Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Musik und ein bisschen Regenbogen ;)
Farbliche Trennung wie folgt:
Callie,
Kristin,
Lea,
TraciSongzeilen die alle zusammen singen sind
so, und bei Zeilen die nur 2 zusammen singen, habe ich die Namen dahinter gepackt, selbstverständlich in einen Fließtext.
So, genug von mir, viel Spaß!
General POV „Nervös?“, fragte die zierliche Blondine und knetete sich mit einer Hand dabei durch die Locken.
„Und wie“, antwortete Callie und nippte dankend an der Tasse heiße Zitrone, die Kristin ihr zuvor gereicht hatte. Sie saß hinter der Bühne, im Moment noch allein mit Kristin und Lea, die allerdings am Telefon hing – Dianna war zwar bis eben noch bei ihr gewesen, aber die beiden waren unzertrennlich. Callies Füße tippelten abwechselnd unruhig auf dem Boden, brachten ihre Knie zum Zittern.
„Ist Arizona hier?“
„Sollte in der ersten Reihe sitzen“, antwortete die Latina und ließ dabei langsam die Luft entweichen die sie in regelmäßigen Abständen anhielt. Sie hatte Arizona die letzten Wochen davon abgehalten, ihr bei den Proben zuzusehen, zumindest bei den Proben zum Show-Auftakt. Sie wollte diesen Moment unvergesslich machen. Am liebsten so sehr, dass Arizona jegliche Fähigkeit zu sprechen abhanden kommen würde.
„Hey“, legte Kristin ihr die Hand auf die Schulter, als Ewan und Adam sich zu ihnen dazustellten. „Du machst das schon. Du bist so weit. Du warst von deinem ersten Tag an bereit dafür, sonst hättest du nicht zugesagt.“
„Und was mache ich, wenn ich keinen Ton rauskriege? Ich meine, wie viele Leute sitzen da draußen?“
„Das willst du nicht wissen. Sei einfach froh, dass du sie nicht alle sehen kannst.“
„Wie weit kann ich sehen?“
„Keine Sorge, Arizona wirst du schon erkennen“, lachte Kristin. „Kommt deine Familie auch?“
„Keine Ahnung“, sah ich zu ihr auf. „So weit ich weiß, wird nur Arizona da sitzen und zusehen. Was aber auch gar nicht so schlimm ist, wenn man unsere Kostüme betrachtet“, lachte Callie und sah an sich hinunter. Die Korsage war fest zugeschnürt und Miss Chén hatte ein wahres Wunder vollbracht. Ihr Dekolletee war noch nie SO hervorgestochen wie heute – von den Proben mal abgesehen. Dazu die wirklich knappen Pants und die Stiefel, für die sogar Addison töten würde. Ihr Haar schon wieder ein gutes Stück länger als noch vor ein paar Monaten als sie sie gerade frisch geschnitten hatte, fiel in großen Locken über ihre Schultern. Ein Blick in den Spiegel zeigte die perfekt geschminkten Smokey Eyes und die tiefroten Lippen.
„Callie!“, kam James an, Traci und Nick im Schlepptau. Vollständig. „Oh mein Gott! Bist du sicher dass du mit Arizona zusammenbleiben willst?“, fragte er, als sie sich zu ihm umdrehte und lachte.
„Für immer“, antwortete sie.
„Nicht mal die kleinste Chance?“, fragte er im Scherz. „Zu schade. Aber hey, ich kann sie vollkommen verstehen. Hast du sie vorgewarnt, oder soll ich während der ersten Performance darauf achten, dass sie nicht aus ihrem Sitz fällt?“
Schallendes Gelächter erfüllte den Zwischenraum hinter der Bühne, bis Emilio die fröhliche Runde unterbrach. „Meine Damen, Sie sehen wunderbar aus. Meine Herren, stilvoll. Vergessen Sie bitte nicht Ihren Text nur weil unsere vier Powerfrauen halbnackt und lasziv mit den Stühlen tanzen.“
„Zehn Minuten!!“, rief einer der Tontechniker und alles um sie herum geriet in Aufbruch. Die Musiker des Orchesters was unter der Bühne platziert worden war, begaben sich zu ihren Plätzen. Der Dirigent machte noch ein paar letzte Aufwärmübungen und schwang seinen Taktstock etwas unkoordiniert hin und her – unkoordiniert für Menschen, die keine Ahnung davon hatten. Callie verstand ein ganz kleines Bisschen davon und lächelte. Das war der Moment. Der Tag auf den sie jetzt über zwei Monate hingearbeitet hatte. Die Chance, für die sie Seattle verlassen hatte. Vielleicht war das wirklich ihr Traum?
„Fünf Minuten“, rief erneut irgendjemand und 4 Sängerinnen nahmen ihren Platz hinter der Bühne ein, alle in einem ähnlichen Outfit wie Callie selbst. Kristin und Traci trugen unter der schwarzen Hotpants noch rote Netzstrumpfhosen, wohingegen Callies und Leas Beine komplett unbekleidet waren.
„Mädels, bereit?“, fragte Kristin. Sie stand neben Callie, hielt ihre rechte Hand ganz dabei ganz fest. Callie hielt Tracis Hand auf an der anderen Seite und in ihrer Linken und an Kristins rechter Seite stand Lea. Die vier sahen sich abwechselnd an und nickten dann gemeinsam. „Tief durchatmen Ladys, wer weiß, wann wir das nächste Mal Zeit dazu haben“, lachte Kristin. „Bereit?“
„Bereit“, antworteten alle gleichzeitig.
„Let the Show begin!“
Sie traten direkt hinter den Vorhang und stellten sich hinter die Stühle die dort aufgestellt waren, die Mikrofone dabei fest in den Händen.
