„Hey, jetzt bloss nicht frech werden.“ Anni boxte Nele spielerisch gegen den Arm.
„Tja, und dann konnte ich nur noch hoffen, dass Jasmin die richtigen Worte findet. Und das scheint sie ja.“
„Ja, das hat sie wahrlich geschafft.“ Verliebt blickte Anni ins Leere und dachte zurück an die Stunden im Mauerwerk. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Nele sah sie an und freute sich, dass die beiden endlich zueinander gefunden hatten. Dies sagte sie dann auch Anni.
„Ich hoffe, ihr habt jetzt das schlimmste überstanden und könnt eure gemeinsame Zeit nun geniessen. Ich freu mich so für euch. Darf ich dich jetzt drücken?“
„Klar.“ Anni liess sich von Nele in den Arm nehmen.
„Danke für alles“, flüstere sie.
„Dafür sind Freunde doch da.“
Sie lösten sich voneinander.
„Wie geht’s denn jetzt weiter mit euch?“ Anni schüttelte den Kopf.
„Momentan ist es grad ein wenig schwierig. Ich sitz den ganzen Tag zu Hause während Jasmin arbeitet. Wir sehen uns kaum. Dabei möchte ich am liebsten den ganzen Tag mit ihr verbringen, lachen, reden, einfach mit ihr zusammen sein.“ Anni blickte ein wenig traurig.
„Wenn du mich fragst, ihr beide braucht ne Auszeit. Einfach mal ein paar Tage weg von hier, irgendwo, wo ihr ungestört seid und eure neue Zweisamkeit geniessen könnt.“
„Tja, das tönt schon verlockend, aber dies liegt finanziell momentan für uns nicht drin.“
„Nicht verzagen, Nele fragen.“ Schelmisch grinsend schaute sie Anni an. Diese runzelte die Stirn.
„Was meinst du damit? Willst du uns einen Hotelaufenthalt schenken? Das ist echt lieb von dir, aber das können wir nicht annehmen.“
„Nein, das habe ich nicht gemeint. Dominik hat mal erzählt, dass sein Vater etwas ausserhalb von Berlin eine Hütte zum Angeln an einem See besitzt. Vielleicht könnt ihr dort ein paar Tage ausspannen? Es ist Sommer, das Wetter ist optimal. Ein wenig baden, ein bisschen in der Sonne liegen, was willst du mehr?“
„Hhmm, das klingt schon sehr verlockend. Ok, weisst du was, ich mach mich jetzt frisch und geh dann gleich ins Vereinsheim und frag Dominik. Wär doch super, wenn ich Jasmin heute Abend mit dieser Nachricht überraschen könnte.“
„Der Plan klingt vernünftig.“ Nele grinste schelmisch und Anni grinste zurück.

***
Als Jasmin an diesem Abend nach Hause kam, war es bereits nach Mitternacht. Sie war müde und wollte eigentlich nur noch ins Bett. Sie schloss leise die Türe, um niemanden zu wecken, drehte sich um und entdeckte Anni, die auf dem Sofa sass, ihre Gitarre in den Händen.
„Hey, du bist ja noch wach? Du solltest dich doch ausruhen und schonen?“
„Das mach ich ja. Gitarre spielen ist für mich Entspannung pur.“ Anni deutete auf den Platz neben sich.
„Setz dich. Wie war dein Tag?“ Jasmin holte sich schnell eine Flasche Wasser und setzte sich neben ihre Freundin. Diese strich ihr sanft durch die Haare und küsste sie zärtlich.
„Anstrengend. Ich bin froh, bin ich zu Hause. Und wie geht es dir so?“
„Ich fühle mich gut. Hab den halben Tag im Bett gelegen, dann wurde mir langweilig und ich dachte, ein wenig Aufstehen kann nicht schaden.“
„Du siehst auch besser aus als noch gestern.“
„Hey!“ Gespielt entrüstet schaute Anni Jasmin an. „Ich sehe immer gut aus.“ Um ihre Worte zu unterstreichen, strich sie sich demonstrativ über ihr Pflaster.
„Aber natürlich. Einfach im Rahmen des Möglichen.“ Jasmin grinste ihre Freundin frech an.
„Hör mal, Nele hatte heute eine gute Idee.“
„Ich bin ein absoluter Fan von Nele’s Idee.“ Jasmin strahlte.
„Wie wär’s, wenn wir am Wochenende für ein paar Tage weg fahren? Einfach nur wir zwei, viel Ruhe, viel Zeit, schönes Wetter, ein wenig Baden.“
„Klingt absolut fantastisch, aber…“ Bevor Jasmin ihre Einwände hervorbringen konnte, wurde sie von Anni unterbrochen.
„Kein Aber. Es ist bereits alles organisiert.“ Anni grinste selbstsicher.
„Ach so, ich werde also gar nicht mehr gefragt?“
„Naja, das hab ich doch jetzt gerade?“ Nun wurde Anni langsam unsicher. Hatte Jasmin gar keine Lust auf ein paar Tage Zweisamkeit? Skeptisch fragte sie deshalb: „Ist das jetzt ok für dich oder willst du nicht?“ Jasmin blickte in Anni’s bedröppeltes Gesicht und konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.
„Natürlich ist das ok. Es ist sogar super. Mit dir komme ich überall hin mit.“ Freudig umarmte sie Anni, die erleichtert die Luft ausstiess.
„Hast du denn gar keine Schule? Und was ist mit dem Mauerwerk?“ Jasmin wollte nun doch wissen, ob auch wirklich alles geregelt war.
„In der Schule sind Sommerferien und im Mauerwerk stehen an diesen drei Tagen keine Events an. Also brauchen sie mich nicht. Du hast diese drei Tage frei und bevor du fragst was mit dem Vereinsheim ist: Tuner kommt morgen zurück und Nele hat sich bereit erklärt auszuhelfen, sollte es nötig sein. Du kannst dich also entspannen.“
„Ich sehe schon, du hast alles im Griff.“ Jasmin lächelte Anni glücklich an.
„Verrätst du mir jetzt noch, wohin es geht?“
„Das wüsstest du wohl gerne, hmm?“ Anni grinste siegessicher.
„Ach bitte, Anni…“ Jasmin setzte ihren süssesten Dackelblick auf und versuchte so, ihre Freundin zu erweichen.
„Sieh mich nicht so an. Du weisst genau, dass ich diesem Blick nicht widerstehen kann.“
„Ich weiss.“ Jasmin grinste siegessicher.
„Ok, du hast gewonnen. Nik’s Vater hatte etwas ausserhalb von Berlin eine Hütte zum Angeln. Dort gehen wir hin. Nur wir zwei, Sonne, Natur, Wasser. Na, was sagst du?“
„Das klingt absolut phantastisch, einfach perfekt.“ Mit diesen Worten zog Jasmin Anni am Kragen zu sich heran und küsste sie leidenschaftlich.
„Ich kann es kaum erwarten“, hauchte sie.
„Ich auch nicht.“ Anni zog Jasmin wieder näher an sich, suchte und fand ihre Lippen. Nach einer kleinen Ewigkeite lösten sich die beiden voneinander.
„Ich bin hundemüde, lass uns schlafen gehen.“
Wie um ihre Worte zu unterstreichen, gähnte Jasmin herzhaft. Sie schnappte sich die Wasserflasche und Anni folgte ihr ins Schlafzimmer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 10.10.2014, 20:19 
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Mal wiederTOP :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 12.10.2014, 19:16 
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Ein grosses :danke: an meine treue Feedback-Schreiberin Osthessin. Hier kommt das nächste Kapitel.

