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Re: Du bist wie Musik

20.05.2012, 23:15

hhmmmm vielleicht hat shondra was ganz anderes vor.

danke
sabam

20.05.2012, 23:15

Re: Du bist wie Musik

21.05.2012, 11:38

sabam hat geschrieben:hhmmmm vielleicht hat shondra was ganz anderes vor.

danke
sabam


Oh ja, sie könnte stattdessen die böse Hexe des Westens, aka Erica, killen :wink: Aber leider leider...wird sie das nicht tun.

Re: Du bist wie Musik

21.05.2012, 14:20

Seraphina hat geschrieben:Oh ja, sie könnte stattdessen die böse Hexe des Westens, aka Erica, killen :wink: Aber leider leider...wird sie das nicht tun.

du meinst, die böse hexe hat was anderes vor? seufz. ist arizona etwa hänsel? o_o_o

sabam

Re: Du bist wie Musik

21.05.2012, 14:42

sabam hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Oh ja, sie könnte stattdessen die böse Hexe des Westens, aka Erica, killen :wink: Aber leider leider...wird sie das nicht tun.

du meinst, die böse hexe hat was anderes vor? seufz. ist arizona etwa hänsel? o_o_o

sabam


Ich weiß nicht. Das müsstest du die böse Hexe selbst fragen.

Re: Du bist wie Musik

21.05.2012, 18:30

Seraphina hat geschrieben:Jegliche Farbe wich aus Callies Gesicht. Ihre Hände begannen zu zittern. "Nicht freiwillig", flüsterte sie und ließ meine Hand los. Im nächsten Moment sah ich, wie sie sich in Marks Arme sinken ließ und weinte.

BildBildBild


LG

Re: Du bist wie Musik

22.05.2012, 19:06

Arizonas POV
"Also...Erica", atmete ich hörbar aus. Der Tag war wider erwarten gut verlaufen. Natürlich waren alle geschockt gewesen, dass Sara sterben musste - allen voran Mark und Teddy, die obendrein noch ein wenig sauer waren, dass wir es ihnen nicht eher gesagt hatten - aber die Vorbereitungen für Callies Abschiedsfeier waren in vollem Gange. Addison hatte die Fäden in die Hand genommen und alle beschworen Callie kein Wort zu sagen. Ich sah darin keine weiteren Probleme, sofern Callie in den nächsten zwei Tagen nicht lange alleine in einem Raum mit Lexie sein würde, sollte es eine Überraschung bleiben. Der Rotschopf hatte mir mehrmals versichert, dass ich mir ansonsten keine weiteren Sorgen machen müsse. Und nun stand ich hier in Callies Küche und wartete auf eine Reaktion von ihr, doch sie saß nur da auf einem der Barhocker, eine Tasse dampfender, flüssiger Substanz in den Händen.
"Ja", seufzte sie schließlich. "Hätte ich auch drauf verzichten können." Sie nippte an ihrem Tee.
"Du...du weißt nicht, wie lange sie bleibt, oder?", fragte ich.
"Ich habe kaum ein Wort mit ihr gewechselt, Arizona. Denn immer wenn sie ihren Mund aufmachte, kamen Gesprächsansätze über 'uns' da raus. Uns, im Sinne von sie und ich. Wie gut wir zusammen hätten sein könnten." Es schüttelte mich bei dem Gedanken daran, ich konnte es nicht verhindern. "Aber dieses 'uns' gibt es schon lange nicht mehr. Und wenn man es genau nimmt, hat es dieses 'uns' auch nie gegeben." Sie sah auf und ich versank sofort in ihren ehrlichen braunen Augen. "Ich habe nie so für sie gefühlt, wie ich für dich fühle, 'Zona."
Mein Herz schwoll an, als ihre ich ihre Worte sacken ließ. "Und...du musst mit nichts abschließen? Kein letztes offenes Gespräch mit ihr führen, oder so?"
"Nein", antwortete sie augenblicklich.
"Wie kannst du dir sicher sein?" Und da war sie. Meine Unsicherheit, die die Oberhand gewann - ab und zu. Ich hatte gelernt, dass es erlaubt war, von Zeit zu Zeit unsicher zu sein.
"Ich habe damit abgeschlossen, als eine gewisse heiße Blondine mir gesagt hat, dass sie mich liebt und mich ihre Freundin nennt. Sie lässt alle anderen Frauen neben sich verblassen, weißt du?" Sie zog mich zu sich, sodass ich zwischen ihren Beinen stand und stellte die Teetasse auf dem Küchentresen ab.
"Ist das so?", fragte ich und schlang meine Arme um ihren Nacken.
"Mhmm", antwortete Callie. Ihr Gesicht war nur noch wenige Millimeter von meinem Hals entfernt, als sie tief einatmete. "Du riechst so gut." Als unsere Lippen sich endlich in einem hungrigen Kuss vereinten, überkam mich wieder die Sucht nach dem Gefühl. Ihre vollen, weichen Lippen konnten so sanft auf meinen liegen und im nächsten Moment - so wie diesem - konnten sie mich verschlingen, vollkommen vereinnehmen. Mit ihrer Zunge strich sie zärtlich über meine Unterlippe, eine stiller Antrag nach mehr. Eine Aufforderung, der ich gerne nachkam und meine Lippen öffnete. Wir beide stöhnten in den Kuss hinein.
Callies Hände umfassten meine Hüftknochen und sie zog mich noch näher an sich heran. Willig presste ich meinen Körper gegen ihren, während meine Finger sich mit ihren wunderschönen dunklen Locken verflochten.
Bevor der Kuss noch intensiver werden konnte, löste sie sich von meinen Lippen und ich grummelte umgehend über den Abstand. "Was hältst du davon, wenn wir uns ins Schlafzimmer verziehen?", fragte sie, ein verführere Lächeln um die Mundwinkel.
Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich sah, dass ihre braunen Augen sich vor Verlangen fast schwarz gefärbt hatten.

