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Ein ganz anderer Anfang- Runde 2

18.10.2009, 21:01

Okay, ich weiß noch nicht, ob das wirklich was wird und ob ich am Ball bleib, aber hier schonma das, was bisher über meine tastatur gewandert ist...
Entscheidet einfach selbst, obs euch gefällt oder nicht.

„Würden Sie mir bitte sofort ein Zimmer herrichten lassen?“ Gut, ich wusste, ich drängelte mich gerade vor. Im Normalfall war dieses ungehobelte Verhalten eher die Art meines Bruders, aber besondere Umstände erforden besondere Maßnahmen.
„Entschuldigen Sie bitte, aber ich glaube, ich war zuerst da“, wirft die Frau mit den kurzen blonden Haaren empört ein.
„Ich fürchte, Sie müssen einen kleinen Augenblick warten, Miss.“
„Ich denke nicht.“ Ich knalle meine Black American auf den Tresen und klopfe nervös mit den Fingernägeln. Ein Blick auf die Uhr an der Wand verrät: kurz vor Zwei. In etwa 30 Minuten soll ich den wohl wichtigsten Kunsthändler Londons treffen. Wenn ich mich also nach meinem Flug noch frisch machen will, muss es schnell gehen.
„Natürlich“, nickt der Herr an der Rezeption nur und entschuldigt sich via Augenkontakt bei der Frau neben mir.
„Mit der richtigen Kreditkarte kann man sich wohl alles erlauben“, dringt es von hinten an mich heran.
„Na bitte“, entgegne ich nur selbstsicher.
„Zimmer 315, wenn Sie Ihr Gepäck unserem Pagen geben, führt er Sie in einem zu ihrer Suite.“
„Danke, nicht nötig. In die dritte Etage finde ich gerade noch so allein.“ Und der Page würde mich nur unnötig zutexten und aufhalten. Also schnappe ich meinen Koffer und lasse das Blondchen verdattert zurück.
„Miss, wenn Sie wünschen…“, beginnt der Page.
„Nein danke, ich habs eilig.“ Bevor er den Knopf mit der 3 betätigt hat, bin ich schon längst oben. Ich wusste, ich benehme mich unmöglich. Würde Vater mich so sehen, er würde sich im Grabe umdrehen.
„Dritter Stock“, konnte der Page noch sagen, bevor ich den Fahrstuhl fluchtartig verlassen hatte.
Mit einem entsprechenden Trinkgeld werde ich hoffentlich einiges wieder gutmachen können. Aber jetzt erst mal sehen. Wie viel Zeit habe ich noch? Reicht es zum duschen? Oh, besser nicht. Naja, das hatte ich ja auch heute Morgen noch getan. Also nur ein bisschen Puder hier und da auftragen, ganz wichtig der Mascara und zu guter Letzt: das Outfit. Die Bluse mit tiefem Ausschnitt, die enge Hose. Leider war dieser Kunsthändler nicht wesentlich anders als die Anderen. Man konnte noch so viel bieten, war man ein Mann und keine Frau mit den gewissen Reizen, hatte man schlechte Karten. Der letzte Kontrollblick in den Spiegel ließ viel erhoffen. „So, mein Mantel, die Keycard und den Regenschirm und los.“ Eine merkwürde Angewohnheit von mir. Ich sprach mit mir selbst, wenn ich im Stress war- und ich hasste es zutiefst. „Wo bleibt denn dieser dämliche Fahrstuhl?“ Ich tippel mit dem linken Fuß.
„Sie schon wieder“, begrüßt mich die blonde Frau von der Rezeption in arrogantem Ton.
„Hören Sie, ich weiß, ich war gerade alles andere als freundlich, aber ich habe meine Gründe. Ich habe es sehr eilig.“
„Das haben wir alle.“
„Gut, dann…wissen Sie was? Essen Sie heute Abend und lassen Sie es auf meine Rechnung setzen. Von Lahnstein.“
„Wie bitte? Das soll wohl ein Scherz sein und zwar ein ziemlich schlechter. Wollen Sie mich beleidigen?“
„Nichts liegt mir ferner.“ Ungeduldig drücke ich gegen die Tür des Lifts, „Entschuldigen Sie noch einmal“, und lasse sie kurz darauf ein weiteres Mal stehen.