Kapitel 13
Die Zeit bis zum Sonntag zog sich endlos dahin. Dann war es endlich soweit, es war Sonntagmorgen und die beiden waren dabei, die letzten Dinge zu packen. Anni’s Tasche stand bereits fertig gepackt im Wohnzimmer, Anni startklar daneben.
„Wo bleibst du?“ Ungeduldig trat Anni von einem Fuss auf den anderen. Was konnte es denn so lange dauern, für drei Tage zu packen? Sie betrat Jasmin’s Schlafzimmer, von Jasmin war jedoch nichts zu sehen. Dann, aus den Tiefen des Kleiderschranks, hörte sie unverständliches Gemurmel ihrer Freundin.
„Brauchst du Hilfe?“ Jasmin schrak zusammen.
„Mein Gott, du hast mich erschreckt.“
„Ja sorry, aber bist du bald fertig?“
„Ich kann mich nicht entscheiden, was ich einpacken soll.“ Anni verdrehte genervt die Augen.
„Wir sind drei Tage weg, abseits der Grossstadt, also los Tussi, du kannst deine Designerklamotten zu Hause lassen.“
„Musst ja nicht gleich zickig werden, Lesbe“, kam der Konter von Jasmin.
„Naja, von mir aus kannst du auch drei Tage nackt rumlaufen.“ Anni grinste frech.
„Das würde dir wohl so passen.“
„Mmhh.“
„Ok“, sie stopfte ein letztes Kleidungsstück in ihre Tasche und zog den Reissverschluss zu, „ich bin fertig.“
„Na dann mal los. Nele wartet bereits, sie hilft uns noch beim Einladen.“

Im Nu war alles eingeladen und die zwei waren startklar.
„Oh, ich beneide euch beide. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Erholt euch und geniesst die Zweisamkeit.“ Mit diesen Worten umarmte Nele die beiden kurz.
„Tschüss Nele, vielen Dank für deine Hilfe und halt die Ohren steif.“ Anni drückte ihre Freundin. Ein letztes Winken und Nele war verschwunden.
„Na dann, wollen wir?“ Jasmin öffnete die Fahrertür. Sie hatten vereinbart, dass Jasmin fahren würde und Anni sich wegen ihrer Gehirnerschütterung noch schonen konnte. Beim Einsteigen fiel Jasmin’s Blick auf den Rücksitz und sie entdeckte Anni’s Gitarrenkoffer.
„Du nimmst deine Gitarre mit?“
„Na klar. Lagerfeuer, Mondschein, romantische Stimmung, da darf eine Gitarre doch nicht fehlen“, meinte Anni grinsend. Jasmin zuckte nur mit den Schultern.
„Dass du mir mit deinem Gesang nur keine Wildschweine anlockst...“ Frech grinsend stieg sie ins Auto ein.

Sie kamen ohne Probleme durch die Stadt, da an einem Sonntag nicht dasselbe Verkehrschaos herrschte wie während der Woche. Schon bald liessen sie Berlin hinter sich und fuhren durch ländlichere Gegenden. Die Sonne stand hoch am Himmel, es war ein warmer, schöner Tag. Anni lehnte sich entspannt in ihrem Sitz zurück. Sie beobachte Jasmin aus dem Augenwinkel, wie diese konzentriert auf die Strasse blickte. Mal schauen, ob wir ihre Konzentration ein wenig beeinträchtigen können, ging es Anni durch den Kopf. Sie streckte ihre Hand aus.
„Ohhh Anni, was soll das?“ kam es überrascht von Jasmin. Anni’s Hand lag auf ihrem Oberschenkel, welcher sanft gestreichelt wurde.
„Was denn?“ fragte Anni unschuldig. Jasmin atmete tief durch.
„Wenn du nicht willst, dass ich den Wagen in den nächsten Strassengraben setze, solltest du lieber deine Hand wegnehmen.“
„Och neee.“ Anni machte ein betrübtes Gesicht.
„Oh doch. Bitte Anni, ich kann mich nicht konzentrieren.“ Jasmin’s Stimme war flehentlich geworden. Sie wagte einen kurzen Blick zu Anni rüber, welche sich auf die Lippen biss, um ein Lachen zu vermeiden. Anni streichelte sie ein letztes Mal, dann zog sie ihre Hand zurück.
„Danke.“ Erleichtert stiess Jasmin den Atem aus.
„Naja, ich will ja nicht, dass unser Kurztrip im Strassengraben endet.“