Callies POV
Wir waren noch nicht ganz in meinem Schlafzimmer angekommen, da drückte Arizona mich mit voller Wucht gegen die Tür und diese damit ins Schloss. "Arizona", hauchte ich. Ihre Lippen prallten gegen meine. Ihre Hände tanzten über meinen Körper, sehnsüchtig nach mehr Kontakt. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Holz und als Arizonas Lippen sachte an der Haut über meinem Pulspunkt saugten, konnte ich zum ersten mal heute wirklich vergessen, was es für ein Tag war. Ich war mir sicher, sie würde ihre Spuren an meinem Hals hinterlassen, als ihre Zähne sich zärtlich durch die erste Schicht meiner Haut knabberten. Es konnte mir nicht mehr egal sein, als es das in dem Moment war. "Bett", managte ich und drückte sie ein wenig von mir weg. Wir taumelten und stolperten beinah über unsere eigenen Füße, bis Arizona abrupt stehen blieb, weil ihre Waden die Bettkante erreicht hatten. Ich grinste schelmisch und mit einem leichten Schubser landete sie auf der weichen Matratze.
"Oh, du glaubst also, du darfst heute oben sein?"
"Ich muss nicht glaube, ich weiß es", antwortete ich und schob meine Hand unter ihr Oberteil. Ihre Muskeln zuckten beim ersten Kontakt. Meine Finger fanden schnell ihren Weg zu Arizonas perfekten Brüsten und ich massierte sie durch ihre BH hindurch, bis ich fühlte, wie ihre Nippel hart wurden. "Du hast eindeutig zu viel an", flüsterte ich, bevor ich ihr das Shirt über den Kopf zog und gleich darauf den Verschluss des BHs löste. Beides landete unachtsam irgendwo auf dem Boden. "Mhmm...besser." Ich drückte sie auf die Matratze und legte mich halb auf sie. Meine Finger malten sanfte Muster auf ihrer Haut, während sich unsere Lippen wieder vereinten und unsere Zungen umgehen ein Duell um die Dominanz begonnen. Ich versuchte einen relativ klaren Kopf zu behalten und nicht nachzugeben. Arizona wusste, ihre Küsse konnten mich so gut ablenken, dass ich an manchen Tagen danach nicht mehr wusste, ob Tag oder Nacht war.
Ihr Körper wandt sicher unter meinem, als ich meinen Oberschenkel zischen ihre Beine drückte. Ein Laut der puren Lust entwich unmittelbar ihren weichen Lippen. Ich grinste süffisant und öffnete ganz langsam den Knopf ihrer Hose um sicher zu gehen, dass sie es auch wirklich mitbekam. "Calliope", stöhnte sie gegen meine Lippen.
Ich löste mich aus dem Kuss und rutschte ein Stück nach unten. Begierig nach mehr Kontakt umschloss ich die immer noch gespannte Haut ihrer linken Brust mit meinem Mund und ließ meine Zunge grauenhaft langsam darüber gleiten. Sofort zog sie sich zu einer harten Perle zusammen. Ich schenkte ihr noch etwas mehr Aufmerksamkeit, während meine Hand ihre andere Brust sanft knetete und zwischendurch immer wieder über ihre leichten Bauchmuskeln strich.
Als ich es kaum mehr ertragen konnte, lehnte ich mich zurück und setzte mich auf meine Unterschenkel. Ich nahm mir einen Moment um den Anblick vor mir für meine Erinnerungen festzuhalten. Arizona war wunderschön, ich war wie hypnotisiert. Ich schüttelte meinen Kopf um mich von dem Nebel zu befreien, der mein Gehirn für einen Moment eingehüllt hatte. In windeseile entledigte ich mich meiner Kleidung komplett, anschließend befreite ich Arizona von ihrer Jeans und auch dem letzten Stück Stoff was noch zwischen uns war. Wir beide stöhnten auf bei dem ersten Kontakt von Haut auf Haut. An meinem Oberschenkel konnte ich das Ausmaß ihrer Erregung eindeutig spüren. Dem Lächeln auf ihren Lippen nach zu urteilen, ging es ihr nicht anders.