„Eine Weißweinschorle, bitte.“ Erschöpft von dem Nachmittag lasse ich mich in einen der Ohrensessel fallen.
„Entschuldigung, aber da sitzt meine Begleitung.“
„Oh, Verzeihung, ich…lauern Sie mir auf?“
„Ich Ihnen? Sie haben sich doch in den Sessel gesetzt. Aber wenn sie nun bitte gehen würden, meine Begleitung kommt gleich zurück.“
„Natürlich.“ Ich habe keine Lust mich heute noch mal mit ihr anzulegen. Sie würde ohnehin nur meinen Frust über diesen widerlichen Kunsthändler zu spüren bekommen.
„Übrigens vielen Dank, der Hummer war sehr lecker“, grinst sich mich an.
„Miss, ihr Drink.“ Der Kellner steht neben mir wie bestellt und nicht abgeholt, weil er nicht weiß, wo er das Glas abstellen soll.
„Danke, ich habe mich um entschieden, ich werde zu Bett gehen.“
„Wie Sie wünschen. Benötigen Sie für morgen Früh den Weckdienst?“
„Nein, danke.“ Ich will nur noch ins Bett. Und wenn der Lift nicht auf sich warten lassen würde- aber was seh ich denn da? Das ist nicht möglich. Das Blondchen von heute Mittag, Hand in Hand mit einer Frau. Eigentlich hätte ich es mit denken können. Dass die auf Frauen steht, hätte mir gleich auffallen müssen. Schade, dass sie schon in Begleitung ist. Für den kleinen Spaß wäre ich gerne zu haben gewesen. „Carla, was denkst du da. Du bist schon fast wie Ansgar!“
„Haben Sie mit mir gesprochen?“, fragt der Page.
„Wie bitte? Ach so. Nein. Dritter Stock bitte.“
„Sehr gerne.“

18.10.2009, 21:01

18.10.2009, 21:30

wow wieder sehr sooo schön!!!!!!!!

lass dich ruhig auf uns los ;-)....hau raus :-)

:klatsch:

18.10.2009, 21:56

wow eine neue story :-)

wieder super geschrieben ;-)

18.10.2009, 22:32

da kann man ja gespannt sein wie es weiter geht !!! :lol:

18.10.2009, 23:20

Sarah v L., du bist einfach der Knaller! Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, dass du nochmals in die Tasten greifst und dann das...

Die Strory fängt einfach wieder hammermässig gut an. Man kann sich jede Szene so gut vorstellen und diese überhebliche Gräfin... Ich liebe es...

Freu mich extrem auf die Fortsetzung!

Danke und herzlicher Gruss

19.10.2009, 08:35

Warum nicht weiterschreiben? Lässt sich doch sehr gut an.
Also lass deinen Gedanke und Fingern freien Lauf. :wink:

19.10.2009, 09:55

:hüpf: Echt toll, der Anfang. Ich hoffe du schreibst bald weiter. Hab den anderen anderen Anfang :wink: auch schon mit verfolgt und fand ihn super.