Die beiden waren schon fast zwei Stunden unterwegs, als Anni aufgeregt ihren Arm ausstreckte.
„Da! Da vorne musst du rechts abbiegen.“ Sie hatte eine Landkarte auf ihrem Schoss und einen gezeichneten Plan von Dominik darüber.
„Bist du dir sicher?“ Jasmin schaute skeptisch. Sie hielt an und blickte nach rechts. Zugewachsen und voller Schlaglöcher war so etwas wie ein Weg zu erkennen. Den Namen Weg hat er eigentlich gar nicht verdient. Anscheinend war dieser schon längere Zeit nicht mehr benutzt worden. Anni blickte wieder auf die handgezeichnete Karte, welche eigentlich nur ein paar Striche und Vermerke enthielt.
„Naja, gemäss Nik’s Karte ist es schon dieser Weg. Etwas anderes gibt es hier nicht.“
„Ok, dann versuchen wir es mal.“ Vorsichtig lenkte Jasmin den Wagen auf die Holperpiste. Schon nach wenigen Metern war rings um sie herum Dickicht und Wald. Jasmin’s skeptisches Stirnrunzeln wollte schon gar nicht mehr verschwinden.
„Ich weiss ja nicht…“
„Hey, ich bin der Copilot, ich habe die Karte, also bestimme ich, wo es langgeht.“ Aber auch Anni war schon lange nicht mehr so überzeugt, wie sie sich gab.
„Weisst du, wo wir sind?“
„South of nowhere“, murmelte Anni leise.
„Bitte?“
„South of nowhere, südlich von Nirgendwo.“ Anni grinste Jasmin an.
„Ok, schlimmer kann es ja nicht mehr kommen.“ Auch sie brachte ein Lächeln zustande. Langsam fuhr sie weiter und plötzlich wich das Dickicht zurück und sie befanden sich auf einer Lichtung. Ein wenig weiter vorne lag der See und am linken Ufer entdeckten sie eine kleine Hütte.
„Das muss es sein. Wir sind doch richtig.“
„Tja, ich hab’s ja gesagt.“ Anni lächelte selbstzufrieden. Jasmin parkte den Wagen vor der Hütte, dann stiegen sie beide aus. Die Hütte war auf zwei Seiten von einer Veranda umgeben, auf der sich eine Sitzgruppe mit einem Sofa und zwei Sesseln befand. Direkt von der Veranda führte ein Holzsteg zum Wasser. Ein bisschen weiter links von der Hütte wurde das Ufer flacher und weniger bewachsen. Dort war sogar ein schmaler Streifen Sandstrand zu erkennen. Der ganze See war von Wald umgeben. Das erste, was beiden auffiel, war die absolute Stille, die sie umgab, sobald sie die Autotüren geschlossen hatten. Jasmin hielt den Atem an.
„Es ist wunderschön. So absolut still und friedlich.“ Anni nickte, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Sie öffnete ihre Augen wieder und zog Jasmin in ihre Arme.
„Es ist wirklich wunderschön. Und mit dir zusammen ist es noch viel schöner.“ Sie schob ihre Hände in Jasmin’s Nacken und zog sie näher an sich heran. Jasmin legte ihre Arme um ihre Hüften und schliesslich fanden sich ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss.
Während des Kusses schob Jasmin ihre Hand in die Potasche von Anni’s Jeans und fischte sich den Schlüssel für die Hütte heraus. Dann schob sie Anni sanft von sich.
„Na komm, lass uns endlich die Hütte anschauen.“ Sie klimperte freudig mit den Schlüsseln und ging in Richtung Hütte, Anni sanft an der Hand hinter sich herziehend. Sie schloss auf und blieb im Türrahmen stehen.
„Wow“, entfuhr es ihr. Anni stand direkt hinter ihr und versucht, an ihrer Freundin vorbei einen Blick ins Innere zu erhaschen.
„Mach doch mal Platz, ich will auch was sehen.“ Sanft schob sie Jasmin zur Seite und betrat die Hütte. Der Grundriss war ziemlich exakt viereckig. An der linken Wand befand sich ein offener Kamin, davor stand ein gemütliches Sofa. An der rechten Wand, mit einer grossen Fensterfront direkt zum See hin, stand ein Tisch mit vier Stühlen. In der Ecke dahinter war die kleine Küche untergebracht. In der linken Ecke befand sich abgetrennt ein Raum, das Badezimmer. Über eine schmale Leiter gelangte man auf eine Galerie, welche die Grösse des halben Grundrisses hatte. Jasmin trat ein und inspizierte bereits die kleine Küche. Auch Anni blickte sich interessiert in der Hütte um. Sie deutete auf den Kamin.
„Den werden wir wahrscheinlich nicht brauchen.“
„Die Vorstellung wäre schon romantisch.“
„Naja, so bei 30°C vor einem warmen Kamin zu liegen und zu schwitzen? Ich weiss nicht genau, was daran romantisch sein soll.“
„Pffff.“ Jasmin streckte Anni die Zunge raus. „Dass ihr Lesben immer so unromantisch sein müsst.“
„Jetzt fang nicht an zu zicken Tussi. Sag mir lieber, wo wir eigentlich schlafen sollen.“ Jasmin deutete nach oben und Anni folgte ihrem Blick. Nun entdeckte sie auf der Galerie eine Matratze.
„Oh, alles klar.“ Jasmin hatte in der Zwischenzeit die Inspektion der Küche abgeschlossen und öffnete nun die Tür des einzigen Raumes in der Hütte. Wie angewurzelt blieb sie stehen.
„Wow, wie geil ist das denn?!?!“ Anni war mit wenigen Schritten neben ihr und Jasmin machte ihr Platz, damit sie ins Badezimmer schauen konnte.
„Krass Mann! Dein Ex-Stiefvater lässt sich echt nicht lumpen.“ Links von der Tür gab es ein Waschbecken, rechts die Toilette. Der Rest des kleinen Raums wurde durch eine grosse Eckbadewanne mit Sprudeleinsätzen in Beschlag genommen.
„Aber diese probieren wir aus, ja?“
„Darauf kannst du wetten Tussi.“ Anni grinste breit.
„Ok, ich würde sagen, wir packen rasch unsere Sachen aus und dann legen wir uns draussen ein wenig in die Sonne.“
„Gute Idee. Schwester Jasmin, bringen Sie meine Tasche rein, ja? Ich soll ja nichts Schweres tragen.“ Jasmin baute sich theatralisch vor Anni auf und stemmte die Arme in die Hüften.
„Das gefällt dir, ja? Mich so rumzukommandieren.“ Anni grinste und nickte eifrig.
„Na dann muss ich mich wohl meinem Schicksal ergeben.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging mit einem aufreizenden Hüftschwung nach draussen zum Auto. Anni pfiff ihr hinterher und folgte ihr.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 13.10.2014, 21:47 
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Der Dialog vorm Kleiderschrank ist einfach Genial......... Wieder ein :danke: :happysmilie:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 18.10.2014, 18:30 
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Kapitel 14

„Kommst du?“
Jasmin stand startklar im Wohnraum. Anni blickte überrascht von der Galerie nach unten.
„Du bist bereits umgezogen?“ Anni war etwas enttäuscht, hatte sie doch gehofft, beim Umziehen einen Blick auf Jasmin erhaschen zu können. Nun stand ihre Freundin in einem hellblauen Bikini, der ihre leicht gebräunte Haut schön zur Geltung brachte, in der Türe zur Veranda und sah einfach hinreissend aus.
„Ich geh schon mal vor, ja? Du kannst ja nachkommen, sobald du fertig bist. Ach und übrigens, mach den Mund zu, es zieht.“ Anni hatte unbewusst zu starren begonnen. Jasmin lachte laut auf als sie nun in Anni’s verdutztes Gesicht schaute, die automatisch den Mund geschlossen hatte. Jasmin hatte sich heimlich im Badezimmer umgezogen, als kleine Strafe für Anni, dass sie vorhin das ganze Gepäck und die Lebensmittel, welche sie unterwegs gekauft hatten, alleine ins Haus schleppen musste. Nun war ihr natürlich der lüsterne Blick von Anni nicht entgangen. Mit einem koketten Augenaufschlag blickte sie nochmals zu Anni, dann drehte sie sich um und ging nach draussen.
Anni starrte noch immer auf die mittlerweile verlassene Veranda. Dann schüttelte sie den Kopf und kratzte sich an der Stirn, wo noch vor ein paar Tagen das Pflaster über der Wunde geklebt hatte. Mittlerweile war das Pflaster weg und es waren nur noch die Klebestreifen da, welche die Wunde zusammenhielten. Ok, das war jetzt echt fies von ihr, ging es Anni durch den Kopf. Aber sie hatte es auch ein wenig verdient. Schliesslich hatte sie ihre „Opferrolle“ schon ein wenig überstrapaziert. Rasch machte sie sich daran, ebenfalls ihren Bikini anzuziehen, schnappte sich ihr Badetuch und folgte Jasmin nach draussen. Diese hatte bereits ihr Tuch am sandigen Ufer ausgebreitet und war nun dabei, sich einzucremen.
„Ist hier noch frei, schöne Frau?“ Anni deutete auf den Platz neben Jasmin.
„Aber natürlich.“ Jasmin blickte auf und erschrak ein wenig bei Anni’s Anblick. Es war nicht der schwarze Bikini, der Jasmin stocken liess, sondern der grosse, blaue Fleck auf Anni’s linkem Oberschenkel, der von dem Zusammenstoss mit dem Auto herrührte, sowie diverse Abschürfungen und kleinere blaue Flecken auf ihrer rechten Körperseite, die beim Aufprall auf die Strasse entstanden waren. Jasmin hatte ihre Freundin die letzten Tage nie so wenig bekleidet gesehen, weshalb sie Anni nun doch etwas sorgenvoll anschaute.
„Hast du Schmerzen?“ Jasmin deutete auf die blauen Flecken.
„So lange du nicht darauf herumpickst ist alles ok.“ Anni grinste.
„Und nun schau nicht so sorgenvoll, es geht mir gut.“ Sie setzte sich neben Jasmin, beugte sich zu ihr rüber und küsste sie. „Und jetzt geht es mir sogar noch viel besser.“ Jasmin liess Sonnencreme Sonnencreme sein und widmete sich Anni. Sie umfasste ihr Gesicht und zog sie noch näher an sich heran. Anni’s Zunge umspielte ihre Lippen und sie öffnete den Mund, um die Zunge willkommen zu heissen. Anni’s Hände fuhren ziellos durch Jasmin’s Haare und sie krallte sich sanft darin fest. Ihre Zungen tanzten derweil einen heissen Tanz miteinander. Heftig atmend lösten sie sich voneinander, hielten sich aber noch immer gegenseitig fest.
„Wow, das war heftig.“ Jasmin atmete schwer und blickte in Anni’s Augen, welche sich vor Verlangen verdunkelt hatten.
„Ja, ziemlich heftig. Ich glaub, ich muss mich gleich ein wenig im See abkühlen.“ Sie lehnten die Stirn aneinander und ihre Nasenspitzen berührten sich zärtlich. So blieben sie noch einen Moment sitzen und genossen einfach nur die Zweisamkeit und die Nähe.