"Gooooott, Calliope", kam ihre Stimme gedrückt gegen meinen Hals, als ich ihr Ohr küsste.
Langsam ließ ich meine Küsse ihren Hals entlang über ihr Schlüsselbein wandern. Meine Lippen verweilten einen winzigen Moment bei ihren Brüsten, machten sich dann auf den Weg hinab über ihren Bauch. Ich ließ meine Zunge kurz in ihren Bauchnabel gleiten und suchte dann meinen Weg weiter über Haut. Als ich mit meinem Kopf zwischen ihren Beinen abtauchten, konnte ihre ihre Lust schon riechen. Es war Arizonas unvergleichbarer Duft, der alle Sinne in mir scharf machte.
Ohne lange zu warten, sog ich das angeschwollene Nervenende in meinen Mund und saugte daran. Ich hörte Arizona vor Erregung seufzen und ließ kurz von ihr ab, aber nur um meine Zunge von der Quelle des Saftes wieder hinauf zu streichen. "Mhmm", summte ich. Die Virbrationen, die meine Stimmbänder erzeugten, jagten eine neue Lustwelle durch ihren Körper. Ich leckte ein paar Mal über die nasse Perle. Sie presste ihr Becken meinem Mund entgegen, doch ich wollte ihr noch nicht geben, wonach sie verlangte.
Ich kostete ein letztes Mal und ließ den Duft noch ein letztes Mal meine Sinne berauschen, ehe ich meinen Weg ihren Körper hinauf küsste. Bei iherem Gesicht angelangt, flüsterte ich gegen ihre geschwollenen pinken Lippen: "Ich liebe dich, Arizona." Dann drückte ich meinen Zeige- und Mittelfinger langsam und vorsichtig in sie hinein. Areizona presste ihren Kopf in die Kissen, als ich mit meinem Oberschenkel für mehr Druck und Kraft hinter meine Stöße setzte. Nichts von all dem war schnell oder nur auf den Höhepunkt aus. Ich schlief mit ihr. Es ging nicht um Sex. Ich wollte sie fühlen lassen, was ich für sie empfand.
"Calliope...schneller", hörte ich irgendwann. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber ich kam ihrer Bitte gerne nach und stieß schneller und fester in sie. "Oh Gott, ja", stöhnte sie. "Mehr." Auch dieser Aufforderung folgte ich gerne und ließ meine Finger tiefer in ihr verschwinden.
Arizona öffnte ihre Augen und sah mich aus tiefdunkelblauen Augen an. Für einen Moment war ich abgelenkt und im nächsten spürte ich ihre Finger tief in mir. "Zusammen", hauchte sie und passte ihre Stöße meinem Tempo an. Sie winkelte ihr Bein an und stellte ihren Fuß auf die Matratze, sodass ich mit jedem Mal, dass ich meinen Körper sinken ließ, auf einen festen Widerstand traf. "Arizona!", schrie ich. Ihre Berührungen in mir waren so schnell so intensiv geworden, dass ich meine Lautstärke nicht mehr kontrollieren konnte. "Fuck!" Ich stieß schneller und bewegte mich auf ihrer Hand in gleichem Tempo. Ich fühlte den Höhepunkt in mir aufsteigen und steigerte noch mal die Geschwindigkeit meiner Stöße.
Als ich sah, wie Arizona versuchte etwas zu sagen, aber der Laut in ihrer Kehle stecken blieb, als sie über den Rand der Lust stolperte, folgte ich ihr auf dem Fuß. Ihre Muskeln krampften um meine Finger und ich fühlte eine neue, frische Nässe in meiner Hand. Ich grinste. Sie kam manchmal so intensiv, ich genoss jeden Moment.
Ich stillte langsam aber stetig die Bewegungen meiner Finger, ließ sie aber in ihr.
"Wow." Zu mehr war ich nicht in der Lage.
"Ja...wow."

