Ich habe "The Handmaiden" jetzt gesehen - und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Dass im Vor-/Nachspann "
inspired by Fingersmith" steht ist genau richtig, denn grade die zweite Hälfte des Films hat mit dem Buch im Grunde nicht mehr viel zu tun. Es ist nicht per se eine schlechte Wendung, die da vollzogen wird, es ist eben einfach ganz anders als im Buch und in der BBC Verfilmung. (Ich will das hier nicht spoilern.)
Die Hauptdarstellerinnen sind sehr gut, daran liegt es sicher nicht, dass mich der Film eher ratlos zurücklässt. Die Sexszenen finde ich persönlich ziemlich schrecklich. Dann dieser SM Kram und der sadistische Onkel mit seinem Folterkeller. (Ich wüsste gerne, was Sarah Waters grade auch in dieser Hinsicht von der Verfilmung hält.) Möglicherweise ist es ja die fernöstliche, andere Kultur, die aus einem (pseudo-)viktorianischen Roman eine Verfilmung strickt, die mir eher fremd ist, ich will da nicht vorschnell urteilen. Möglicherweise ist es aber auch nur die Vision des Regisseurs, mit der ich nicht viel anfangen kann.
Denn es ist eine Verfilmung, die für mein Empfinden sehr vom männlichen Blick und Verständnis lesbischer Liebe und Sexualität geprägt ist. Die Sexszenen waren für mich zum Teil fast schon unfreiwillig komisch, zum Teil aber auch befremdlich. Ganz anders als die BBC Verfilmung, die für mich sehr sinnlich und überzeugend daherkam.
Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt. Ich kann das grade nicht so wirklich einordnen, zumal ich auch gelesen habe, dass der Film für einen Glaad Award als "Outstanding Film" nominiert wurde, also als
hervorragender Film.