„Soll ich deinen Rücken eincremen?“ Anni blickte sich suchend nach der Sonnencreme um.
„Ich bitte darum“, kam es sofort von Jasmin. Sie drehte Anni ihren Rücken zu. Diese verteilte ein wenig Creme in den Händen und begann dann sanft, Jasmin einzucremen. Sie schob ihre Haare aus dem Nacken, küsste diesen kurz und cremte ihn anschliessend ein. Dann fuhren ihre Hände weiter nach unten. Mit zärtlichen Bewegungen rieb sie den gesamten Rücken ihrer Freundin ein. Jasmin genoss die Zärtlichkeiten und hatte die Augen geschlossen. Als sie merkte, dass Anni fertig war, drehte sie sich zu ihr um.
„Und jetzt bist du an der Reihe. Leg dich hin.“ Sie deutet auf Anni’s Badetuch. Dass liess sich Anni nicht zweimal sagen. Sie legte sich auf den Bauch, rutschte ein wenig näher zu Jasmin und fand eine Position, bei der ihre Rippen nicht schmerzhaft protestierten. Dann spürte sie, wie Jasmin federleicht mit ihren Fingern über die Tattoos auf ihren Schulterblättern strich. Sie schloss die Augen und sog die Berührungen ganz tief in sich auf. Jasmin war derweil beim Verschluss des Bikinis angekommen, den sie nun öffnete und die Träger sanft abstreifte, damit sie den ganzen Rücken ungehindert eincremen konnte. Jasmin nahm die Creme und begann ihre Freundin damit einzureiben. Von den Schultern über die Wirbelsäule bis zum Ansatz des Bikinihöschens fuhren ihre Hände sanft über die Haut, die Prellungen im unteren Rückenbereich streichelte sie noch vorsichtiger. Dann fuhr sie wieder nach oben zum Nacken und begann, Anni sanft zu massieren. Sie spürte die verspannten Stellen am Nacken und mit ein wenig Druck bearbeitete sie die Muskeln. Anni schnurrte wie eine Katze.
„Das tut so gut, bitte nicht aufhören“, nuschelte sie ins Badetuch. Mit dem Daumen drückte Jasmin verschiedene Stelle und spürte, wie sich die Muskeln unter ihren Händen langsam entspannten. Dann wanderte sie weiter nach unten, fuhr an den Seiten entlang und streichelte dabei sanft Anni’s Brüste. Langsam übte sie immer weniger Druck aus und zum Schluss fuhren ihre Finger nur noch federleicht über den Rücken.
„Anni?“ flüsterte Jasmin leise.
Doch Anni regte sich nicht, sie war eingeschlafen. Ein letztes Mal strich Jasmin über das Tattoo, dann küsste sie Anni auf die Schläfe und rutschte ein wenig von ihr weg, was ihr Körper sogleich bedauerte. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf, schnappte sich ihr Buch und begann zu lesen.

***

Vogelgezwitscher war zu hören und ein kühler Wind blies sanft über ihren Körper. Anni regte sich, blinzelte und öffnete dann ihre Augen. Braune Augen hiessen sie liebevoll willkommen.
„Hey Schlafmütze. Na, auch wieder wach?“
Jasmin beugte sich zu Anni und küsste ihre Nasenspitze. Anni musste sich erst mal orientieren, setzte sich auf und sah sich um. Dadurch rutschte ihr jedoch das Bikinioberteil gänzlich vom Körper und entblösste ihre Brüste. Jasmin starrte sofort auf den nackten Oberkörper ihrer Freundin. Sie zog scharf die Luft ein. Anni blickte an sich herab und bemerkte das Malheur.
„Wird das jetzt zur Gewohnheit, dass du dich mir mit nacktem Oberkörper präsentierst?“ kam es von Jasmin, welche den Anblick mit einem Lächeln genoss. Sie biss sich auf die Lippen und wanderte mit ihrem Blick wieder nach oben.
„Ok, das war jetzt nicht geplant.“ Anni lächelte leicht verlegen, griff nach dem Bikini und zog ihn wieder an.
„Kannst du mir helfen?“
Anni drehte sich zu Jasmin, damit diese den Verschluss am Rücken wieder schliessen konnte. Jasmin’s Finger zitterten so heftig, dass sie dazu zwei Anläufe brauchte. Dann liess sie ihre Hände sinken.
„Ich glaube, wir brauchen beide eine Abkühlung im See, oder?“
„Ja, das kann man wohl sagen.“ Anni lachte erleichtert. „Warum hast du mich den nicht eher geweckt?“
„Du hast so friedlich ausgesehen, wie du da geschlafen hast, da wollte ich dich nicht wecken.“
„Aber ich kann doch nicht die ganze Zeit nur pennen.“
„Keine Angst, ich kann mich auch eine Stunde selber beschäftigen. Aber jetzt los, der See sieht herrlich aus.“ Jasmin half Anni aufzustehen. Diese Tatsache nutzte Anni um Jasmin zu umarmen.
„Danke für die tolle Massage“, flüsterte sie Jasmin ins Ohr.
„Gern geschehen.“ Dann gingen sie Hand in Hand zum Wasser.