Soo, insbesondere für den letzten Teil aus Callies Sicht hab ich lange gebraucht. Ich hoffe daher, dass es euch gefällt.

Re: Du bist wie Musik

22.05.2012, 21:29

Tief durchatme
Super schöner Teil, gefällt mir auf jeden Fall.
:danke:

Re: Du bist wie Musik

22.05.2012, 22:22

Wie soll ich denn jetzt nach so einem wilden kapitel ruhig schlafen? :wink:

Re: Du bist wie Musik

23.05.2012, 19:31

Seraphina hat geschrieben:"Wow." Zu mehr war ich nicht in der Lage.

Ja .... wow .... ich auch nicht. :wink: :happysmilie: :knuddelknutsch:


LG

Re: Du bist wie Musik

27.05.2012, 09:22

:herzschlag:

:respekt:

wunderschön geschrieben, mit soviel liebe für die figuren und zum detail :wink:

lg damon

Re: Du bist wie Musik

27.05.2012, 19:37

Arizonas POV
"Addison!"
"Guten Morgen, Arizona. Oder, ähm, sollte ich dir besser eine gute Nacht wünschen? Du siehst aus, als könntest du eine Menge Schlaf verkraften."
War es so offensichtlich? "Uhm..."
"Oh, lass mich raten: Callie kompensiert ihren Frust mit Sex- mit viel Sex. Und da sie den lieben langen Tag keine Aufgabe hat, hat sie abends noch sehr viel Energie."
Ich kniff die Augen zusammen und versuchte das Blut davon abzuhalten in meine Wangen zu schießen. Vorsichtig öffnete ich ein Auge wieder und sah eine grinsende Addison.
"Manche Dinge ändern sich einfach nicht", meinte Addison lachend.
"Es ist nicht so, dass ich mich beschweren, wirklich nicht. Denn, Karten auf den Tisch, Sex mit Callie ist..."
"Zu viel Informationen", unterbrach Addison mich.
"Aber ich brauche meinen Schlaf. Ihr letzter Tag ist zwei Tage her und jeder ihrer Gedanken scheint sich um Sex zu drehen. Ich habe erwartet, dass sie vielleicht ausrastet. Oder, dass sie sich vielleicht in ihrem Musikzimmer einschließt und ich bis auf Klaviertöne tagelang nichts von ihr höre. Damit hätte ich leben können, wirlich. Es wäre nicht perfekt, aber das ist es doch, was so viel von ihr ausmacht, oder? Die Musik. Aber es kommt nichts in der Art. Ich hör sie nicht summen oder gar singen. Und wenn ich sie frage, was sie den Tag über gemacht hat, kommt immer nichts' als Antwort."
"Was hältst du davon, wenn ich mich die nächste Tage um unsere Nachtigal kümmer? Ich bleibe nur noch ein paar Tage in Seattle, aber wenn ich nachher hier fertig bin, hält mich nicht wirklich viel am Set."
"Das würdest du tun?"
"Eigentlich hatte ich das ohnehin geplant. Callie ist meine beste Freundin und wenn uns mal nicht die Distanz trennt, sollte man das doch ausnutzen, oder nicht?"
Ich antworte nicht.
"Arizona, du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Sie hat ihre Familie und ihren Job verloren. Gib ihr Zeit. Und glaube mir, wirklich schlimm wird es erst, wenn sie keinen Sex mehr will. Dann kannst du dir Sorgen machen", sagte Addison und lachte leise.