19.10.2009, 11:45

„Guten Morgen, Gräfin Lahnstein. Ich hoffe Ihr Aufenthalt war zu ihrer Zufriedenheit.“
„Bisher, ja. Ich würde gerne noch einige Tage länger bleiben“, oder sagen wir, ich muss, „ginge das?“
„Selbstverständlich. Allerdings würde ich Sie bitten müssen, eine andere Suite zu beziehen. Diese ist nämlich für Morgen fest reserviert. Wenn es Ihnen also keine Umstände machen würde…“
„Natürlich nicht.“
„Hervorragend. Ich veranlasse alles und heute Mittag können Sie in Ihre neue Suite.“
„Vielen Dank. Ich werde heute Mittag aber nicht im Hotel sein. Ich habe noch einen wichtigen Termin. Vermutlich werde ich erst zum Abendessen wieder da sein.“
„Kein Problem, unser Page wird Ihr Gepäck für Sie dort hin bringen, sodass Sie nichts mehr machen müssen.“
„Danke sehr.“
„Oh, guten Morgen Frau Mann, ich hoffe Sie hatten eine erholsame Nacht“, begrüßt er das Blondchen von gestern.
„Das kann man so und so sehen.“
„War etwas nicht in Ordnung?“
„Alles bestens. Ach, meine Begleitung wird morgen Laufe des Vormittages abreisen, ich bleibe allerdings für die gebuchte Zeit hier.“
Ich muss zugeben, sie sieht ziemlich gut aus. Wenn man von ihren Augenringen und den roten Augen mal absieht, hat sie ein wunderschönes Gesicht. Und das, was ich von ihrem Körperbau sehen kann, lässt eigentlich sehr viel Platz für Phantasie.
„Ich glaube, Sie könnten einen Kaffee vertragen.“
„Nicht nur einen“, antwortet sie mir.
„Was halten Sie davon, wenn wir uns ein gemütliches Café suchen und den doch sehr verregneten Morgen etwas gemütlicher gestalten.“
Sie mustert mich. „Wie darf ich das verstehen?“
„Als kleine Wieder-Gutmachung für mein Benehmen gestern.“
„Das ist wirklich sehr nett, aber ich habe keine Zeit. Vielleicht ein ander Mal.“ Sie schenkt mir ein Lächeln.
„Gerne“, ich lächele zurück. „Ich komme darauf zurück.“
„Ich habe nichts anderes erwartet.“
„Wenn Sie mich nun entschuldigen würden.“ Ich lasse meine Keycard an der Rezeption liegen und begebe mich, mit meinem Regenschirm gewappnet, raus in das kalte Nass. Ich habe nichts gegen Wasser, und eigentlich auch nicht, wenn es von oben kommt, vorausgesetzt es ist warm bis heiß und ich kann es abstellen. Auf Regen trifft diese Beschreibung leider nicht zu. Regen ist etwas Grausiges. Auch wenn London eine wirklich tolle Stadt ist, allein schon des Regens wegen, komme ich nicht oft her.

„Guten Abend Gräfin, möchten Sie erst auf ihre Suite, oder gleich zu Abend essen?“
„Auf meine Suite, bitte“, antworte ich.
„Sehr wohl. Hatten Sie einen schönen Tag?“
„Verregnet und leider nicht ganz erfolgreich. Ich denke, ich werde noch eine Woche bleiben.“
„Sehr gerne. Wenn ich noch etwas für Sie tun kann, lass Sie es mich wissen.“
„Danke.“ Ich nehme die Keycard. „Ach, welche Zimmernummer, bitte?“
„Zimmer 509.“
„Danke.

19.10.2009, 11:51

Wieder sehr schön geschrieben..

Einfach nichts zu mäkeln!!

Bitte, bitte weiter schreiben! :oops:

19.10.2009, 12:28

sehr schön :D

ich finds toll, dass es nun aus carlas POV geschrieben ist.

wann gehts weiter? ;D

19.10.2009, 14:19

Und wieder eine coole Story! Weiter so, ich lese das echt gerne, du schreibst super! :D

19.10.2009, 16:08

mal wieder ein toller teil :-)
freu mich schon drauf wie die sache mit Carla & Stella weiter geht ;-)

19.10.2009, 17:34

das klingt sehr viel versprechend.Freu mich das du weiter machst. :D :D

20.10.2009, 18:17

Liebe Freunde meiner Geschichte,

ich schreib fleißig weiter, und werde Donnerstag wieder posten, vorher werde ich nicht dazu kommen, da ich unterwegs bin. Aber Bleistift und Papier sind mit mir unterwegs.

Viele Grüße und bis Donnerstag

Sarah
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