Der See war angenehm warm, aber nicht zu warm, so dass man noch immer von einer Abkühlung sprechen konnte. Das Ufer war sandig und relativ flach, so konnten die beiden weit hinauslaufen. Anni stand schon bis zu den Hüften im Wasser, während Jasmin noch etwas mehr mit dem kühlen Nass zu kämpfen hatte.
„Na los Tussi, komm rein. Über deine Frisur brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Das Wasser ist herrlich.“ Und schon tauchte Anni unter und war verschwunden.
„Lesbe“, flüsterte Jasmin leise. Aber dann wagte sie sich doch ein paar Schritte weiter. Anni war wieder aufgetaucht und konnte noch immer im Wasser stehen. Sie ging auf Jasmin zu und ehe sich diese versah, wurde sie bereits von Anni nassgespritzt.
„Hey, lass das! Du bist echt fies.“
Doch auch Jasmin tauchte jetzt kurz unter, kam wieder hoch und begann nun ihrerseits, Anni anzuspritzen. Es begann eine wilde Wasserschlacht zwischen den beiden. Nach kurzer Zeit hob Anni die Hände.
„Erbarmen! Ich kann nicht mehr.“ Japsend und lachend schnappte sie nach Luft und hielt sich ihre schmerzenden Rippen. Das war doch gerade etwas heftig gewesen. Jasmin schwamm zu ihr rüber.
„Na geht’s wieder?“ Anni nickte. Langsam ebbte der Schmerz ab. Sie schlang die Arme um den Nacken ihrer Freundin und hielt sich so fest. Sie strich Jasmin die nassen Haare zurück.
„Du bist wunderschön, weisst du das?“ hauchte sie.
„Danke. Aber das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Jasmin hatte ihre Arme um Anni’s Hüften geschlungen und zog ihre Freundin näher an sich. Ihre Gesichter näherten sich und Anni überwand die letzte Distanz und küsste Jasmin. Sie küssten sich und Jasmin’s Hände wanderten von den Hüften hinauf bis zu Anni’s Brüsten, welche sie sanft drückte. Anni stöhnte leise und zog sich ein wenig zurück.
„Hast du schon mal...?“ Anni blickte Jasmin fragend an. Diese schüttelte den Kopf.
„Und du?“
„Nein, hab es noch nicht ausprobiert.“
„Willst du?“
„Hhmm, vielleicht ein ander Mal, ok?“ Anni’s Stimmung schien gerade ein wenig zu kippen, so, als ob sie etwas belasten würde. Jasmin bemerkte dies und schob ihre Enttäuschung beiseite.
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, stimmt’s?“
„Genau. Komm, lass uns raus gehen.“ Sie schwammen zurück und setzten sich auf ihre Badetücher. Anni sass still und nachdenklich da. Dann griff sie nach Jasmin’s Hand und hielt diese fest.
„Ich liebe dich Jasmin“, begann Anni leise. Jasmin blickte sie intensiv an.
„Ich liebe dich auch.“
Anni lächelte. „Du bist alles, was ich habe, meine ganze Familie. Ich will dich nicht verlieren. Versprichst du mir, mich nie zu verlassen?“ Jasmin war etwas geschockt über die eindringliche Art, wie Anni diese Worte ausgesprochen hatte. Es schien ihr absolut ernst zu sein.
„Ich werde dich nicht verlassen, versprochen!“ Sie lächelte Anni aufmunternd an. „Aber, du hast doch noch eine Familie.“
„Pfff“, kam es abschätzig von Anni. „Meinen Eltern bin ich doch vollkommen egal.“
„Willst du mir davon erzählen? Von deiner Familie, deiner Kindheit?“ Jasmin wusste, dass dies ein heikles Thema war für Anni. Aber irgendwann wollte sie mehr über ihre Freundin erfahren, auch, um sie besser verstehen zu können. Anni schwieg und blickte ins Leere. Jasmin war etwas enttäuscht, dass sie sich damit abfinden musste, dass Anni nicht genug Vertrauen hatte, um ihr mehr zu erzählen. Dann musste sie sich eingestehen, dass auch sie Anni noch nie von ihrer Vergangenheit erzählt hatte. Sie wollte gerade ansetzen und ihre Geschichte erzählen, als Anni zu sprechen begann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 18.10.2014, 22:05 
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:danke: :respekt: Ich finde es großartig wie du schreibst und warte immer wie ein kleines Kind auf ein neues Kapitel von dir.DANKE :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 19.10.2014, 09:17 
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Wow, war das eben schön drei Teile hintereinander weg zu lesen. Bitte schreibe weiter so toll, ich versinke immer in Deine Geschichte :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 22.10.2014, 18:28 
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Sorry, aber ein bisschen Drama muss sein. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.

Kapitel 15

„Wie du weisst, bin ich ein Einzelkind.“
Jasmin nickte.
„Ich hatte eine tolle Kindheit, ich war der ganze Stolz meines Vaters. Er hat mich immer unterstützt und gefördert. Als ich dann ins Teenager-Alter kam, bemerkte ich, dass ich Frauen toller fand als Männer. Ich war ein wenig geschockt darüber, schliesslich lebten wir in einem kleinen Dorf, Untermerzbach, dort gab es keine Homosexuellen. Darüber wurde auch nicht gesprochen. Ich akzeptiere meine Zuneigung zu Frauen aber relativ schnell.“
Anni schwieg wieder und blickte ins Leere. Jasmin wusste, sie durfte ihre Freundin nicht drängen, damit kam man bei Anni nicht weiter. So hielt sie einfach weiter Anni’s Hand und streichelte sanft darüber. Als Anni wieder sprach, war ihre Stimme leiser geworden.
„Als ich dann mit meiner ersten Freundin bei mir zu Hause war, hat uns mein Vater beim Knutschen erwischt. Er ist völlig ausgerastet und hat Lena nach Hause geschickt. Sobald sie weg war, kam er in mein Zimmer, hat mich geschlagen und rausgeworfen. Er wolle mich nie wieder sehen, solange ich so abartig sei. Ja genau, abartig war das Wort.“
Jasmin war geschockt über Anni’s Worte. Sie hatte gewusst, dass das Verhältnis zu den Eltern schwierig war, aber gerade so? Sie wusste, im Moment gab es keine Worte, die Anni’s Schmerz gelindert hätten und so drückte sie nur ihre Hand um ihr zu zeigen, dass sie für sie da war.
„In dieser Nacht hab ich meine Sachen gepackt und bin gegangen. Ich war damals schon 18 Jahre alt, so war es kein Verbrechen, dass mich mein Vater rausgeworfen hatte. Da ich nicht wusste, wohin ich sonst gehen sollte, ging ich zu meiner Grossmutter. Sie war die Mutter meines Vaters und wir hatten uns schon immer gut verstanden. So traf ich mitten in der Nacht verheult bei ihr ein. Ich habe ihr alles erzählt, meine Liebe zu Frauen, dass mich mein Vater geschlagen und rausgeworfen hatte, einfach alles. Es tat so gut, sich endlich alles von der Seele reden zu können. Und meine Oma hatte Verständnis für mich, sogar mehr, als ich mir vorstellen konnte. Sie entschuldigte sich bei mir, dass sie ihren Sohn nicht toleranter erzogen hatte. Aber die Zeiten damals waren anders gewesen. Und dann hatte sie mir ihr Geheimnis anvertraut: auch sie war mit einer Frau zusammen gewesen, als sie noch jung war. Damals war dies jedoch absolut undenkbar gewesen und so hatten sich die beiden schweren Herzens getrennt. Nun verstand ich endlich, weshalb Oma mich und meine Situation so gut verstand.“
Anni lachte freudlos auf. „Ist schon komisch, wenn mein Vater gewusst hätte, dass seine eigene Mutter auch auf Frauen steht, hätte er mich wahrscheinlich nicht so behandelt. So blieb ich erstmal bei meiner Oma. Doch nach und nach kapselte ich mich immer mehr ab. Jedes Wochenende ging ich auf Partys. Alkohol, Sex, Drogen… alles war dabei. Jeden Sonntag wachte ich in einem anderen Bett auf. Ich bin nicht stolz darauf, was ich damals gemacht habe. Dann, als ich an einem Wochenende keine Frau aufriss, schaffte ich es noch knapp bis nach Hause. Jedoch nur bis ins Wohnzimmer. Dort fand mich meine Oma, total betrunken und zugedröhnt auf dem Sofa liegend. Aber anstatt mich zu verurteilen hat sie mich zugedeckt und am nächsten Morgen mit Wasser und zwei Aspirin geweckt. Danach führten wir ein längeres Gespräch zusammen. Sie hat mir die Augen geöffnet, dass es so nicht weitergehen konnte. Da sie wusste, dass ich Musik liebte, schenkte sie mir eine Gitarre und brachte mir das Klavierspielen bei. So öffnete sie mir die Welt zur Musik. Ich begann, an den Wochenende als DJ zu arbeiten, liess aber die Finger von Drogen und eine Zeit lang auch von Alkohol und Frauen. Nach dem Schulabschluss jobbte ich ein wenig hier und dort, gab ein wenig Musikunterricht an Kids und ging dann mit meinem ersparten Geld auf Reisen und landete schliesslich hier in Berlin. Den Rest der Geschichte kennst du.“
Jasmin war sprachlos und wischte sich erstmals die Tränen, die über ihre Wangen liefen, weg. Solch ehrliche Worte hatte sie von Anni nicht erwartet. Und trotzdem war es der grösste Liebesbeweis, den ihre Freundin ihr machen konnte. Sie räusperte sich und fasste Anni am Kinn, damit sie ihr in die Augen sehen konnte.
„Ich nehme an, du hast das bisher noch niemandem erzählt?“
Anni schüttelte den Kopf. Wieder wollte sie beschämt den Kopf senken, aber Jasmin hielt ihr Kinn fest.
„Du brauchst dich dafür nicht zu schämen, was du in der Vergangenheit gemacht hast. Wer weiss, wenn du das nicht erlebt hättest, wärst du heute vielleicht nicht der Mensch, der du geworden bist. Und das ist einer der wunderbarsten, liebevollsten, zärtlichsten, ehrlichsten und treuesten Menschen, dich ich kenne.“ Jasmin konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Auch in Anni’s Augen glitzerten ein paar Tränen.
„Vorhin im Wasser, als du gesagt hast, das Kompliment kann ich nur zurückgeben, ging mir dass alles plötzlich wieder durch den Kopf. Lena hatte damals dasselbe zu mir gesagt und irgendwie kam jetzt alles hoch. Vielleicht war es die Angst, dich zu verlieren?“
Jasmin schlang die Arme um Anni’s Hals und umarmte sie heftig. Anni stiess erleichtert die Luft aus und erwiderte die Umarmung. Sie hatte solche Angst vor Jasmin’s Reaktion gehabt. Dabei war diese Angst völlig unbegründet gewesen. Im Gegenteil, Anni hatte das Gefühl, dass das Band zwischen ihnen nun noch stärker geworden war.
„Ich liebe dich Anni, so wie du bist. Und ich bin unendlich dankbar dafür“, hauchte Jasmin in Anni’s Ohr.
„Ich liebe dich auch Jasmin.“ Sie blieben noch einen Moment umschlungen sitzen, ehe sich Jasmin sanft löste.
„Ich bin so froh, dass du damals deine Oma hattest und nicht alleine warst.“
„Ja, meine Oma ist ein ganz wichtiger Mensch in meinem Leben. Ich sollte mich unbedingt wieder mal bei ihr melden.“
„Vielleicht können wir sie ja mal gemeinsam besuchen, wenn wir wieder zurück sind?“
„Das wäre wunderbar.“
„Ich hatte leider niemanden, der für mich da war.“ Jasmin wandte den Blick ab und schluckte heftig. „Jetzt bin ich wohl dran, dir meine Geschichte zu erzählen.“

