Vero hat geschrieben:
Wenn ich bedenke, was ich mir an heterosexuellen ausgiebigen ständigen omnipräsenten Sexszenen schon alles ansehen und antun musste, weil es einfach die NORM ist in den Medien, verstehe ich die Aufregung und naserümpfende Ablehnung echt nicht. Hetero-Rammeleien und Gymnastikstunden sind auch nicht jedermenschs Sache, trotzdem werden sie ständig gezeigt und kaum jemand würde einen Film deswegen gleich "pornographisch" nennen. Zumal diese Szenen in "Adele" sich ein Gesamtwerk einfügen und nicht für sich allein stehen, sondern in das gesamte emotionale Gefüge passen - jede der Sexszenen erzählt auch etwas über den Zustand der Beziehung zu diesem Zeitpunkt. Marbecca-Blümchen-Sex hätte überhaupt nicht in die Ästhetik von "Adele" gepasst. "Lesbenliebe a la Ossendorf" hätte die emotionale Wucht des Films, die Wahrhaftigkeit der Darstellung von Adeles Leben, das Ungeschönte und Natürliche in keinster Weise in diesen Szenen fortgeführt. Es muss ja auch nicht alles "gefallen" - es muss nicht gefällig sein - vielleicht ist es ja sogar gewollt, dass das Publikum die Wohlfühlzone mal für drei Stunden verlässt und sich auf diese Geschichte wirklich einlässt.
1. also, ich bin null aufgeregt, aber wenn ich mir den film anschaue, dann ist das was, was auffällt, und es ist doch völlig okay, wenn ich mir die frage stelle, was wollen die mir damit erzählen, und kriegen sie es erzählt, wie wirkt das auf mich, diese sexszenen sind im vergleich zu dem, was sonst so in durchschnitts-kinofilmen zu sehen ist, besonders, wenn ich nach vergleichbarem in heterofilmen in meinem gedächtnis suche, würde ich z.B. an intimacy von patrice chereau denken, und da haben die leute auch diskutiert
2. da sind wir uns einig, auf diese nichtkompatibilität bezog sich mein witz