Ich ließ ihre Aussage einfach in der Luft hängen und fragte stattdessen: "Für heute Abend steht alles?"
"Natürlich. Joe war zwar nicht begeistert, als ich ihn gebeten hab, seine Bar für andere Gäste zu schließen, aber ich denke tief in seinem Innern macht er es sehr sehr gerne für Callie. Du musst nichts weiter tun, als Callie so gegen acht heute Abend zu Joes zu bringen und das sollte kein Problem für dich sein, oder?"
"Nein, ich denke, das kriege ich hin", antwortete ich schmunzelnd und sah auf meine Uhr. "Addison, ich muss los. Ich muss noch was erledigen. Wir sehen uns heute Abend!", rief ich ihr über meine Schulter zu, als ich schon auf dem Weg aus den Studios hinaus war. Es gab Tage, da hasste ich meinen Job. Unregelmäßige Arbeitszeiten. Nachtaufnahmen. Überstunden, weil die Produzenten nicht zufrieden waren. Aber heute, heute war ein guter Tag. Ich war fertig für heute und es war gerade mal Mittag. Dazu hatte Shonda mir heute Früh einen Karton in die Hand gedrückt, voll mit Geschenken für Callie.

Callie hatte mir den Zweitschlüssel zu ihrem Haus vor einer Woche offiziell in die Hand gedrückt. So konnte ich kommen und gehen wann ich wollte und sie musste nicht immer zu Hause sein. Gerade jetzt wo wir nicht mehr zusammen vom Set zu ihr fuhren, war es ein Segen.
Als ich den Flur betrat und mich nicht die Geräusche des Fernsehers aus dem Wohnzimmer begrüßten, dachte ich auch wirklich erst, Callie sei unterwegs. Einkaufen, shoppen, spazieren.
Und dann vernahm ich ihn. Den ersten Ton auf ihrem wunderbar klingenden Flügel. Sofort schloss ich meine Augen und wartete gespannt, ob es bei der einen Note bleiben würde. Innerlich zählte ich. Zehn Sekunden vergingen. Fünfzehn. Zwanzig. Ich stellte die Kiste vorsichtig auf dem Boden ab und ging hinüber zur Tür.
Die nächsten Töne erlangten mein Ohr und verklungen fast genauso schnell wieder. Stille. Ich hatte nicht bisher gar nicht gewusst, wie nervenzerreissend Stille sein kann. Aber Tatsache war nunmal, dass ich mich so an Calliopes Stimme gewöhnt hatte, dass diese Stille mich von Innen heraus auffraß. Die gleiche Tonabfolge erfüllte den Raum indem Callie saß noch zwei weitere Male, doch sie stoppte immer an der gleichen Stelle. Ich suchte in meinem Kopf nach der Melodie, ob ich sie schon irgendwo, irgendwann einmal gehört hatte. Vergebens. Callies Repertoire an Songs war meinem meilenweit voraus.
Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und wartete. Innerlich schrie alles in mir 'Geh rein!', aber ich wusste, Callie musste da durch. Es war ihre Art Situationen zu verarbeiten. Sie lebte die Musik und ließ ihren Gefühlen mit ihr freien Lauf.
Ich wurde hellhörig als die Töne erneut hallte durch die geschlossene Tür, doch dieses Mal stoppte sie nicht, sondern wiederholte den gleichen Satz an Noten direkt hintereinander und dann: "Endlich", atmete ich aus, als ihre Stimme erklang.