Jasmin schaute auf ihre verschränkten Hände. Wo sollte sie bloss anfangen? Da spürte sie, wie Anni über ihren Arm strich.
„Du musst mir das nicht erzählen, wenn du nicht willst. Ich weiss, wie schwer das für dich ist.“
Jasmin lächelte zaghaft. „Das ist lieb von dir, danke. Aber du warst ehrlich und offen zu mir, alles will ich auch ehrlich zu dir sein. Wir haben uns doch versprochen, keine Geheimnisse zu haben.“ Wieder senkte Jasmin den Kopf. Dann begann sie zu erzählen.
„Meine Mutter, Kathrin, kennst du ja. Sie ist nicht gerade ein Paradebeispiel von einer Mutter. Sie hat mich zur Adoption gegeben, kaum war ich auf der Welt. Meinen leiblichen Vater kenne ich nicht. Wahrscheinlich kennt den nicht mal Kathrin. Ich kam zu meinen Adoptiveltern. Am Anfang war noch alles ok, ich war glücklich. Als ich dann ca. zehn Jahre alt war, begann mein Adoptivvater, nachts in mein Zimmer zu schleichen. Er legte sich zu mir ins Bett und berührte mich. Dann sagte er mir, wenn ich dies Mutter erzählen würde, würde er mir noch mehr wehtun. Ich war total verängstigt und schwieg deshalb. Als ich älter wurde und in die Pubertät kam, wurden seine Besuche häufiger und schlimmer. Mittlerweile musste ich ihn ebenfalls anfassen und er missbrauchte mich nicht nur sexuell, sondern er vergewaltigte mich auch. Wenn ich eine schlechte Note nach Hause brachte, kam er zu mir, um mich zu trösten. Bei einer guten Note kam er, um mir zu gratulieren. So kam er praktisch jede Woche einmal vorbei. Ich fühlte mich so mies. Ich konnte mich nicht wehren und nichts dagegen tun. Ich begann mich selbst zu hassen dafür.“
Anni sah Jasmin mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hatte mal von Pia etwas gehört von wegen sexuellem Missbrauch, aber es aus Jasmin’s Mund zu hören, war etwas ganz anderes.
Jasmin schien mit ihren Gedanken weit weg und nahm Anni gar nicht mehr wahr. Sie spürte Tränen in sich aufsteigen, doch sie wollte jetzt keine Schwäche zeigen. Sie kämpfte die Tränen zurück. Dann spürte sie plötzlich eine Hand, welche ihr sanft über die Wangen strich.
„Jasmin, sieh mich an.“ Sie drehte langsam den Kopf in Richtung der Stimme. Sie erschrak, als sie ihre Freundin ansah. Anni weinte.
„Jasmin, dich trifft keine Schuld. Du kannst nichts dafür, dass dein Vater ein solches Schwein war! Bitte, du darfst so etwas nicht denken.“
Jasmin drückte Anni’s Hand, welche noch immer auf ihrer Wange lag.
„Danke.“ Sie brachte ein kleines Lächeln zustande. „Das weiss ich heute mittlerweile auch. Aber erklär das mal einer 15-jährigen Teenagerin. Ich hatte keine Freunde, war immer die Aussenseiterin in der Schule. Und zu Hause wartete ein Vater, der mich missbrauchte und eine Mutter, die mir kein Wort glauben würde. So zog ich mich immer mehr zurück und als ich dann gar nicht mehr reagierte, wenn er bei mir war und es einfach über mich ergehen liess, fing er noch an, mich zu schlagen. Irgendwie habe ich es überlebt, ich weiss heute nicht wie.“
Nun konnte Jasmin ihre Tränen doch nicht mehr zurückhalten. Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte hemmungslos. Anni nahm sie in den Arm, wiegte sie sanft und strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Lass es raus, lass einfach alles raus. Ich bin ja da“, flüsterte sie.
Langsam beruhigte sich Jasmin wieder. Anni strich ihr die letzten Tränen weg.
„Alles klar? Geht’s wieder?“
Jasmin nickte. „Ja danke, geht schon wieder. Manchmal überrollt es mich einfach. Die Erinnerungen und so…“
„Du musst nicht mehr weitererzählen, es ist schon ok.“
„Nein, ich muss da jetzt durch. Alles oder nichts. Also“, Jasmin holte tief Luft und fuhr fort, „an meinem 18. Geburtstag hab ich meine Sachen gepackt und bin abgehauen. Mode hatte ich schon immer geliebt. Ich hatte mir oft Magazin angesehen und mir vorgestellt, wie es wäre, selbst solch schöne Kleider zu machen. Und so hab ich mich dann für eine Schneiderlehre entschieden. Danach bin ich nach Berlin gekommen, um mir meinen Traum vom eigenen Mode-Label zu verwirklichen. Hier habe ich Dominik kennengelernt. Er war sofort Feuer und Flamme für mich und ich fand ihn auch süss. Aber ich hatte schreckliche Angst, mich auf ihn einzulassen, da ich wusste, früher oder später wollte er Sex. Und das konnte ich ihm nicht geben. Für mich stand Sex nie in Verbindung zu Liebe, sondern zu Bestrafung und Schmerz. Aber Dominik war extrem geduldig mit mir. Ich habe dann den Schritt gewagt und hab eine Therapie gemacht. Endlich konnte ich Sex mit anderen Augen sehen. Auch heute hat Sex für mich noch eine wichtige Bedeutung. Ich würde nie mit jemandem schlafen, ohne Gefühle zu haben.“
Anni sah sie stirnrunzelnd an. „Und was war denn das mit mir?“
„Ja ich weiss, das erste Mal zwischen uns. Deshalb war ich danach auch so unsicher. Es konnte doch nicht sein, dass ich Gefühle für eine Frau hatte. Aber so war es, ich konnte es mir nur nicht eingestehen.“
„Ok, über unsere Geschichte können wir ja ein ander Mal reden. Ich denke, das war genug für heute.“
„Ja, du hast Recht, Trotzdem bin ich froh, dass du jetzt alles weisst. Ich wollte dir die Geschichte eigentlich schon lange erzählen, aber mir hat der Mut gefehlt. Deshalb bin ich so froh, dass du heute den ersten Schritt gemacht hast.“
Anni sah sie eindringlich an. „Ich konnte es nicht länger für mich behalten. Ich musste wissen, ob du bei mir bleibst, auch wenn du meine Vergangenheit kennst. Ich habe bisher noch nie einen Menschen so sehr in mein Herz gelassen wie dich. Vielleicht ist deshalb mein Angst, dich zu verlieren, so gross.“
„Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich nicht verlassen.“ Sie sahen sich in die Augen und sahen darin Liebe und Verbundenheit. Ihre Lippen fanden sich und sie küssten sich zärtlich. Dann legte sich Jasmin auf ihr Badetuch und Anni kuschelte sich an sie ran. Jasmin legte ihren Arm um Anni und zog sie noch näher heran. Sie spürte den Herzschlag ihrer Freundin und langsam machte sich eine Ruhe in ihr breit, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 22.10.2014, 21:01 
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Auch Drama gehört in eine Geschichte und du hast das wieder mal sehr schön geschrieben :respekt:
Wie du schreibst ist einfach Wundervoll. :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 22.10.2014, 21:19 
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WOW ... was für eine gefühlvolle Fortsetzung. Du schreibst wundervoll, bitte ganz viel mehr davon. :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Jasmin & Anni
BeitragVerfasst: 08.11.2014, 09:03 
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Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