Der rote Vorhang wurde nach oben gezogen und noch bevor die Musik einsetzte, begann Kristin mit der ersten Zeile des Songs. Der Scheinwerfer allein auf sie gerichtet, begannen die anderen drei und die Jungs im Hintergrund den Rhythmus zu schnipsen.
„It's a cold and crazy world that's ragin' outside“„Well baby me and all my girls are bringin' on the fire“, setzte Lea ein.
„Show a little leg, gotta shimmy your chest“, sang Callie und alle stellten synchron das rechte Bein auf dem Stuhl ab. Nach dem letzten Wort und wagte sie einen Blick in die erste Reihe. Arizona saß dort, den Mund sperrangelweit offen, die Augen so groß aufgerissen und ihr Blick scannte Callies Körper in diesem Outfit ganz genau, so viel konnte die Latina von der Bühne aus erkennen. Sie wusste warum sie darauf bestanden hatte, das ihre Freundin bei den Proben hierfür nie anwesend gewesen war. Aber was Callie am meisten wunderte und gleichzeitig schockierte, waren die Gesichter um Arizona herum. Teddy, Mark, Addison, Cristina. Sogar ihr Vater war anwesend. Sie ermahnte sich selbst zur Konzentration, gerade rechtzeitig, um noch die letzte Silbe von Tracis Zeile
„It's a life, it's a style, it's a need, it's Burlesque“ mitzubekommen.
Vier Handpaare fuhren während des kompletten musikalischen Interludes in erotischen Bewegungen über den jeweils dazugehörigen Körper, strecken den Hals und wanderten über Brüste um danach über Rippenbögen den Oberkörper hinab zu den kreisenden Hüften zu wandern.
„E-X-P-R-E-S-S,
Love, Sex, Ladies no Regrets“ verkündeten Traci und Kristin zusammen.
„E-X-P-R-E-S-S,
Love, Sex, Ladies no Regrets“, wiederholten Lea und Callie, deren Blick die ganze Zeit an Arizona haftete.
Die Blondine krallte krallte die Finger ihrer linken Hand in Marks Oberschenkel, dessen Gesicht leicht den Schmerz widerspiegelte. Aber diese anstößigen aufreizenden Bewegungen von Callies Hüfte sollten eindeutig die Bezeichnung illegal bekommen. Arizona konnte den Blick nicht abwenden. Blinzelte sie überhaupt?
„Been holding down for quite some time
and finally the moment's right
I love to make the people stare
They know I got that certain savoir-faire“, rockte Kristin die erste Strophe, während im Hintergrund ein paar Tänzerinnen und Tänzer mit Stühlen und Hüten eine Wahnsinnsshow ablieferten.
„Fasten up
Can you imagine what would happen if I let you close enough to touch?
Step into the fantasy
You'll never want to leave, baby that's guaranteed…
Why?“
Callie atmete tief ein, als Traci und Lea gemeinsam eine harmonische Überleitung zum Refrain erschufen.
„It's a passion, and emotion, it's a fashion, Burlesque“, begann sie. Es fühlte sich so verdammt gut an. Es war anders. Ihre Songwahl war sonst sanft und leicht, pianobegleitet. Dieser Song hatte so viel Energie und brachte so viel Rock mit sich, dass es ihre Stimme in einer ganz anderen Farbe zeigte.
„It'll move you , goin' through you, so do what I do, Burlesque
All ladies come put your grown up, boys throw it up if you want it
Can you feel me, can you feel it? It's Burlesque“'Und wie sehr ich dich heute Nacht fühlen werde', dachte Arizona sich und leckte sich unterbewusst über ihre Lippen. Callie war heiß. Heißer als heiß. Diese Bewegungen über die Stuhllehne, die gestreckten Beine. Wenn Arizona es nicht besser wissen würde, sie könnte annehmen, sie sei im Himmel. Oder auch in der Hölle, denn die Show hatte gerade erst angefangen und Arizona verspürte jetzt schon den Drang ihre Freundin gegen die nächste Wand zu drücken und ganz viele unanständige Dinge mit ihr anzustellen. Dinge, die definitiv nicht für Blicke von anderen bestimmt waren.
„Burlesque“, warf Kristin ein.
„Burlesque“, folgten Traci.
Die vier Herren traten nach vorne und grabbschten von hinten jeweils um die Taille einer der Damen. Nick stand hinter Lea, Traci hatte Adam im Rücken. James hatte Kristin fest im Griff und Ewans Hände hätten sich beinah auf Callies Brüste verwirrt. Sie warf einen kurzen Blick über ihre Schulter, grinste, und fuhr mit der zweiten Strophe fort als wäre nichts passiert:
„I tease 'em 'til they're on the edge
They scream and moan
For more and more they beg
I know it's me they come to see
My pleasure brings them to their knees“Und auf dieses Stichwort gingen alle Männer vor ihren Ladys in die Knie.
„Fasten up
Can you imagine what would happen if I let you close enough to touch?
Step into the fantasy
You'll never want to leave, baby let's give it to you…
Why?“Die letzten zwei Wiederholungen des Chorus sangen die Vier zusammen, spielten dabei mit ihren Tanzpartnern und mit dem letzten
„Burlesque“ warfen sie die Zylinder der Herren ins Publikum.
Lauter Applaus füllte den Saal und nicht nur Callie strahlte – wenn auch vollkommen außer Atem. Sie sah sich um, das Lächeln auf den Lippen der anderen glich ihrem, doch es war nichts im Vergleich zu den stolzen Gesichtern die ihr aus der ersten Reihe entgegen kamen. Auftakt: erfolgreich.
Und der Song, falls nicht bekannt:
http://www.youtube.com/watch?v=8TN7yZpACfQ