Ich finde, dass der Film "It's in the water" (1997) hier irgendwie in der Liste fehlt - schon allein, weil ich die Regisseurin selbst kennengelernt habe
(sie ist zufällig die Freundin einer Freundin) . Kelli Herd (die Regisseurin) ist inzwischen übrigens Professorin in Dallas und lehrt andere Menschen das Filmen.
"It's in the Water" ist für mich einer der großen lesbischen Filmklassiker und mich hat von Anfang an beeindruckt, wie der Film tragische und komische Momente so gelungen in sich vereinen kann. In sehr vielen Aspekten ist der Film eine gelungene Satire auf die amerikanische Spießigkeit und Prüderie, wenn es um das Thema Homosexualität, Aids und Coming Out geht. Andererseits bekommen wir die Tragik, die dieses Verhalten mit sich bringt, ebenfalls zu sehen: Wir werden z.B. zu ZeugInnen, wie eine Filmfigur an Aids stirbt, und wir sehen, mit welch brutaler Intoleranz die Mutter der Hauptfigur Alex auf deren Coming Out reagiert. Die Nebenfiguren sind in dem Film fast alle satirisch überzogen geschrieben, während die Hauptfiguren sehr real rüberkommen, inklusive ihrer schönen und schmerzvolle Erfahrungen im Zusammenhang mit ihrem Lesbisch-Sein oder Schwul-Sein.
Die immer wieder lustigen Momente machen den Film zu "leichter Kost" trotz seines wichtigen Anliegens. Und trotzdem ist der Film an manchen Momenten auch sehr romantisch. Es gibt ja zwei "Hauptpaare" in diesem Film, ein lesbisches und ein schwules, und in beiden Fällen passen die Figuren gut zusammen und sind schön anzusehen. In gewissen Abständen schaue ich mir den Film jedenfalls immer wieder mal gern an, mit Freundinnen oder ohne
.
Hier noch kurz die "offizielle" Beschreibung der Handlung (Quelle Wikipedia):
Alex ist eine verheiratete Frau und engagiert sich in der texanischen Kleinstadt Azalea Springs für das neueröffnete Hospiz. Gemeinsam mit ihren Society-Freundinnen, zu denen auch Sloan gehört, besucht sie das Hospiz, wo sie ihren Bekannten Spencer sowie die Krankenschwester Grace trifft. Spencers Lebensgefährte Bruce, der an AIDS erkrankt ist, liegt im Hospiz. Grace ist eine Freundin von Alex aus ihrer Highschool-Zeit, die überraschend aus der Großstadt zurückgekehrt ist, um im Hospiz zu arbeiten.Am Abend auf dem jährlichen Stadtfest Azalea Ball erzählt Spencer in betrunkenem Zustand, dass er aufgrund des örtlichen Stadtwassers homosexuell geworden sei. Die beim Gespräch anwesende Sloan überhört die Ironie von Spencer und berichtet dies ihren Freundinnen. In den folgenden Wochen entwickelt sich in der Stadt eine Panik, die auch von den Lokalmedien aufgegriffen wird. Der Sohn des örtlichen Zeitungsverlegers Mark, der innerlich mit seiner Homosexualität kämpft und der eine örtliche Ex-Gay-Gruppe bei Bruder Daniel besucht, versucht die Panik im Ort einzudämmen. Alex und Grace erneuern ihre Freundschaft und Grace hat ihr öffentliches Coming-Out als Lesbe. Der Ehemann von Grace wird verhaftet, nachdem er Grace in Zorn angegriffen hat. Zwischenzeitlich lernt Mark auf einem Ex-Gay-Treffen den Maler Tomas kennen.