Kapitel 16

Nach dem Abendessen machte sich Jasmin daran, den Abwasch zu machen. Anni hatte sie nochmals mit ihrem Dackelblick angesehen, bei dem Jasmin nicht widerstehen konnte. Dann war sie ins Badezimmer verschwunden. Jasmin war schon fast fertig, als sie Anni rufen hörte.
„Jasmin, kommst du mal bitte?“
‚Wobei braucht sie den jetzt wieder Hilfe?‘ dachte sich Jasmin. Irgendwann musste sie diese Krankenschwester-Rolle wieder ablegen. Sie hatte das Gefühl, dass Anni die Situation ein wenig ausnutzte. Wobei, so richtig böse konnte sie Anni deswegen nicht sein, würde sie an ihrer Stelle doch genau das Gleiche tun. Mit einem Lächeln auf den Lippen trocknete sie sich die Hände ab und begab sich zum Badezimmer. Sie öffnete die Tür und setzte an: „Wobei kann dir Schwester Jasm….“ Weiter kam sie nicht, denn der Anblick verschlug ihr glatt die Sprache. Im ganzen Raum standen Kerzen und hüllten das kleine Badezimmer in eine romantische Atmosphäre. Die Badewanne war bis zum Rand mit einem fein duftenden Schaumbad gefüllt. Und mitten in der Wanne sass Anni, nackt, wie Jasmin vermutete, was sie aber wegen des Schaums nicht genau feststellen konnte.
„Wow, das ist wunderschön. Du bist wunderschön.“
„Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du dich in den letzten Tag so rührend um mich gekümmert hast und mir meine Mätzchen mit Schwester Jasmin nicht übel genommen hast. Ich dachte mir, dass würde dir gefallen. Also, muss ich nun alleine baden?“ Anni schaute Jasmin erwartungsvoll an.
„Wäre ja schade um das viele Wasser, wenn du alleine in der Wanne sitzt, oder?“ Jasmin streifte sich ihr Top und die Shorts ab und stand, nur im Bikini bekleidet, vor Anni. Diese hatte sich ein wenig aufgesetzt, aber noch immer war genug Schaum da, um ihre Brüste und den Rest des Körpers vor Jasmin zu verbergen. Doch Jasmin drehte den Spiess einfach um. Aufreizend langsam öffnete sie den Verschluss des Oberteils und streifte es langsam ab. Achtlos liess sie es auf den Boden fallen. Doch anstatt sich weiter zu entkleiden, fuhr sie mit ihren Händen über ihre Brüste und streichelte diese sanft. Anni blieb vor Erstaunen und Erregung der Mund offen stehen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Doch sie besann sich rasch wieder auf das Wesentliche. Jasmin strich währenddessen mit ihren Händen von den Brüsten runter zum Bauch und weiter zu ihrem Bikinihöschen. Dort hakte sie links und rechts je einen Finger ein. Anni konnte nun nicht mehr an sich halten, zu gross war die Erregung bereits. Sie biss sich auf die Unterlippe und begann dann ebenfalls, ihre eigenen Brüste zu streicheln. Den Blick hielt sie jedoch unverwandt auf Jasmin gerichtet. Ein Stöhnen entwich ihren Lippen und die Lust pulsierte bereits unerträglich in ihrer Mitte.
„Wenn du nicht sofort in diese Wanne steigst, muss ich selber Hand anlegen“, kam es heiser von Anni. Um ihre Worte zu unterstreichen liess sie ihre rechte Hand kurz zwischen ihre Beine gleiten.
„Ohhh“, stöhnte sie auf.
„Hhmm, das wollen wir doch nicht riskieren, oder?“ Und schon hatte Jasmin sich ihres Höschens entledigt und stieg zu Anni in die Wanne. Die knisternde Atmosphäre, das warme, sprudelnde Wasser und eine nackte Anni ihr gegenüber… auch Jasmin spürte das Verlangen in ihrer Mitte. Kaum hatte sich Jasmin Anni gegenüber hingesetzt, schob diese sich bereits über ihre Freundin. Der kleine Striptease von Jasmin hatte ihre Lust ins Unermessliche getrieben. Ihre Brüste berührten sich und die erregten Brustwarzen liessen Blitze durch den ganzen Körper schiessen. Jasmin stöhnte auf und ihr Mund wurde sogleich von Anni’s Lippen eingefangen. Anni drängte mit ihrer Zunge gegen Jasmin’s Lippen und diese öffnete sie breitwillig und hiess die Zunge ihrer Freundin willkommen. Anni vergrub ihre Hände in Jasmin’s Haaren und drückte sich noch näher an ihre Freundin. Dabei schob sie ihr Knie zwischen Jasmin’s Beine, was diese mit einem lauten Stöhnen quittierte.
„Oh Anni“, hauchte sie, als Anni ihre Lippen nach dem leidenschaftlichen Kuss wieder entliess. Doch Anni war bereits weiter, küsste sich über den Hals bis zu den Schultern, die noch aus dem Wasser ragten. Den Weg ihrer Lippen führten ihre Hände fort und fanden die Brüste ihrer Freundin. Während sie sanft die eine Brust streichelte und bei der anderen die Brustwarzen massierte, rieb sie ihr Bein immer mehr an Jasmin’s Mitte. Dies konnte bereits keinen klaren Gedanken mehr fassen und strich ihrer Liebsten fahrig über den Rücken.
„Oh Anni, bitte hör nicht auf. Mach weiter, ich brauche mehr.“ Zu gerne kam Anni dieser Aufforderung nach. Ihre Hände glitten weiter in Richtung von Jasmin’s Zentrum. Ihre Lippen fanden sich wieder. Jasmin’s Becken zuckte bereits unkontrolliert und das Wasser schwappte über den Wannenrand. Anni zog ihre Finger zurück. Jasmin öffnete entsetzt die Augen und sah Anni an, welche verschmitzt lächelte.
„Anni, bitte, du kannst jetzt nicht aufhören“, flehte sie. Doch dies hatte Anni auch nicht vor. Sie erhöhte das Tempo.
„Komm Baby, komm für mich.“ Jasmin’s Becken bewegten sich im gleichen Tempo wie die Finger in ihr. Dann brach der Orgasmus über Jasmin herein. Mit Anni’s Namen auf den Lippen kam sie zu einem heftigen Höhepunkt.

