Am darauffolgenden Morgen schlief Stella noch, als Carla die Augen öffnete. Sie fühlte sich unbeschreiblich glücklich. Und das lag einzig und allein an der Person, die neben ihr lag. „Sie ist süß, wenn sie schläft“, fand Carla und strich Stella sanft über die Wange. Sie wollte sie eigentlich nicht wecken, konnte aber einfach nicht widerstehen, Stella zu küssen. Stella erwiderte den Kuss und machte die Augen auf. „Schöner könnte man nicht aufwachen“, begrüßte sie ihre Verlobte. Dafür verdiente sie sich noch einen Kuss. „Du kommst jetzt natürlich mit mir zum Lahnstein-Frühstück…ich kann es nicht abwarten, den anderen von unserer Verlobung zu erzählen“, sagte Carla. Stella war einverstanden. Nichts konnte die Laune der beiden heute trüben, nicht mal Ansgar, den sie sicherlich gleich beim Frühstück treffen würden.
Nachdem sie geduscht und sich angezogen hatten, was eine Weile gedauert hatte, da sie natürlich zusammen unter die Dusche sprangen, machten sie sich Händchen haltend auf zum Frühstück. Im Lahnsteinschen Speisesaal war schon der Rest der Familie versammelt. Freudestrahlend betraten Carla und Stella den Raum. Elisabeths Gesicht hellte sich beim Anblick der beiden sofort auf. „Guten Morgen, ihr zwei“, begrüßte sie das Paar. „Morgen, Elisabeth…Euch auch einen wunderschönen guten Morgen“, erwiderte Carla. Sie setzten sich hin. Die anderen (außer Ansgar und Tanja natürlich) blickten sie erwartungsvoll an. Carla und Stella grinsten sich an. „Was gibt’s denn Neues?“, fragte Carla an Elisabeth gewandt. „Ach, nichts…nur das Übliche. In der Holding war gestern die Hölle los- dank deinem Bruder“, Elisabeth warf einen verächtlichen Blick Richtung Ansgar. Dieser sah spöttisch grinsend von seiner Zeitung auf und sagte: „Danke, Elisabeth, dass Du das erwähnst. Es ist doch immer wieder nett, die Holding aufzumischen. Findest Du nicht auch, Schwesterchen?“ Doch Carla hatte nur Augen für Stella. Dies nahm Ansgar zum Anlass für seinen nächsten liebenswürdigen Kommentar: „Ja, wo warst du gestern eigentlich, Carla? Musstest Du unserer Frau Mann das triste Leben als Verwalterin versüßen?“ Carla nahm Stellas Hand und lächelte Ansgar an. „Ja, stell dir vor, Ansgar“, entgegnete sie ihm und fügte zu den anderen gewandt hinzu: „Wir müssen Euch noch was mitteilen…Stella und ich…wir sind seit gestern Abend verlobt“ Elisabeth gratulierte den beiden freudig und Rebecca sprang auf und umarmte zuerst Carla, dann Stella. „Das ist wunderbar! Wann soll denn die Hochzeit statt finden? Wenn Ihr Hilfe braucht bei der Planung- ich stehe bereit!“ Rebecca war angesichts der Neuigkeit ganz aus dem Häuschen. „Ich muss sofort los ins No Limits…das muss gefeiert werden“, ließ sie verlauten und stürmte aus dem Zimmer. Carla und Stella grinsten sich an. Ansgar sah die beiden hämisch an und meinte: „Freut mich für Dich, Schwesterchen, dass Du nach der gescheiterten Ehe mit der öden Taximaus wieder mal die Frau fürs Leben gefunden hast…bin schon gespannt, wie lange es diesmal hält“ Anstatt sich auf die Gehässigkeiten ihres Bruders einzulassen, legte Carla ihre Arme um Stellas Hals und küsste sie. In dem Moment betraten Lydia und Sebastian den Speisesaal, hinter ihnen Justus. Elisabeth rief ihm zu: „Justus, bringen Sie bitte vier Gläser Champagner“ „Ach, gibt’s was zu feiern?“, fragte Sebastian. „Ja, Stella und ich sind jetzt ganz offiziell verlobt“, antwortete Carla und strahlte ihn an. Auch er und Lydia gratulierten den beiden und freuten sich mit ihnen. Justus brachte den Champagner und sie stießen an. Ansgar hatte sich wieder seiner Zeitung gewidmet und Tanja starrte sie mit hochgezogenen Brauen an. „Ach ja, von mir natürlich auch nur das Beste…ich freue mich schon auf Euren Rosenkrieg, der hoffentlich bald folgen wird“ Doch die anderen ignorierten sie nur. Stella erzählte vom Carlas Antrag, Elisabeth seufzte und sagte: „Wie romantisch…Carla, da könnte man doch glatt neidisch werden“ „Worauf bist Du denn neidisch, Elisabeth?“; fragte Tristan, der gerade in Begleitung seiner Zwillingsschwester hereinkam. „Auf Carlas Antrag, den sie Stella gestern gemacht hat! Kommt und stoßt mit uns auf unsere Neuverlobten an!“, rief Elisabeth und winkte die beiden zu ihnen. Und so feierten sie noch eine Weile Carlas und Stellas Verlobung. Nach und nach machten alle sich auf den Weg zur Arbeit. Auch Stella und Carla mussten sich trennen. Der Abschied fiel den beiden natürlich unheimlich schwer und sie konnten es kaum erwarten, sich wieder in die Arme schließen zu können. Doch sie würden sich in wenigen Stunden wiedersehen, sie hatten sich nämlich zum Mittagessen im „Schneiders“ verabredet. Dort wollten sie auch Sophia die wunderbare Neuigkeit erzählen. „Bis später, Schatz…und nicht vergessen zu arbeiten beim Gedanken an mich“, verabschiedete sich Carla und drückte ihrer Liebsten einen dicken Schmatz auf den Mund. „Ich wird’ mich bemühen…“, grinste Stella und gab Carla einen Kuss auf die Nasenspitze.
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