I wait for the postman to bring me a letter
I wait for the good Lord to make me feel better
And I carry the weight of the world on my shoulders
A family in crisis that only grows older

Why’d you have to go?


Ihr Vater.

Why’d you have to go?

Ihre Mutter.

Why’d you have to go?

Ihre Familie. Ich riss mich zusammen, aber Callies Stimme transportierte so viel Schmerz.

Daughter to father, daughter to father
I am broken but I am hoping
Daughter to father, daughter to father
I am crying, a part of me is dying and
These are, these are
The confessions of a broken heart


"Oh Calliope..."

I love you,
I love you
I love you
I....
I love you


Ich Stimme war mit jeder Zeile lauter geworden.

Daughter to father, daughter to father
I am broken but I am hoping
Daughter to father, daughter to father
Tell me the truth...
Did you ever love me?
Did you ever love me?!


Sie schrie es sich praktisch von der Seele.

These are.....
The confessions...of a broken heart


Leise öffnete ich die Tür zum Flügelzimmer und blieb stehen. Sie sah nicht auf. Ihre Finger schwebten über die Tasten des Klaviers und erzeugten fast genauso viel Schmerz wie ihre Stimme.

I wait for the postman to bring me a letter...

Und mit dieser letzten Zeile brach ihre Stimme ab. "Callie", sagte ich leise. Jetzt erst schien sie mich zu bemerken. Sofort drehte sie ihren Kopf von mir weg, doch ich hatte die Tränen bereits gesehen. "Es ist okay", sagte ich und ging zu ihr rüber. Ich stellte mich neben sie und drückte ihre Gesicht gegen meinen Bauch. Meine Hände streichelten durch das lange Haar, während die Seufzer und Schluchtzer immer lauter wurden. Sie war nicht gebrochen, so wie sie gesungen hatte. Sie war weit davon entfernt, aber sie war auch nicht so stark wie sie es gerne sein wollte. Konnte man es ihr verdenken? Familie ist dazu da, einen zu unterstützen. Familie heißt, dass alle immer zusammen halten. Und wenn dir dieser Schutz genommen wird - wenn diese Unterstützung weggeht - dann fühlst du dich besiegt.
"Es ist okay", wiederholte ich. "You know there's no need to hide away", sang ich leise, als sie sich von mir abwenden wollte. "You know I tell the truth." Ich wartete einen Moment ab. "We are just the same." Ich setzte mich neben sie auf den Klavierhocker und sie vergrub ihr Gesicht sofort in meiner Schulter. "I can feel everything you do. Hear everything you say. Even when you're miles away. Cause I am me, the universe and you." Ihre Tränen wollten nicht versiegen und so hielt ich sie einfach nur fest, versuchte ihr Schutz zu sein, bis ihre Familie zur Besinnung kommen würde. "Ich bin da. Du bist nicht allein."
"Ich weiß", sagte sie leise und löste sich aus der Umarmung. Mit ihrem Handballen wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, doch sie wurden augenblicklich von neuen Tropfen ersetzt. "Ich weiß..."

Re: Du bist wie Musik

27.05.2012, 20:47

Callie's Vater ist echt ein Idiot, das seiner Tochter anzutun.
Toll wie Arizona ihr den Raum gibt obwohl sie am liebsten gleich zu ihr gehen wollte.
Das hast Du wundervoll geschrieben :danke:

Re: Du bist wie Musik

27.05.2012, 22:22

Wunderschön. Danke. :herzschlag: :herzschlag: :herzschlag:

Re: Du bist wie Musik

28.05.2012, 01:29

danke schön.

sabam
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