Transexualität - häufigere Detransition in jüngeren Jahren
Mich beschäftigt immer wieder die ganze Transsexualitätsdiskussion, besonders in Bezug auf recht junge Menschen.
Es scheint tatsächlich zum Teil so zu sein, dass Menschen, die sich einfach nicht genderkonform verhalten oder fühlen, sehr schnell heutzutage, zumindest in den USA, auf den Trip kommen, dass es sich bei ihnen um eine Transidentität handelt, ob durch Ärzte, Eltern oder gerade auch queere Online-Communities.
Hier z.B. ein Video von Trevor Moran, der sich durch positiv unterstützende Aussagen in Richtung Transfrau gedrängt fühlte und irgendwann realisierte, dass das nicht sein Weg ist, sondern dass er eben nur ein schwuler Junge ist, der sich gerne schminkt und Frauenkleider anzieht. Es war für ihn ein ziemliche heftige, schwierige Phase, wo er absolut nicht mehr wusste, wer er ist.
Seine Offenheit und Ehrlichkeit in dem Video auch seine Emotionen zu zeigen, ist sehr beeindruckend.
https://www.youtube.com/watch?v=HDDIWGlBt3oEs gibt noch einige andere YouTube Videos von Männern und Frauen, die den Weg der Detransition begehen und mehr oder weniger mit den nicht mehr rückgängig zu machenden Veränderungen konfrontiert sind. Detransition scheint eher für Leute ein Thema zu sein, die eben recht jung auf den Zug aufgesprungen sind, als für ältere Transleute.
Eine Frau, die auch sehr reflektiert darüber spricht ist z.B. Cari Stella in diesem
https://www.youtube.com/watch?v=Fp8pCj2-hSU und diesem
https://www.youtube.com/watch?v=Q3-r7ttcw6c Video.
Irgendwo in den Kommentaren lass ich such, dass es relativ häufig ist, dass Teenager generell Bodydysmorphia und oder Genderdysphoria haben und dass es wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die belegen, dass bei vielen Menschen besonders Frauen sich das in den späten Zwanzigern legt. Was ich gut nachvollziehbar finde. In den Teenjahren spielen die Hormone eh verrückt, manche Jungen mackern wie blöd, manche Mädels tussen wie blöd, weil die Hormone verrückt spielen und wenn man damit nichts anfangen kann und vielleicht dazu noch bi oder lesbisch ist, fühlt man sich u.U. erst recht fehl am Platz.
Meine Kritik oder „Angst“, dass die Transthematik dazu führen kann, dass man gendernonkonformes Verhalten anstatt anzunehmen, durch eine Transition dem Mainstream angleicht und dass junge Leute unter Umständen zu früh zu massiven Körpereingriffen greifen, die sie später bei ihrer weiteren Entwicklung dann vielleicht bereuen, weil sie sich besser von Stereotypen und bei Frauen besonders von Misogynie befreien können, bestätigt sich damit ein Stück für mich.
Damit will ich nicht sagen, dass es keine Menschen gibt, für die die Transition nicht wirklich das Richtige ist. Aber für mich bleibt die Grundkritik eine gesellschaftliche, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Menschen nicht alles sein können, was sie sind, stattdessen eine binäre Weiblich-männlich Polarität zelebriert wird und in der die Anpassung des Körpers an Ideale durch massive Eingriffe mehr gefördert wird, als die Annahme dessen, was ist (das meine ich jetzt generell, nicht unbedingt auf Trans bezogen, denn da liegt das Ganze ja noch etwas anders und essentieller als wie bei einer Brustvergrößerung).
Aber ich glaube, dass ein bestimmtes Denken ein weiteres bestimmtes Denken nach sich zieht und hier in diesen Fällen von Detransition dies negative Folgen hat.
Jeder/m der/die damit glücklich ist und fühlt, endlich angekommen oder richtig/richtiger zu sein, gönne ich es von ganzem Herzen. Aber wie Cari sagt, man sollte nicht aufhören, seine Denk- und Fühlweisen zu hinterfragen.