Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Ãpfeln und Nüssen!
von Anna Ritter
Nun schreiben wir schon den 17. Dezember. In manchen Teilen unseres Landes hat sich der Winter schon eingestellt und damit sicher auch ein wenig der weihnachtlichen Stimmung. Eine stimmungsvolle Adventszeit wünscht Euch NNC
Weihnachten
Markt und Straßen steh’n verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt
Tausend Kindlein steh’n und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!
von Joseph von Eichendorff
Von draußen schallt ein fröhlich muntres Treiben,
jauchzende Lacher dringen an mein Ohr.
Neugierig schau ich durch die Fensterscheiben,
die Welt, sie kommt im Weiß mir bunter vor.
Ganz eifrig bauen Kinder einen Schneemann,
zwei Hunde toben tollend übers Feld.
Schnee schippt mit roter Nase Nachbar Lehmann,
hoch blinzelnd, ob noch mehr vom Himmel fällt.
Im Vogelhäuschen wirbelt reges Leben.
Frau Meise wiegt am Knödel sich im Takt,
ein Spätzchen zeigt sein Zittern und sein Beben,
weil ihm Herr Fink ein Körnchen weggeschnappt.
Jetzt fassen sich die Kinder an den Händen,
sie tanzen mit den Flocken Ringelrein.
Nun hält mich nichts mehr hier in meinen Wänden,
schnell schlüpfe ich ins Winterkleid hinein.
Die Luft schenkt Weihnachtsraunen. Glöckchen klingen,
an Pferd und Schlitten sind sie angebracht.
Von fern tönt wundersames Hirtensingen
uns zu verkünden:
Das Christkind ging durch den Winterwald,
es war schon dunkel und ihm war's kalt.
Es trug verschnürt im großen Sack,
die schönsten Geschenke huckepack.
Zu den braven Kindern auf den Weg
lief es über Hügel, Tal und Steg.
Was im Sack war, das darf ich nicht sagen,
ihr werdet es sehen in ein paar Tagen.
von Annegret Kronenberg
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Nun zünden wir schon die 4. Kerze am Adventskranz an und in wenigen Tagen ist Weihnachten. Ich wünsche Dir, dass die meisten Vorbereitungen schon abgeschlossen sind und Du diesen Sonntag etwas in Ruhe genießen kannst. Herzlich grüßt Euch NNC
Weihnachtsabend
Die Stadt
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war's; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.
Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang mir ein heiser' Stimmlein in das Ohr:
'Kauft, lieber Herr!' Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich' Spielzeug vor.
Ich schrak empor; und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt' ich im Vorübertreiben nicht.
Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört' ich, mühsam, wie es schien:
'Kauft, lieber Herr!' den Ruf ohn' Unterlass;
Doch hat wohl Keiner ihm Gehör verliehn.
Und ich? War's Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh' meine Hand zu meiner Börse kam,
Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfasste mich die Angst im Herzen so,
Als säß' mein eigen Kind auf jenem Stein,
Und schrie' nach Brot, indessen ich entfloh.
von Theodor Storm
Vier Kerzen brannten am Adventskranz.
Es war ganz still,
dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte:
"Ich heiße Frieden, sie wollen mich nicht."
Ihr Licht wurde kleiner und erlosch.
Die zweite Kerze flackerte und sagte:
"Ich heiße Glauben, aber ich bin überflüssig.
Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.
Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne."
Durch den Raum wehte ein Luftzug
und die zweite Kerze war aus.
Leise und traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort:
"Ich heiße Liebe.
Ich habe keine Kraft mehr zu brennen.
Die Menschen stellen mich an die Seite.
Sie sehen nur sich selbst und nicht die Anderen,
die sich lieb haben sollten."
Mit dem letzten Aufflackern
war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer.
Es schaute die Kerzen an und sagte:
"Aber ihr sollt doch brennen
und nicht aus sein."
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort.
Sie sagte: "Hab keine Angst.
Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen
wieder anzünden.
Ich heiße Hoffnung."
Eleonore Jahnke
Ich wünsche Euch einen schönen Tag mit einer kleinen Ruhepause zur Besinnung.
Herzlich grüßt Euch NNC
Die Nacht vor dem heiligen Abend
Die Nacht vor dem heiligen Abend
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
Doch während sie schlafen und träumen
wird es am Himmel klar
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.
Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der heilige Christ.
Es ist so fromm und freundlich
wie keins auf Erden ist.
Und während es über die Dächer
still durch den Himmel fliegt
schaut es in jedes Bettlein
wo nur ein Kindlein liegt.
Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das himmlische Kind.
Heute schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum,
doch morgen tanzen und springen sie
um den Weihnachtsbaum.
Robert Reinick
Euch wünsche ich von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Schutz und Gesundheit im Neuen Jahr. Mit herzlichen Grüßen NNC
Weihnachten
Es war dunkel,
als die Hirten auf dem Feld waren,
dunkel und trostlos.
Es war dunkel
für alle, die am Rande der Gesellschaft lebten,
abseits standen,
dunkel und hoffnungslos.
Es wurde hell,
als der Engel den Hirten
die "Frohe Botschaft" verkündete.
Es wurde hell,
als der Stern über Bethlehem stand.
Es wurde hell,
es rührte sich etwas bei allen,
die in dem kleinen Kind
den Retter erkannten.
Wenn wir in den nächsten Tagen
an der Krippe stehen,
möge dieses Licht auch
unsere Herzen erhellen und
uns Hoffnung und Frieden schenken.
Annegret Kronenberg
Vierundzwanzig Fensterlein in der Weihnachtszeit, halten für die Kinder stets manches noch bereit. Vierundzwanzig Fensterlein Können viel berichten, bringen manch ein schönes Bild oder auch Geschichten. Vierundzwanzig Fensterlein kürzen Wartezeit, sagen jedem Groß und Klein haltet euch bereit. Vierundzwanzig Fensterlein zeigen uns den Weg, wo am heil'gen Abend Jesu Krippe steht. Christina Telker[/center]
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[center]Schon seit vielen Generationen versüßen sich die Menschen mit einem Adventskalender das Warten auf Heiligabend. Ich wünsche dir, dass du die ganz besondere Stimmung der Adventszeit genießt und dich mit jedem Tag mehr auf Weihnachten freust.
Sich über kleine Dinge freuen können, ist das größte Geschenk[/center][center]Sofie Nistler[/center]
[center]Eine Kerze leuchtet in die Nacht, eine Kerze die das Leben leichter macht. Eine Kerze sagt mit ihrem Schein, lass die Weihnacht in dein Herz hinein.
Eine Kerze bringt die Träume mit, von so manchem längst vergang´nem Glück. Eine Kerze bittet dich grad heut, bitte nimm dir doch ein wenig Zeit.
[center]Ist es nicht jedes Jahr wieder aufs Neue schön, die Wohnung weihnachtlich zu schmücken? Ich wünsche dir ein behagliches Zuhause, in dem du dich so richtig wohlfühlst – gerade jetzt, wo es draußen dunkel und kalt ist.[/center]
[center]Bald kommt nun die Weihnachtszeit, Geschenketrubel ist nicht mehr weit. Wo bleibt die stille, besinnliche Zeit? Überall nur Hektik und Schnelllebigkeit!
Wer hat noch Zeit, wer schenkt dir Gehör? ‚Die Zeit ist Schuld‘, sagt man und macht sich`s nicht schwer.
Geschenke voll Macht, und Geschenke voll Pracht. Aber wer hat dabei an die Menschen gedacht?! Dabei täte es auch eine Kleinigkeit, öffnete man nur das Herze weit.
Eine Stunde zum Reden unterm Tannenbaum, das wäre für viele ja schon ein Traum. Doch es macht auch ein Brief, ein paar liebe Zeilen. Man bräuchte dabei gar nicht lange verweilen.
[center][/center][center]Auch die stillen Momente haben ihre Berechtigung – im Trubel der Adventszeit sogar noch mehr als sonst. Gönn dir hin und wieder eine kleine Auszeit, in der du zur Ruhe kommen kannst.[/center]
[center] Kennst du den Brauch, am 4. Dezember Barbarazweige aufzustellen? Ich wünsche dir die nötige Geduld, die es braucht, bis die Zweige erblühen.
Wie sich die Knospen des Barbarazweiges bis Weihnachten öffnen, so soll sich auch der Mensch dem kommenden Licht auftun.[/center][center]Johann Georg Fischer [/center]