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Die Leibwächterin (2005)

10.10.2011, 15:25

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Die Leibwächterin 2005


Die Frau an ihrer Seite
Ulrike Folkerts ist "Die Leibwächterin"

Die Ankündigung klingt gut: Barbara Rudnik und Ulrike Folkerts als Liebespaar in einem Politthriller. Rudnik als mutige EU-Politikerin, die gegen Tabaksubventionen kämpft, Folkerts als ihre Leibwächterin. Tatsächlich gelungen ist die Besetzung gegen den Strich: Die Leibwächterin ist hetero und geschiedene Mutter eines Sohnes, die Politikerin eine Lesbe, die in Scheinehe lebt. Und sich in die Leibwächterin verliebt.
Leider führt der Aspekt, unter dem dieser ZDF-Fernsehfilm vermarktet wird, in die Irre.
Erzählt wird zuallererst die Geschichte von Mona Dengler, der Leibwächterin. Sie war früher beim BKA und hat sich aus der Asservatenkammer Heroin beschafft, um an reinen Stoff für ihren süchtigen Sohn zu kommen. Das macht sie erpressbar. Monas schwachen Punkt nutzen dunkle Hintermänner der Tabakmafia aus. Die Leibwächterin soll ein Attentat auf die Politikerin ermöglichen.
Die Figur der verschlossenen, verunsicherten Mona hat Tatort-Autor Harald Göckeritz eigens für Ulrike Folkerts entwickelt. "Die Rolle bietet mir endlich die Chance, eine andere Seite von mir zu zeigen. Ich bin es diesmal, die sich mit eigenen Konflikten auseinandersetzen muss, und begegne nicht Menschen mit Konflikten, wie es Lena Odenthal im Tatort dauernd passiert", sagt sie. Dass Mona Dengler die Probleme meistert, ist genrebedingt vorhersehbar, aber spannend zu verfolgen, sowohl der Kampf um ihr Kind und die Auseinandersetzung mit dem Ex-Mann als auch das Ringen mit dem abstoßenden Handlanger der Tabakindustrie.

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Dagegen ist "Die Leibwächterin" definitiv "kein Film über Frauenliebe", sagt Ulrike Folkerts, auch wenn sie es spannend fand, "eine Frau zu spielen, die plötzlich damit konfrontiert wird, dass eine andere Frau etwas für sie empfindet, und die zunächst gar nicht damit umgehen kann.". Diese Liebesgeschichte aber wird nur nebenbei erzählt. "Wir wollten das Thema nicht skandalisieren, sondern es sollte Normalität sein", erklärt Produzent Christian Granderath. So weit einverstanden.
Zum Nebenaspekt wird aber auch das, was anfangs der Motor des Films zu sein scheint, der mutige Kampf gegen die Tabakindustrie. Die Politikerin Johanna Sieber ist auf ein paar Statements reduziert, die realitätsnah recht formelhaft ausfallen. Vor dem großen Essen mit den Landwirtschaftslobbyisten beschäftigt Johanna Sieber vor allem, warum Mona plötzlich so kühl ist. Den entscheidenden Verhandlungserfolg um die Mehrheit im Ausschuss erzielt dann ein smarter Mitarbeiter der Politikerin. Wie Kai aus der Kiste sind "die Franzosen" plötzlich doch für die Streichung der Subventionen.
"Die Geschichte mit der Politik kommt zu kurz", räumt Regisseur Markus Imboden ein. Gern hätte er den Film noch zehn Minuten länger gemacht. "Aber das geht nicht, denn um 21.45 Uhr kommt die nächste Sendung." Es war dann eine bewusste Entscheidung, sich auf den Loyalitätskonflikt der Leibwächterin zu konzentrieren.
Schön erfasst ist auch die Seelenlage ihres Gegenübers, einer mächtigen Frau, die Härte gelernt hat, aber nicht hart sein will. Die keine Kompromisse macht, aber Nähe braucht. Den schönsten Moment hat der Film, wenn ihr Scheinehemann bemerkt: "Du magst sie. Weißt ganz genau, von wem ich rede." Da wird Barbara Rudniks Blick ganz weich und ihr Lächeln leuchtet.

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fotos: ZDF/Hermann Ebling

Quelle:

http://www.lespress.de/102005/texte1020 ... waechterin
Zuletzt geändert von muis am 10.10.2011, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.

10.10.2011, 15:25

10.10.2011, 15:38

barbara rudnik, eine der besten schauspielerinnen die dtld hatte :flehen: r.i.p.

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Zuletzt geändert von chubby am 10.10.2011, 19:08, insgesamt 2-mal geändert.

10.10.2011, 19:03

Dagegen ist "Die Leibwächterin" definitiv "kein Film über Frauenliebe", sagt Ulrike Folkerts, auch wenn sie es spannend fand, "eine Frau zu spielen, die plötzlich damit konfrontiert wird, dass eine andere Frau etwas für sie empfindet, und die zunächst gar nicht damit umgehen kann.". Diese Liebesgeschichte aber wird nur nebenbei erzählt.


Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass grade die Frauenliebe, die doch nur "nebenbei erzählt" wird, der Hauptgrund ist, warum überhaupt noch einer über den Film spricht. Oder wie seht ihr das?
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