Anni strich Jasmin die nassen Haare aus dem Gesicht und verteilte federleichte Küsse auf Hals und Schultern. Jasmin lag zurückgelehnt in der Wanne, einen Arm um Anni geschlungen und entspannte sich langsam. Das warme Wasser unterstützte sie dabei.
„Hhmm, das war toll. Wenn du dich jedes Mal so bedankst, spiel ich gern noch ein bisschen länger die Krankenschwester.“ Anni schnappte sich Jasmin’s freie Hand und verschränkte sie mit ihrer.
„Kommt darauf an, was die Schwester noch so zu bieten hat?“ Grinsend zog sie eine Braue noch oben.
„Mir fällt da bestimmt was ein. Was hältst du davon, wenn wir von der Wanne ins Bett wechseln? Dieses warme Wasser macht mich ganz müde. Und eigentlich will ich noch nicht schlafen.“
„Ach so, du willst noch nicht schlafen? Was hast du denn noch vor?“
„Das wirst du schon noch sehen.“ Auch Jasmin lächelte ihre Freundin nun verliebt an und küsste sie. Doch bevor Anni den Kuss vertiefen konnte, zog sie sich wieder zurück.
„Na los, sonst bekommen wir noch Schwimmhäute.“

***

Jeweils nur in ein Badetuch gehüllt, stiegen die beiden die schmale Leiter nach oben. In der Mitte der Galerie war es gerade hoch genug, damit beide noch aufrecht stehen konnten. Die Matratze befand sich bereits unter der Dachschräge. Oben angekommen drehte sich Jasmin um, packte Anni am Badetuch und zog sie zu sich heran. Dann legte sie ihre Lippen auf die ihrer Freundin und küsste sie erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. Ihre Zunge umspielte Anni’s Lippen und sanft biss sie hinein. Anni spürte bereits wieder die Erregung in ihrem Zentrum und stöhnte auf. Sie fühlte, wie sie feucht wurde. Jasmin löste den Knoten von Anni’s Badetuch und liess es zu Boden gleiten. Ihr eigenes folgte sogleich. Die beiden standen sich nun nackt gegenüber. Jasmin liess den Blick über Anni’s Körper gleiten und atmete heftig.
„Du bist so schön, so wunderschön“, flüsterte sie.
Dann streckte sie ihre Hand aus und berührte Anni’s Brust. Diese schloss bei der Berührung die Augen und spürte, wie ihre Knie langsam nachzugeben drohten. Sie liess sich auf die Matratze sinken und zog Jasmin mit sich. Diese massierte mit ihrer rechten Hand weiter Anni‘s Brustwarze, welche sich bereits versteifte. Ihre Lippen fanden sich und der Kuss wurde leidenschaftlich. Schliesslich entliess Jasmin widerwillig Anni’s Lippen und küsste sich über den Hals nach unten zu den Brüsten. Ihre Lippen und Zunge hinterliessen eine feuchte, heisse Spur auf Anni’s Körper. Am gewünschten Ziel angekommen, umschloss Jasmin mit ihren Lippen eine Brustwarze und saugte und leckte sanft daran. Anni stöhnte über ihr und warf ihren Kopf auf dem Kissen hin und her. Sie hatte das Gefühl, gleich zu zerspringen.
„Jasmin bitte, ich halte das nicht mehr lange aus“, flehte sie. Jasmin küsste die Warze ein letztes Mal, dann begab sie sich weiter auf die Reise. Sie küsste Anni’s flachen, straffen Bauch, liess die Zunge über den Bauchnabel gleiten und bewegte sich immer weiter südwärts Richtung Zentrum. Mit ihren Fingern strich sie zärtlich über die Oberschenkel und dann federleicht über Anni’s Lustzentrum. Und dann, als sie gerade den Kopf senken will, wurde sie von Anni unterbrochen.
„Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst“, hauchte Anni atemlos. Jasmin hatte Anni bisher nur mit den Fingern verwöhnt, noch nie mit dem Mund. Aber sie wollte es unbedingt ausprobieren, denn es fühlte sich jedes Mal wunderbar an, wenn Anni sie so berührte. Und so schüttelte sie den Kopf.
„Ich will es aber.“ Anni sank zurück in das Kissen und als sie die Berührung spürte, schrie sie auf. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, endlich so von Jasmin berührt zu werden. Anni griff nach unten in Jasmin’s Haare und korrigierte ganz leicht ihre Position.
„Da, ja genau da… Jetzt ist es perfekt“, keuchte sie. Jasmin liess sich durch die Korrektur nicht beirren.
„Schneller, Jasmin, bitte…ich… ich kann nicht mehr lange.“ Anni bewegte ihr Becken in raschem Tempo und Jasmin hatte Mühe, ihr zu folgen. Sie stiess ihre Finger nochmals tiefer in Anni und spürte, dass sie kurz vor dem Höhepunkt stand. Eine letzte Berührung von Jasmin und es war um Anni geschehen. Der Orgasmus rollte über sie hinweg und nur langsam kam Anni in die reale Welt zurück. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie in die schönen braunen Augen ihrer Freundin.
„Wie war ich?“ fragte diese kokett.
„Unglaublich gut“, grinste Anni, „aber du hattest ja auch eine gute Lehrerin.“ Anni lachte selbstzufrieden auf, strich Jasmin sanft übers Gesicht und zog sie zu einem Kuss zu sich herab. Dann drehte sie sich auf die Seite und zog die Decke über sich. Jasmin schmiegte sich von hinten an Anni und schlang einen Arm um deren Körper. Sie küsste Anni nochmals sanft am Nacken.
„Gute Nacht meine Süsse, schlaf schön.“
„Gute Nacht mein Engel.“ Dann legte sich Stille über die Hütte und den See.


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